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Willis-Towers-Watson-Studie So viel verdienen die Vorstände der Dax-Konzerne

2016 haben die Dax-Vorstände rund sechs Prozent mehr verdient als im Jahr zuvor. In Zahlen: Sie erhielten im Mittel 5,5 Millionen Euro Direktvergütung – also Grundvergütung plus jährlich ausbezahlten Bonus plus langfristige variable Vergütung. 2015 waren es noch 5,2 Millionen Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Willis Towers Watson.

Für ihre Studie „Vorstandsvergütung im Dax 2016“ werteten die Autoren die Vergütungsberichte von Dax-Unternehmen aus – zumindest jene 25 Berichte, die bis Mitte März vorlagen*. Auch wenn die nicht berücksichtigten Unternehmen einbezogen sich die Zahlen noch leicht verschieben dürften, sind die von Willis Towers Watson ermittelten Werte zumindest ein guter Anhaltspunkt zu aktuellen Vergütungshöhen von Unternehmensvorständen.

Abssoluter Spitzenverdiener innerhalb der Dax-Riesen ist gemäß Willis Towers Watson SAP-Chef Bill McDermott. Er erhält 2016 inklusive der einberechneten Boni eine Direktvergütung von voraussichtlich 11,9 Millionen Euro. Am anderen Ende der Verdienst-Leiter befindet sich Infineon-Chef Reinhard Ploss, der immerhin noch rund 2,3 Millionen Euro einstreicht.

Erwartete Direktvergütung von Dax-Unternehmenschefs

2) und 4) Bäte und Müller sind im Jahresverlauf 2015 zu den Unternehmen gekommen. Die Werte für 2015 wurden hochgerechnet. 3) SAP weist in seiner Übersicht den gewährten LTI aus dem Vorjahr in Höhe von 4.127.500 € nicht aus, dieser wurde im vergangenen Jahr in der Tabelle aus Managementsicht und in den
Zuteilungswerten dargestellt. Wir haben diesen in unserer erwarteten Direktvergütung für 2015 beibehalten.

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Mit ihrem Verdienst liegen deutsche Dax-Vorstände im europäischen Rahmen, schließen die Vergütungs-Experten von Willis Towers Watson. Genauer gesagt liegen sie leicht unter dem europäischen Niveau der Unternehmen im Stoxx Europe 50: Die Unternehmenschefs der 50 europäischen Unternehmensriesen  verdienen mit knapp sieben Millionen Euro durchschnittlich etwas mehr. Zu den in den USA gezahlten Vergütungen bestehe allerdings ein deutlicher Abstand, merkt Willis-Towers-Watson-Spezialist Helmuth Uder an. So habe etwa der Vorstandsvorsitzende des US-amerikanischen IT-Unternehmens Oracle im vergangenen Jahr umgerechnet 37 Millionen Euro mit nach Hause genommen.

Um Gehälterexzesse zu unterbinden, soll eine EU-Richtlinie zukünftig den Aktionären von Unternehmen eine Mitsprache bei der Vorstandvergütung einräumen. Anfang vergangener Woche billigten EU-Abgeordnete eine entsprechende Reform der Europäischen Aktionärsrechterichtlinie.

Alle 30 Dax-Konzerne haben in der Vergangenheit zumindest einmal ihre Aktionäre über die Bezahlung der Topmanager abstimmen lassen, hat das Beratungsunternehmens hkp-Group ermittelt. Einzelne Unternehmen führen eine solche Abstimmung sogar jährlich durch. Allerdings ist der Beschluss der Anteilseigner nicht bindend.

Das wird auch mit der neuen Richtlinie möglicherweise so bleiben: Die EU-Mitgliedsstaaten können festlegen, ob Entscheidungen von Aktionärs-Hauptversammlungen bindend sein sollen oder lediglich als Empfehlungen angesehen werden können.

* Berichtet hatten zu dem Zeitpunkt Allianz, BASF, Beiersdorf, Daimler, Deutsche Lufthansa, Deutsche Post, Deutsche Telekom, E.ON, Fresenius Medical Care, HeidelbergCement, Infineon, Munich Re, ProSiebenSat.1 Media, SAP, Siemens, ThyssenKrupp, Volkswagen, Vonovia, adidas, Bayer, Fresenius, Henkel, Linde, Merck, RWE

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