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Aktualisiert am 27.01.2020 - 11:30 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 3 Minuten

„Wir sind rechtzeitig aus Aktien herausgegangen“

Karl Matthäus Schmidt
Karl Matthäus Schmidt

Die Quirin Bank verlangt für ihre Beratungsleistungen keine Provisionen, sondern eine monatliche Grundgebühr von 75 Euro und bietet zwei unterschiedliche Modelle: Wer die Vermögensverwaltung der Bank überlässt, bezahlt zusätzlich 20 Prozent des erwirtschafteten Gewinns. Wer nur Anlagetipps einholt und selbst handelt, muss zusätzlich zur Grundgebühr ein Prozent des Depotvolumens zahlen. Im Gegenzug fließen alle Provisionen vierteljährlich auf das Konto des Kunden. DAS INVESTMENT.com: Sie melden 6 Prozent Rendite auf das gesamte Kundenvermögen für das Jahr 2008 – wie ist die Struktur der Kundendepots, lässt sich die durchschnittliche Steigerung von insgesamt 6 Prozent etwa auf wenige besonders volumenstarke Depots zurückführen? Karl-Matthäus Schmidt: Die 6 Prozent Rendite wurden unabhängig von der Volumengröße für 98 Prozent unserer Kundendepots erwirtschaftet. Die Quirin Bank verfolgt in der Vermögensverwaltung konsequent eine Multi-Asset-Strategie, in der sich eine Vielzahl unterschiedlicher Anlageklassen als Renditebringer und Stabilitätslieferanten abwechseln. Die Struktur der Kundendepots hat sich im Laufe des Jahre 2008 verändert, weil wir rechtzeitig aus Aktien herausgegangen sind. Zum Ende des Jahres waren wir zu 100 Prozent in Cash investiert. DAS INVESTMENT.com: Renten und Gold waren unter anderem für die Steigerung verantwortlich – können Sie das näher ausführen? Wie hoch war der durchschnittliche Aktienanteil? Schmidt: Wir haben beide Assetklassen – sowohl Renten als auch Gold – mit ETFs abgebildet. Ab Mitte des Jahres haben wir verstärkt auf langfristige Staatsanleihen gesetzt und dadurch die Aufwärtsbewegung im Bund-Future mitgenommen. Bei  Gold haben wir Markschwächen durch taktische Tradings zu unseren Gunsten genutzt. Der durchschnittliche Aktienanteil im gesamten Jahr 2008 lag unter 15 Prozent. DAS INVESTMENT.com: Was erwarten Sie für 2009 von den Märkten? Schmidt: Unsere Analysten erwarten in der ersten Jahreshälfte eine Bear-Market-Rallye und in der zweiten Jahreshälfte neue Tiefs. Der Abwärtstrend ist aus unserer Sicht intakt. DAS INVESTMENT.com: Wer sind Ihre 3.800 Kunden? Welches Anlagevolumen verwaltet die Quirin Bank derzeit? Schmidt: Unsere Kunden sind überwiegend männlich, über 50 Jahre alt und verfügen über ein hohes Einkommen sowie mindestens 50.000 Euro frei verfügbares Vermögen. Im Durchschnitt halten Sie bei der Quirin Bank ein Depotvolumen von etwa 200.000 Euro. Insgesamt verwalten wir zurzeit mehr als eine Milliarde Euro an Kundengeldern. DAS INVESTMENT.com: Wie viel Kunden gewannen Sie in 2008 neu hinzu? Schmidt: Wir haben die Kundenzahlen seit Beginn des neuen Private Banking im Dezember 2006 von 800 auf 3.800 knapp verfünffacht. Im Jahr 2008 haben wir 2.000 Kunden hinzugewonnen. DAS INVESTMENT.com: Sind Anleger in Krisenzeiten empfänglicher für alternative Beratungsmodelle und die Bezahlung einer Gebühr? Schmidt: Ein klares Ja. Gerade angesichts der Finanzmarktkrise misstrauen viele Anleger ihren herkömmlichen Banken und interessieren sich für ein faires und transparentes Geschäftsmodell, wie es die Quirin Bank anbietet. DAS INVESTMENT.com: Wie viele „Vermögensbegleiter“ kamen in 2008 neu hinzu? Von welchen Wettbewerbern kommen diese? Schmidt: Die Quirin Bank hat heute 100 Berater im gesamten Bundesgebiet im Einsatz. In 2008 konnten wir knapp 50 Berater neu hinzugewinnen. Es handelt sich ausnahmslos um erfahrende Bankberater, die aus Großbanken, Genossenschaftsbanken oder auch Sparkassen zu uns kommen. DAS INVESTMENT.com: Wie sind Ihre Geschäftsziele für Ende 2009? Schmidt: Wir wollen die Kundenzahlen noch einmal knapp verdoppeln und Ende 2009 rund 7.000 Kunden betreuen.

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