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Ökoworld-Manager „Wir bleiben etwas Besonderes“

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Die Flut nachhaltiger Investments ebbt nicht ab. Ihnen kann es nicht gefallen, wenn Ökoworld nur noch ein Anbieter von vielen ist, oder?

Mozer:  Na ja, dass die Idee verantwortungsvollen Anlegens, die Ökoworld als Pionier in die Welt getragen hat, nun schrittweise Allgemeingut wird, ist ein großer Erfolg für uns und insbesondere auch für Gesellschaft und Umwelt. Als Unternehmen machen wir uns deswegen keine Sorgen, da die Mehrzahl der Investoren genau hinschaut, wie Asset Manager ethische, soziale und ökologische Kriterien umsetzen und ob der nachhaltige Anspruch auch wirklich strikt gelebt wird. Damit bleibt unser Alleinstellungsmerkmal erhalten. Investoren können sich darauf verlassen, dass unsere strengen Kriterien zu sauberen Portfolios führen.

Apropos, können Sie bei der Titelwahl in Schwellenländern überhaupt vergleich bar strenge Kriterien anlegen wie in Industriestaaten?

Mozer: Wir dürfen die Realität nicht außer Acht lassen. Da die Emerging Markets volkswirtschaftlich und gesellschaftlich in vielen Bereichen noch weit zurückliegen, können wir nicht die gleichen Ansprüche erheben wie gegenüber deutschen Unternehmen. Wir müssen diese natürlich an den Entwicklungsstand anpassen. In einem Land wie Indien verfügt die Mehrzahl der Menschen bislang noch nicht einmal über eine eigene Toilette. Diese Umstände richtig abzuwägen ist selbstverständlich schwierig. Unsere Ausschlusskriterien weichen wir nicht auf.

Wie reagieren Sie darauf, dass etwa das Analysehaus Morningstar unlängst Nachhaltigkeits-Ratings eingeführt hat?

Mozer: Gar nicht. Es handelt sich um oberflächliche Analysen, und ich bin ein großer Gegner davon, zu vereinfachen und Analyse-Ergebnisse auf eine bestimmte Zahl von Sternen oder Weltkugeln zu reduzieren. Dabei können beispielsweise Portfolios beste Bewertungen bekommen, die Unternehmen wie Samsung als Top-Position halten. Grund ist, dass solche Großkonzerne schlicht mehr Nachhaltigkeitsberichte und Zertifizierungen vorzeigen können als kleinere Gesellschaften.

Sie hoffen darauf, dass ausgerechnet der amtierende US-Präsident Donald Trumpnachhaltiges Investieren voranbringt?

Mozer: Trump hat mit seinem Abschied vom Pariser Klimaabkommen auf jeden Fall für sehr viel Entrüstung gesorgt. Die Zahl der Anleger, die sich für unsere Fondsstrategien interessieren, nimmt weiterhin zu. Auch wird es zunehmend Menschen bewusst, dass Asien und Südamerika künftig eine größere Rolle als heute spielen werden. Die Trends, in die wir investieren, sind seit Jahren intakt. Daran wird auch eine US-amerikanische Präsidentschaft nichts ändern können. Das lässt sich auch an der Performance des Ökovision Classic ablesen. Während der Aktienindex MSCI World seit Jahresbeginn weniger als 5 Prozent zulegen konnte, kommt unser Fonds auf ein Plus von 7,4 Prozent.

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