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Zinsseite Draghi überrascht die Märkte auf Kosten der Sparer

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Die Aufgabe der EZB ist es, die Geldwertstabilität des Euro sicherzustellen. Mit den nunmehr geplanten Maßnahmen dehnt die EZB ihr Mandat sehr weit aus. Der Appell geht an die Politik, endlich die erforderlichen Strukturreformen einzuleiten und sich nicht auf den positiven Effekten der lockeren Geldpolitik auszuruhen. Die Kosten zahlen am Ende die Sparer, die keine Zinsen mehr auf ihre Einlagen erhalten.

… und die Sparer zahlen die Zeche!

Zwar beträgt die durchschnittliche Inflationsrate im August 2014 gegenüber dem Vorjahresmonat nunmehr nur noch 0,8 Prozent, aber die Zinsen bei den meisten Banken für Tagesgeld liegen inzwischen darunter. Selbst die Zinsen für 10-jährige Bundesanleihen sind unter die Grenze von 1 Prozent gefallen.

Das Risiko steigender Zinsen steht in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zum Ertrag. Manche Anleger erliegen daher der Versuchung immer stärker in risikobehaftete Anlagen zu investieren. Allerdings finden diese Investitionen überwiegend im Rentenbereich in nachrangigen Anleihen, Genussrechte und ähnlichen Anlagen statt.

Da der Zinssatz aufgrund der starken Eingriffe der Notenbank seine volkswirtschaftliche Wirkung für die Knappheit des Geldes verloren hat, wächst die Gefahr von Fehlinvestitionen des Kapitals.

Das Geld könnte nicht dorthin gelangen, wo es in der Realwirtschaft die höchste risikoadjustierte Rendite zu verdienen gibt, sondern es könnte zur Blasenbildung am Kapitalmarkt beitragen.

Es ist schon auffällig, dass trotz der niedrigen Zinsen zu wenige Investitionen in Maschinen und Infrastruktur sowie in Forschung und Entwicklung in der realen Wirtschaft vorgenommen werden.

Das sollte den Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung zu denken geben, denn an den Zinsen liegt es nicht! Es braucht vielmehr günstige Aussichten und attraktive Rahmenbedingungen – dann investieren die Firmen auch, denn sie wollen ja Geld verdienen!

Wie können sich die Anleger nunmehr positionieren?


Anleger sind zum Umdenken aufgefordert. Eine über 30 Jahre andauernde positive Entwicklung am Rentenmarkt läuft seinem Ende entgegen. Wie tief können die Zinsen noch fallen? Welche Alternativen gibt es? Die klassische Aktienanlage wird noch immer misstrauisch beäugt.

Leider haben viele Anleger die positive Entwicklung am Aktienmarkt überwiegend verpasst. Es bleibt zu hoffen, dass sie nicht zu Höchstpreisen einsteigen. Sinnvoll ist vielmehr ein gesunder Mix aus verschiedenen Anlageklassen und den unterschiedlichen Regionen.

Keine Spekulation, ob sich diese oder jene Erwartung erfüllt, sondern eine ausgewogene Streuung. Besonders günstige Gelegenheiten wie aktuell in Osteuropa kann der chancenorientierte Investor klug ausnutzen, denn die Bewertung des russischen Aktienmarktes ist historisch ausgesprochen günstig, um nicht zu sagen „spottbillig“.

Nur entscheidend für den langfristigen Anlagerfolg sind eine klare Strategie und deren konsequente Umsetzung! Dann kann trotz aller Krisen ein erfolgreiches Vermögensmanagement gelingen!

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