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Aktualisiert am 27.10.2010 - 15:03 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 4 Minuten

Zweite Halbzeit: Vom Profifußballer zum Finanzprofi

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Hertha steigt 1997 auf. In der ersten Bundesligasaison schießt Schmidt fünf Tore und wird zu einer festen Bank des Teams, dessen Mannschaftskasse er verwaltet. Das Studium, mittlerweile an einer Fern-Universität, läuft. Schmidt wird klar, dass er sein Wissen nach dem Karriere-Ende nutzen möchte: „Ich habe nie aus dem Bauch heraus gespielt, immer mit dem Kopf, so sollte es auch weitergehen.“

Als 2008 klar wird, dass der Wirtschaftsexperte unter den Fußballprofis (Foto: Gettyimages aus dem Jahr 2003) gehen würde, reißen sich Banken und Strukturvertriebe um ihn. Sie würden sich gern mit dem charismatischen Kicker schmücken, doch Schmidt lehnt ab: „Meine Seele wollte ich nicht verkaufen.“

Auf Anhieb gefällt ihm dagegen ein Angebot des Gründers der Investmentplattform Laransa, Andreas Leckelt. Der Vermögensverwalter will sich mit einem Tochterunternehmen auf Fußballprofis konzentrieren. Schmidt bringt das Wissen über Vertrags- und Vergütungsstrukturen von Fußballspielern mit und ist überzeugt von der Vermögensverwaltung mit Fondsprodukten.

Am 1. Juli 2008 beginnt sein Leben als Finanzberater und Vorstand der Laransa Consulting AG. „Das war ein Lernprozess“, sagt Schmidt über die Anfänge, „insbesondere die ganze Detailarbeit rund um die Beratung sowie die verschiedenen Abwicklungsplattformen zu verstehen war für mich neu.“ Heute, nach zwei Jahren, kennt er das Produktportfolio in- und auswendig.

Invaliditätsversicherung ist für Fußballer Pflicht


Das Gros seiner Kunden kommt aus dem Stammgeschäft der Laransa AG. Ein Teil davon sind Fußballer, bei denen der Ex-Profi eine besondere Glaubwürdigkeit besitzt. „Man muss jungen Spielern klarmachen, dass sie nur begrenzt Zeit haben, Geld zu verdienen, und sich entsprechend absichern müssen.“ Eine Krankentagegeldversicherung mit Lohnfortzahlung sowie eine Invaliditätsversicherung sind dabei absoluter Standard, weiß Schmidt aus eigener Erfahrung.
„Unfassbar“ findet Schmidt, wie viel Energie Fußballer in die Auswahl eines neuen Handys oder Autos stecken können – im Vergleich zu der Zeit, die sie sich für ihre Anlage-Entscheidungen nehmen. Er selbst hat kein iPhone, sein Auto ist ein acht Jahre alter Audi A3.

Andreas Schmidt verfolgt unprätentiös und konsequent seine zweite Karriere. Das Wochenende gehört jedoch der Familie. Seiner Frau Heike und den Töchtern Franziska, 5, und Pauline, 3, „die ich nicht unbedingt zu einer Fußballer-Karriere ermutigen würde“. Zum verantwortungsvollen Umgang mit Geld allerdings schon, beide haben bereits Sparschwein und Fondssparplan.

>> zur Bilderstrecke "Top-Kicker in der Finanzberatung"

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