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Zukunft der Banken 5 Stellhebel für eine höhere Profitabilität

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Stellhebel für höhere Profitabilität

Der rückläufige Markt und die dauerhaft verschärfte Regulierung zwingen die Banken zum Handeln. Bain hat fünf Stellhebel für eine höhere Profitabilität erarbeitet:

  1. Strategischer Fokus. Banken müssen sich auf Kunden- und Produktgruppen konzentrieren, in denen sie über einen belastbaren Wettbewerbsvorsprung verfügen. Eine solche Fokussierung kann weit mehr als 50 Prozent des bestehenden Portfolios infrage stellen.
  2. Radikale Vereinfachung und Verbesserung der Effizienz. Um die operative Effizienz zu erhöhen, gilt es für Banken, ihre bestehenden Betriebsmodelle, Infrastrukturen und Prozesse radikal zu vereinfachen. Nur so lassen sich die Kosten im erforderlichen Umfang senken. Bei vielen Instituten sind Einsparungen von 30 bis 50 Prozent notwendig.
  3. Neuausrichtung von Organisation, Recruiting und Vergütung. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse neuer Talente und strategisch bedeutsamer Kunden. Im Rahmen der Vergütung sollte demzufolge nicht länger das Eingehen kurzfristiger Risiken belohnt werden. Anreize verdienen vielmehr Leistungsträger, die langfristig im Sinne der Kunden handeln.
  4. Effektives Ressourcenmanagement. Die knappen Ressourcen sollten für die profitabelsten Kunden- und Produktsegmente eingesetzt werden. Gleichzeitig müssen Banken ihre Risiko- und Kapitalmodelle ebenso wie ihre Organisation und Prozesse an die neuen Regelwerke anpassen - mit dem Ziel, auf diese Weise mehr als die Hälfte der notwendigen Renditesteigerung zu erreichen.
  5. Vernetzung mit Partnern. Banken müssen ihr Betriebsmodell neu gestalten und mit den passenden Partnern zusammenarbeiten. So lassen sich Skalenvorteile erzielen und die Digitalisierung beschleunigen. Solche Kooperationen sind für viele Banken die Alternative zum Rückzug aus ganzen Geschäftsfeldern.

Bedarf effizient und profitabel erfüllen

„Im Zuge der neuen Regulierung können die Banken mit zahlreichen Kunden, mit denen sie heute handeln, keine profitablen Geschäftsbeziehungen mehr aufrechterhalten“, betont Jan-Alexander Huber, Bain-Partner und Co-Autor der Studie. Den Instituten muss es daher gelingen, mit der richtigen Strategie auch weiterhin die Kapitalkosten zu verdienen und auskömmliche Renditen zu erwirtschaften.

Schaffen sie dies nicht, sind sie eher früher als später zum Rückzug aus diesem Markt gezwungen. „Fakt aber ist, dass Unternehmen und Investoren auch in Zukunft professionelle Unterstützung bei ihren Kapitalmarktgeschäften brauchen“, stellt Huber fest. „Die Banken müssen deshalb einen Weg finden, wie sie diesen Bedarf in einem neuen Umfeld effizient und profitabel erfüllen können.“

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