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Zielgruppen-Beratung: Geld & Spiele

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Früher Geldsegen

Doch der Beratungsaufwand ist bei solchen Sportlern groß. Denn sowohl ihr Finanzwissen als auch ihr Interesse an Geldanlagen halten sich altersbedingt in Grenzen. „Im frühen Karrierestadium binde ich daher oft die Eltern in den Beratungsprozess mit ein“, sagt Schumann. Diese seien meist konservativ orientiert – und ziehen auch schon mal ihren eigenen Anlageberater oder Steuerberater hinzu. Für Schumann kein Problem: Um die bestmögliche Finanzplanung zu ermöglichen, sei es hilfreich, wenn mehrere Partner kooperieren. Er selbst arbeitet mit spezialisierten Steuerberatern sowie mit Vereinen und mit Spielerberatern zusammen.

Schumanns Berufskollege Andreas Schmidt kennt die Situation, in einem recht jungen Alter zum Spitzenverdiener zu zählen, aus eigener Erfahrung. Der ehemalige Hertha-Spieler begann seine Karriere 1991 mit 18 Jahren. „Die 950 D-Mark, die ich als erstes Gehalt bekam, waren extrem viel für einen Schüler, der den Fußball zunächst als Hobby sah“, sagt er. Das Geld, das am Ende des Monats übrig blieb, legte der Fußballer aufs Sparbuch. Erst Jahre später begann er, Aktien, Investmentfonds und andere Anlagen in sein Portfolio aufzunehmen.

2008 beendete Schmidt – mittlerweile Diplom-Betriebswirt – seine Sportkarriere und wechselte zum Finanzdienstleister Laransa, wo er jetzt im Vorstand sitzt. Doch nicht bei allen Sportlern verläuft das Karriereende so reibungslos. „Nur 9 Prozent der Fußballprofis haben nach Karriereende ausgesorgt“, erklärt Schmidt. 25 Prozent hingegen seien überschuldet, sei es aus Sorglosigkeit und Luxussucht oder weil sie an windige Anlageberater gerieten, die eigene Interessen verfolgten oder das gesamte Geld in eine einzige Anlageklasse steckten.

Ein sportlerspezifisches Problem seien die Fehlentscheidungen in puncto Vermögensplanung zwar nicht: Auf Bauherrenmodelle, den Anlageflop der 80er Jahre, fielen auch zahlreiche Akademiker herein. Doch ein Akademiker habe mehr Zeit, diesen Fehler im Laufe seines Berufslebens auszubügeln, als ein Profi-Kicker, dessen Karriere in der Regel nicht länger als 10 bis 15 Jahre dauert.

 „Wer hingegen keine größeren Fehler macht und sein Kapital sinnvoll diversifiziert, kann in zehn Jahren für den Rest seines Lebens vorsorgen“, sagt Schmidt. Schließlich kommen selbst Zweitliga- Spieler auf Gehälter, die deutlich im sechsstelligen Bereich liegen. Zum Vermögensaufbau empfiehlt Schmidt seinen Kunden, sich zunächst auf liquide Wertpapiere zu konzentrieren und diese bei Erreichen eines Vermögens von mindestens 250.000 Euro durch unternehmerische Beteiligungen zu ergänzen, die regelmäßige Ausschüttungen bieten. Mit einer eigenen Immobilie sollten Sportler hingegen bis zum Kariereende warten.
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