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Zehn Jahre Riester-Rente: Produkttrends für die nächsten zehn

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Trend 2: Bei Geldsorgen läuft die Riester-Rente weiter

Die Garantiefonds sollen dafür sorgen, dass Riesteraner am Vertragsende das eingezahlte Geld zurückbekommen. Was aber, wenn es beim Einzahlen selbst hapert? Ein Problem langlaufender Verträge besteht darin, dass Engpässe im Portemonnaie nicht vorhersehbar sind. Sparer können berufsunfähig oder arbeitslos werden, dann wird das Geld knapp. Die Folge: Versicherte wollen Beiträge sparen und legen ihren Riester-Vertrag auf Eis.

Um das zu vermeiden, hat eine Handvoll Versicherer ihre Riester-Rente mit einer Zusatzschutz-Option kombiniert. Der Hamburger Anbieter Condor verbindet sein Riester-Produkt zum Beispiel mit einer Arbeitslosigkeitsversicherung der Konzernmutter R+V. Bei einer betriebsbedingten Kündigung zahlt er bis zu einem Jahr lang die vereinbarten Beträge. Dafür müssen Versicherte 2,5 Prozent des jährlichen Eigenbeitrags für die Riester-Rente zusätzlich zahlen. Bei einem Beitrag von 300 Euro jährlich sind das inklusive Versicherungssteuer etwa 9 Euro. Machbar.

Bei Berufsunfähigkeit zahlt die BU-Rente die Riester-Beiträge

Allianz, Volkswohl Bund und Nürnberger haben eine andere Variante gewählt: Riestern trotz Berufsunfähigkeit (BU) heißt die Devise. Wird der Riester-Versicherte durch Unfall oder Krankheit berufsunfähig, kann er die BU-Rente dafür nutzen, seinen Riester-Beitrag weiterzuzahlen.

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Dabei bestimmen – wie sonst auch – der gesundheitliche Zustand und die Berufsgruppe, wie hoch der Preis für die BU-Versicherung jeweils ausfällt. Bei der Berufsunfähigkeitsrente zur Alterssicherung (BSR) der Allianz liegt er für eine 30-jährige Kundin der Berufsgruppe A bei rund 4 Prozent, in Berufsgruppe B bei etwa 6 Prozent und bei Berufsgruppe C bei gut 9 Prozent des gesamten Riester-Beitrags.

Ein einfaches Beispiel ohne Kosten gerechnet: Ist die Kundin Single, kinderlos, Sprechstundenhelferin (Berufsgruppe B) und verdient jährlich rund 30.000 Euro brutto, zahlt sie 1.200 Euro (4 Prozent) in die Riester-Rente ein, um die volle Zulage von 154 Euro zu bekommen. Ihr Eigenbeitrag liegt demnach bei 1.046 Euro pro Jahr oder rund 87 Euro pro Monat. Von diesen 87 Euro fließen 82 Euro in den Riester-Vertrag und 5 Euro in die BU-Versicherung. Im Fall der BU bekäme sie von der Allianz eine Rente von rund 87 Euro – genug also, um den Riester-Beitrag weiter zu zahlen. Kein Ersatz für eine normale BU-Rente Mehr aber auch nicht. Denn mit einer normalen BU-Versicherung haben diese Angebote nichts zu tun. „Die BSR ersetzt in keinem Fall eine richtige BU-Police“, sagt Tanja Kuhnle, Referatsleiterin im Bereich Produktentwicklung bei Allianz Leben. „Wer sein gesamtes Einkommen bis zum Rentenbeginn absichern möchte, muss eine Extra-Versicherung abschließen.“

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