„Weshalb gegen Windmühlen reiten?“ 3 Branchenvertreter über das miese Image der Versicherungsvermittler
Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK): Image-Differenz zwischen der Nah- und Fernsicht
„Bei Umfragen über die Beliebtheit von Berufen landen Versicherungsvermittler regelmäßig auf den hinteren Plätzen, so auch bei der aktuellen Umfrage des Deutschen Beamtenbundes (DBB). Dagegen verzeichnet die seit Jahren tätige und anerkannte Schlichtungsstelle der Versicherungswirtschaft, der Versicherungsombudsmann, die sich jährlich um rund 19.000 Beschwerden kümmert verschwindend geringe Beschwerdequoten über Versicherungsvermittler. Das spricht zunächst dafür, dass die Menschen mit der Arbeit der Versicherungsvermittler zufrieden sind.
Die Mitglieder des BVK machen immer wieder die Erfahrung, dass es eine Image-Differenz zwischen der Nah- und Fernsicht des Berufsstandes gibt: Während das Gros der Kunden mit ihren betreuenden Versicherungskaufleuten zufrieden sind, werden dem Berufsstand als solchen eher schlechte Noten gegeben. Das mag damit zusammenhängen, dass man auf allgemeiner - und unpersönlicher - Ebene eher bereit ist, überkommenen Klischees zu folgen.“
Und was tut Ihr Verband gegen das miese Image ihres Berufsstandes?
„Das BVK hat ein Berufsbild für Versicherungsvermittler entwickelt, das aus den drei untrennbar verbundenen Komponenten besteht, die für alle Vermittler unabhängig ihrer Rechtsform, ihrem Status und der Art ihrer Vergütung gelten sollen: Erstens dem unbedingten und nachprüfbaren Bekenntnis zu den Tugenden der Ehrbaren Versicherungskaufleute, wie sie der vom BVK initiierte gleichnamige Verein verkörpert, zweitens dem Nachweis einer Qualifizierung, wie sie in den Weiterbildungsverpflichtungen der vom BVK mitgegründeten Brancheninitiative „gut beraten“ vorgesehen ist und drittens in dem Selbstverständnis der Vermittler als selbstbewusste und eigenverantwortlich handelnde Unternehmer.
Wir glauben, dass nur diejenigen Vermittler, die diese neue Positionierung verwirklichen, zukunftsfähig sein werden. Sie wird darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Bedeutung und das Ansehen des Berufsstandes wachsen zulassen.“