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Wirtschaftswachstum in Europa Warum sich ein Blick auf europäische Konsumaktien lohnt

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Wettbewerbsvorteil für europäische Unternehmen

Von Mai 2014 bis Ende Dezember letzten Jahres wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar um 22 Prozent ab. Ein schwächerer Euro kommt nun denjenigen europäischen Unternehmen zugute, die entweder exportorientiert oder auf den Binnenkonsum ausgerichtet sind. Denn durch die Abwertung sind die Produkte europäischer Unternehmen an den Exportmärkten außerhalb der Eurozone billiger geworden. Auf der anderen Seite sind Waren aus Ländern, deren Währung stärker als der Euro ist, innerhalb der Eurozone teurer geworden. Dies verschafft hiesigen Unternehmen, die Waren an die europäischen Verbraucher absetzen, einen Wettbewerbsvorteil.

Jedoch sehen wir nicht alle europäischen Exportunternehmen in einem positiven Licht. Im Gegenteil: Gesellschaften, die den Großteil ihres Umsatzes mit Ausfuhren nach Asien erwirtschaften, betrachten wir mit Skepsis. Denn ein Wachstumsrückgang in China hätte negative Auswirkungen auf die Exportmöglichkeiten dieser Unternehmen. Auch weiterhin wird es allerdings Bereiche geben, die langfristig interessante Anlagechancen bieten. Um diese aufzuspüren, ist ein fundamentaler und selektiver Investmentprozess erforderlich.

Niedrige Rohstoffpreise sind positiv

Der niedrige Ölpreis – und die niedrigen Rohstoffpreise generell – haben außerdem eine positive Auswirkung auf europäische Unternehmen: Sie haben den Verbrauchern einen größeren finanziellen Spielraum verschafft – was positiv auf europäische Emittenten abfärbt. Darüber hinaus kommen den einheimischen Unternehmen die niedrigen ölbezogenen Produktionskosten zugute.

Wir gehen davon aus, dass die günstigen Rohstoffpreise 2016 auf einem niedrigen Niveau verharren werden und so das generelle Wachstum in Europa gestützt wird. Auf der anderen Seite sind wir deshalb gegenüber europäischen Aktien aus dem Energie- und Bergbausektor, die unseres Erachtens aufgrund der niedrigen Rohstoffpreise weiterhin unter Druck stehen werden, nicht positiv gestimmt.

Globale Wachstumstreiber und Risiken

Auf übergeordneter Ebene befinden wir uns auf dem Weg in ein Wirtschaftsumfeld, in dem die US-amerikanische Notenbank unserer Ansicht nach die Zinsen über einen längeren Zeitraum mehrfach anheben wird. Jedoch in einem langsamen Tempo und im Takt der Anleger-Erwartungen. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass die EZB ihre äußerst lockere Geldpolitik noch für lange Zeit fortsetzen wird. All diese Faktoren sollten das europäische Wachstum stützen.

Außer dem allgemeinen Risiko, dem die Wirtschaftsentwicklung unterliegt, gibt es auch externe Unsicherheitsfaktoren: Es besteht die Möglichkeit, dass sich beispielsweise die Aussichten für das chinesische Wachstum eintrüben und geopolitische Risiken eskalieren – nicht zuletzt die Abstimmung in Großbritannien über die künftige Mitgliedschaft in der EU. Dies könnte die wirtschaftlichen Parameter und die Erwartungen der Verbraucher beeinflussen. Ausgehend von der aktuellen Lage überwiegt unseres Erachtens nach jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass die europäischen Unternehmen ihre Gewinne steigern werden.

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