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Wind in den Segeln Deutsche Anleger lieben Mischfonds

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Fonds mit Auflagedatum vor der Finanzkrise durften bereits unter Beweis stellen, was sie können – oder auch nicht. Für viele VV-Fonds steht die Feuerprobe jedoch noch aus. Denn in den vergangenen Jahren ging es vor allem nach oben an den Aktienmärkten. Das könnte sich bald ändern. Noch größer dürfte die Herausforderung werden, wenn die Zinsen steigen und die Kursverluste die Rentenmärkte ereilen.

Mit den sich ändernden Marktbedingungen entwickelt sich auch das Angebot weiter. Absolute Return heißt mittlerweile das Motto vieler Manager. Es gilt nicht mehr, besser zu sein als ein Index.

Stattdessen investieren die Fondsmanager losgelöst von einer Benchmark mit dem Ziel, ihren Anlegern einen absoluten Ertrag zu liefern. Dazu dienen häufig nicht mehr nur die klassischen Anlageinstrumente, sondern derivative Anlagen stehen bei diesen alternativen Strategien im Vordergrund.

In letzter Zeit kommen zudem zunehmend Fonds mit komplizierten, hedgefondsähnlichen Strategien auf den Markt. Für den „normalen“ Finanzberater sind diese kaum noch einzuordnen – vom Kunden ganz zu schweigen.

Mix statt Konzentration


Klaus-Dieter Erdmann, Geschäftsführer von MMD Multi Manager und Mitorganisator der funds excellence, hat in seiner Fondsdatenbank die Kategorie Strategiefonds geschaffen. Dort fasst er Fonds zusammen, die Derivate nicht nur wie klassische VV-Fonds für die taktische Allokation einsetzen, also etwa zur Absicherung, sondern sie bewusst als Alphaquellen nutzen.

Um die 400 solcher Fonds hat Erdmann auf mmd-direct bereits gelistet. Insgesamt umfasst die MMD-Datenbank rund 2.000 vermögensverwaltende Fonds und Strategiefonds – und sie wächst kontinuierlich weiter. Die Strategien sind vielfältig. Einige eignen sich sicherlich als Basisinvestment oder auch als einzige Anlage für Kleinleger. Der Berater ist damit aber nicht obsolet: Denn ratsamer als die Konzentration auf einen vermögensverwaltenden Fonds ist ein Mix.

Idealerweise sollten die Strategien nur wenig oder gar nicht korrelieren, in unterschiedlichen Marktphasen ihre Stärken ausspielen. Zwar tritt das Marktrisiko bei den alternativen Strategien und den sehr flexibel gemanagten VV-Fonds in den Hintergrund. Dafür steigt das Managerrisiko. Oder anders gesagt: das Risiko, dass die gewählte Strategie floppt.

Nur auf ein Pferd zu setzen, könnte sich als tückisch erweisen. Berater sind also nicht arbeitslos. Im Gegenteil: Im Alleingang ist es kaum zu schaffen, die Vielzahl der Strategien zu verstehen, zu analysieren und zu bewerten.

BVI-Statistik: Mischfonds etablieren sich


Das verwaltete Vermögen in Mischfonds steigt und steigt. Seit dem enormen Sprung im Jahr 2009 über die 100-Milliarden-Euro Grenze hat es um weitere 50 Prozent zugelegt. Der Anstieg ist auf Mittelzuflüsse, aber auch auf die Wertentwicklung der Fonds zurückzuführen.

Quelle: BVI

Der VV-Fonds-Markt im Überblick

Rund 2.000 Fonds enthält die MMD-Datenbank. Unter defensiv, ausgewogen, offensiv und flexibel sind klassische vermögensverwaltende Fonds, die auf mehrere Anlageklassen setzen, gemäß ihrem Risikoprofil zusammengefasst. Zu VV-Aktien und VV-Renten zählen Fonds, die sich auf Aktien- oder Rentenmärkte konzentrieren, aber dennoch einem vermögensverwaltenden Ansatz folgen, etwa durch aktive Nutzung der Cash-Quote. Unter Strategiefonds finden sich alternative, derivate-orientierte Ansätze.

Quelle: MMD Multi Manager - Stand 30. Juni 2014 Foto: _luSh_/iStock


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