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Wissenschaftliche Studien Fondsmanagerinnen: Frauen erzielen beständigere Performance

 Florian Uleer, Deutschland-Chef bei Columbia Threadneedle Investments
Florian Uleer, Deutschland-Chef bei Columbia Threadneedle Investments

Zum Weltfrauentag lohnt ein Blick auf die Finanzbranche. „Gender Diversity“ ist auch hier längst mehr als ein geflügeltes Wort. Denn Unternehmen haben erkannt, dass breit aufgestellte Teams mit unterschiedlichen Sichtweisen zu besseren Ergebnissen beitragen. Auch die Finanzbranche verfolgt seit einigen Jahren den Ansatz, Teams vielseitiger aufzustellen und dabei auch dem Anteil von Frauen mehr Gewicht zu verleihen.

Nur 7 Prozent der Fonds von Frauen gemanagt

Im Asset Management tragen diese Bemühungen bislang jedoch nur wenige Früchte: Dem Fondsanalysehaus Citywire zufolge werden weltweit nur 7 Prozent der Fonds von Frauen gemanagt, volumengewichtet sogar nur 4 Prozent. Auch unter Einbeziehung von Fonds, an deren Management mindestens eine Frau beteiligt ist, fällt diese Zahl mit 14 Prozent gering aus.

Bedenklich ist dies nicht nur bezüglich einer angestrebten Chancengleichheit, die Branche lässt sich damit auch viele Talente entgehen. Weibliche Fondsmanager sind nicht nur ebenso fähig wie ihre männlichen Kollegen, sondern können darüber hinaus auch komplett andere, wertvolle Kompetenzen in Teams mit einbringen. Denn wissenschaftliche Untersuchungen aus der Hirnforschung zeigen, dass weibliche Eigenschaften positiv zu den Ergebnissen im Fondsmanagement beitragen können und auch weniger zu performanceschädigendem Anlageverhalten neigen.

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Frauen gehen seltener übertriebene Risiken ein

Zum Beispiel sind Frauen weniger anfällig für das Eingehen übertriebener Risiken in steigenden Märkten. Fallen die Märkte ab, neigen Frauen auch weniger zu stressbasierten risikoaversen Anlageentscheidungen. In der Folge generieren Frauen oftmals eine beständigere und weniger volatile Performance, das zeigt auch eine Studie des französischen Investmentfondsverbandes AFG.

Neben ihrem angemesseneren Risikomanagement gehen Frauen bei der Entscheidungsfindung analytischer vor, wie der Psychologe Daniel Kahnemann herausfand. Sie scheinen seltener vermeintlichen Trends zu folgen, die sich nur allzu oft als eine Reihe zufälliger Ereignisse entpuppen. Zudem liegen Frauen Untersuchungen zufolge vorn, wenn es darum geht, situationsbezogen und in größeren Zusammenhängen zu denken. All dies ist im Fondsmanagement gefragt und überaus hilfreich für die Übersetzung geopolitischer und makroökonomischer Entwicklungen in konkrete Portfolioallokationen.

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