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Wie Carmignac das Thema japanische Geldflut spielt

Carmignac Gestion glaubt, dass Japan 2013 einen starken Beitrag zum weltweiten Wachstum leisten könne. In ihrem aktuellen Konjunkturausblick schildert die französische Fondsgesellschaft (gesamte Marktanalyse von Carmignac):

„Der überzeugende Sieg der Liberaldemokraten bei den vorgezogenen Parlamentswahlen beruht auf dem Versprechen, eine besonders expansive Haushaltspolitik gepaart mit einer extrem lockeren Geldpolitik zu führen, die den Yen schwächen und die Inflation auf 2 Prozent anheben sollen. Wenn die politischen Maßnahmen in den kommenden Monaten die gegenwärtig angekündigten Intentionen bestätigen, kann die Erwartung eines nahen Endes der deflationistischen Ära sehr günstige Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft haben."

Und weiter: "Das Wachstum der Weltwirtschaft dürfte davon profitieren, während exportorientierte Länder plötzlich einem destabilisierenden Japan gegenüberstehen könnten, das über eine wettbewerbsfähige Währung verfügt."

Folgerichtig findet das Thema japanische Inflation seinen Platz in den Aktien-Beständen der Carmignac-Fonds: Japan nimmt in den Portfolios aktuell eine Gewichtung von 9,4 Prozent ein. Die Fondsgesellschaft glaubt, dass vor allem die Aktien der Bank Nomura und des Automobilherstellers Toyota von Japans Kampf gegen die Deflation profitieren werden. Während Nomura die Belebung der Wirtschaft zugutekomme, spiele Toyota der schwache Yen in die Hände: Eine billige Währung bringe die Exporte des Autobauers in Schwung.

Folgend weitere Neuausrichtungen der Anlagestrategie von Carmignac:

Internationale Aktien

2013 beginnt mit einer offensiveren Allokation und neuen Themen. Das Portfolio von Carmignac Investissement hat das Jahr mit dem höchstmöglichen Aktienexposure begonnen. Im vergangenen Quartal führte der Fonds infolge unserer makroökonomischen Analyse zwei neue Anlagethemen ein: die japanische Reflation und das US-amerikanische Wachstum.

Das Thema des US-amerikanischen Wachstums wurde auf 3,6 Prozent der Anlagen aufgestockt. Das Thema des US-amerikanischen Wachstums, das über europäische Luxusartikelhersteller und Dienstleistungsgesellschaften im Erdölsektor bereits indirekt im Portfolio vertreten ist, wurde mit dem Kauf von Titeln, die aus Schiefergas Gewinn erzielen oder besonders gut aufgestellt sind, um von der anziehenden Kreditnachfrage und der kontinuierlichen Erholung des Immobilienmarktes zu profitieren, untermauert.

Das Thema der europäischen Banken wurde von 5,4 Prozent auf 3 Prozent der Anlagen heruntergeschraubt. Seit ihrer Aufnahme Anfang August verzeichneten diese Titel einen durchschnittlichen Zuwachs von 30%, der die Gewinnmitnahme rechtfertigt. Da wir überzeugt sind, dass sich der französische Konjunkturhimmel stark verdüstern wird, veräußerten wir alle französischen Banktitel.

Infolge des Verkaufs von Barrick Gold und des Abbaus der Position in Kinross ging der Posten Goldbergbau von 13,1 auf 8,7 Prozent zurück.

Im erweiterten Thema Rohstoffe wurde der Anteil der Energie von 15 auf 12,8 Prozent der Einlagen gesenkt. Die Grundstoffallokation wurde privilegiert und von 4,7 auf 5,9 Prozent angehoben.    

Anleihen und Währungen

Die Allokation in Unternehmensanleihen stieg von 26 auf 29 Prozent. 2013 beginnt mit sehr unterschiedlichen Bewertungen, manche sind sehr großzügig, andere deuten auf eine Spekulationsblase. Vor diesem Hintergrund konzentrieren sich unsere Anlagethemen für das laufende Jahr auf drei Schwerpunkte: eine ausgeprägte Präferenz für Emittenten mit dem Rating BBB und europäische High-Yield-Anleihen auf Kosten von Namen mit ausgezeichneter Bonität, die nun auf beiden Seiten des Atlantiks unter Bewertungsdruck stehen, eine Übergewichtung der Unternehmen in Spanien und Italien, die ein großes Konvergenzpotenzial besitzen, und schließlich erwarten wir insbesondere in Europa eine Outperformance der Finanzwerte gegenüber Industriepapieren.

Die europäischen Banken haben den Abbau der riskanten Vermögenswerte in der Bilanz beschleunigt, während das rückläufige Kreditgeschäft durch die Reduktion der erwarteten Emissionsvolumen die Inhaber ihrer Anleihen begünstigt. Unsere Anlagen beschränken sich auf erstklassige Adressen, wir vermeiden zweitrangige Banken, deren Refinanzierung von der EZB abhängt.

Der Posten Industriestaatenanleihen bleibt unverändert bei 14,7 Prozent, wovon 6,3 Prozent heute in Südeuropa investiert sind. 2013 dürften die Maßnahmen der EZB einen weiteren Wertanstieg der spanischen und italienischen Staatsanleihen ermöglichen. Deshalb haben wir die Gewichtung Deutschlands und der USA in unserer Allokation gesenkt und einen Teil des Kapitals in Spanien und Italien investiert.

Der Posten Schwellenländeranleihen wurde von 4,3 auf 8,5 Prozent erhöht. 2013 dürften die Anleihenzinsen vor allem in den osteuropäischen Ländern sinken. In einigen Fällen könnten sich daraus Wechselkursgewinne ergeben. Wir beginnen dieses Jahr mit einer aufgestockten Allokation in der Türkei, Polen und Russland, wo wir Zinssenkungen erwarten, und in Mexiko, wo wir auf eine Verbesserung der Fundamentaldaten zählen.

Der Euro ist vorübergehend gegenüber dem US-Dollar übergewichtet. Wir halten keine Yen-Position mehr. Im November reduzierten wir unser Yen-Exposure angesichts der zu erwartenden Änderung der japanischen Geldpolitik auf 0 Prozent. So beginnen wir 2013 mit einem niedrigen US-Dollar-und einem hohen Euro-Exposure. Diese Übergewichtung der Euro wird wohl nicht lang anhalten, da die vom Konsens unterschätzte Schwäche der europäischen Wirtschaft früher oder später zu einer Abschwächung unserer Währung führen dürfte. Aufgrund der Anlagen in Schwellenländeranleihen in Lokalwährungen und in nicht abgesicherten Schwellenländeraktien ist das Portfolio unseres Fonds auch dem Risiko der Schwellenländerdevisen ausgesetzt.  

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