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10 Fonds im Crashtest Die besten globalen Long-Short-Aktienfonds

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Der Performance-Sieger: Oyster Market Neutral

Foto: Giacomo Piccheto (links), Stefano Girola

Die Manager Stefano Girola und Giacomo Piccheto setzen für den 2010 von der Schweizer Privatbank Syz aufgelegten Fonds vor allem auf Long- und Short-Positionen in europäischen Aktien. Als Instrumente nutzen sie dafür vor allem Total-Return-Swaps und Contracts for Difference, kurz CFD. Dabei streben sie Marktneutralität an und versuchen entsprechend, das Beta bei einem Wert um Null zu halten. Falls nötig, nutzen sie hierfür auch Index-Swaps.

Die Bruttogewichtung der Aktien (long plus short) liegt zwischen 50 und 200 Prozent. Zurzeit beträgt sie knapp 190 Prozent. Die 110 bis 170 Titel im Portfolio werden relativ häufig ausgetauscht. Die durchschnittliche Halteperiode von Long-Postionen liegt bei neun Monaten, für Shorts bei drei bis vier Monaten. Die Zielrendite liegt bei Libor plus 5 Prozent, bei einer maximalen Volatilität von 6 Prozent.

Auf der Long-Seite setzen die Manager zurzeit vor allem auf Titel, die von den lokalen Märkten profitieren. Zum Beispiel auf qualitativ hochwertige Finanzwerte mit solider Kapitalbasis und sauberen Büchern, wie NN Group oder ABN Amro. Aus dem IT-Bereich mögen sie Unternehmen wie die Software-Firma Sage oder die Beratungsgesellschaft Cap Gemini.

Darüber hinaus sind Girola und Giacomo von zunehmenden Ausgaben für die Gesundheit von Tieren überzeugt und halten Tiermedizin-Aktien wie Dechra long. Auf der Short-Seite befinden sich Titel, die unter der globalen Abkühlung leiden, etwa Unternehmen aus dem Bau- und Baustoff-Sektor, Einzelhändler mit hohem Wettbewerb wie H&M und Tod’s oder ausgewählte Industrieunternehmen wie Rolls Royce und Lanxess.

Der Crashtest-Sieger: Candriam Index-Arbitrage

Index-Investments werden immer beliebter. Davon will Fondsmanager Emmanuel Terraz mit einer aktiven Strategie profitieren. Er setzt auf marktneutrale Aktien-Arbitrage-Strategien. Die wichtigste ist die Index-Arbitrage. Diese beruht auf der sorgfältigen Analyse von Index-Anpassungen, die regelmäßig oder auch fallweise, etwa aufgrund von Fusionen, Übernahmen oder Ausgliederungen erfolgen.

Indexfonds sind in solchen Fällen gezwungen, die entsprechenden Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Die Umsätze steigen oft gewaltig. Die daraus eventuell entstehenden Fehlbewertungen nutzt der Candriam-Manager. Er geht short in Aktien, die aus dem Index herausfallen, und long in Titeln, die in den Index aufgenommen werden.

Mittlerweile hat Terraz das Portfolio breiter gestreut. „Wir setzen jetzt auch auf Unternehmensereignisse, im Fachjargon Corporate Action, und Bewertungsdifferenzen, also Relative-Value-Arbitrage“, erklärt er. Terraz investiert global, zurzeit fast hälftig in den USA und Europa. Die maximale Bruttoinvestitionsquote liegt bei 200 Prozent. Das steht allerdings nur auf dem Papier. Seit Auflegung des Fonds 2003 liegt die Quote in der Regel unter 40 Prozent (etwa je 20 Prozent long und short). Der Rest ist am Geldmarkt investiert. Das Netto-Marktrisiko darf 10 Prozent nicht überschreiten, auch davon ist der Fondsmanager stets weit entfernt.

Der Fonds ist keine Rendite-Rakete, sondern eher ein Ersatz für den zinslosen Geldmarkt. Performance-Ziel ist ein Mehrertrag gegenüber dem Euro-Tageszins Eonia. Über die vergangenen drei Jahre brachte der Fonds denn auch nur einen Zuwachs von 1,2 Prozent, über fünf Jahre liegt die Performance bei 3,8 Prozent. Im Stresstest ist der Fonds dafür ungeschlagen. Die Volatilität liegt bei unter einem Prozent und der maximale Verlust über die vergangenen drei Jahre bei 1,1 Prozent.

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