Zinsen statt Miete – ein Risiko?

Steigende Zinsen unwahrscheinlich

Doch sind die Zinsen überhaupt auf dem Weg nach oben? In den vergangenen zehn Jahren sind die Effektivzinsen für Hypotheken von 6,4 auf 2,5 Prozent gefallen.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in einiger Zeit wieder leicht steigen, ist auf jeden Fall höher, als dass sie fallen“, sagt Alexander Nothaft vom Verband der Privaten Bausparkassen.

Kurzfristig ist das jedoch eher unwahrscheinlich. „In den kommenden ein bis zwei Jahren werden wir einen Seitwärtstrend sehen“, sagt Allianz-Experte Haueisen.

Erst wenn sich die europäische Wirtschaft erholt und die Renditen für Bundesanleihen wieder steigen, klettern seiner Meinung nach auch die Renditen für Pfandbriefe und letztlich die Hypothekenzinsen in die Höhe.

Lange Zinsbindung und Absicherung durch einen Bausparvertrag

Worauf sollten Investoren in diesem Umfeld achten? „Wir raten weiter zu einer langen Zinsbindung, um sich das aktuell niedrige Zinsniveau langfristig zu sichern“, sagt Gawarecki.

„Um sich möglichst rasch zu entschulden, empfehlen wir einen Tilgungssatz von mindestens 2 Prozent. Zudem sollten sich Immobilienkäufer ein kostenloses Recht auf Sondertilgungen und Tilgungssatzwechsel einräumen lassen.“

Eine zusätzliche Absicherung des Darlehens durch einen Bausparvertrag sei ebenfalls zu empfehlen. „Von variablen Zwischenfinanzierungen, gepaart mit der Spekulation auf weiter sinkende Zinsen, raten wir ab“, so Gawarecki.

Und um den Bogen zum Boulevardjournalismus zu schlagen: Ohne Eigenkapital geht gar nichts, zumindest nicht für Normalverdiener. Bauspar-Experte Nothaft: „Wer nichts auf der hohen Kante hat, bekommt im Regelfall auch keinen Kredit. Oder es wird sehr teuer.“

Auch aus einem anderen Grund sei es sinnvoll, vorher zu sparen: „Nur so vermeidet man die Gefahr einer Überschuldung.“

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