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in HochzinsanleihenLesedauer: 6 Minuten

10 Millionen Quadratmeter mit viel Risiko Chancen und Risiken bei der Anlage in Immobilien-Projektentwicklungen

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Union Investment hat derzeit 15 Projektentwicklungen im Bau. Im Uni Immo: Deutschland (WKN: 980 550) stellen sie 1,5 Prozent des Portfolios, im Uni Immo: Europa 7 Prozent. Im Uni Immo: Global (WKN: 980 555) sind keine. „2013 und 2014 haben wir insgesamt rund 30 Prozent unserer Investments in Projekten getätigt. 2015 lagen wir knapp darunter. Auch in den kommenden Jahren soll der Anteil auf diesem Niveau bleiben“, so Frank Billand, Mitglied der Geschäftsführung von Union Investment Real Estate und verantwortlich für das Investment-management in Europa, Hotel und Shoppingcenter. Commerz Real, der drittgrößte Manager offener Immobilienfonds auf dem deutschen Markt, will den Anteil an Projektentwicklungen indes weiter aus-bauen. 8,9 Prozent machen sie aktuell im Portfolio des Hausinvest (WKN: 980 701) aus, deutlich mehr als im Vorjahr (2,5 Prozent).

Unter anderem entwickelt die Gesellschaft derzeit das größte Shoppingcenter Europas, das Westfield in London. „Durch die Baumaßnahme erhöht sich die Fläche um 70.000 auf rund 250.000 Quadratmeter“, erzählt Robert Bambach, im Vorstand der Commerz Real für Immobilientransaktionen verantwortlich. „Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projekts, das bis 2018 abgeschlossen sein soll, beträgt rund 790 Millionen Euro, wovon der Hausinvest 50 Prozent übernimmt.“



Warum er in Projektentwicklungen investiert – abgesehen davon, dass er sich dadurch frühzeitig attraktive Objekte sichern kann? „Bei Projektentwicklungen können wir Einfluss auf die Positionierung und Vermarktung des Objekts nehmen und damit früher an der Wertentstehung teilhaben“, so Bambach. Wichtig ist ihm dabei unter anderem eine gute Drittverwendungsmöglichkeit. „Entscheidend neben Lage- und Gebäudequalität ist vor allem die Nachhaltigkeit der Mieterträge. Man muss eng am Markt operieren, um Vermietbarkeit und Miethöhen gut ein-schätzen zu können“, sagt Billand.

Wie es um den Markt steht, hat das Beratungs- und Analysehaus Bulwiengesa jüngst für die deutschen A-Städte Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Köln unter die Lupe genommen. Demnach haben Projektentwicklungen seit 2010 stetig zugenommen, vor allem das Wohnsegment ist beliebt. 2016 tritt der Markt mit einem Volumen von 25,5 Millionen Quadratmetern allerdings zum ersten Mal seit Langem auf der Stelle. Dafür gibt es laut Bulwiengesa mehrere Gründe: Projektentwickler finden in den großen deutschen Städten Rahmenbedingungen vor, die die Bautätigkeit trotz nach wie vor hoher beziehungsweise steigender Nachfrage bremsen. Hierzu gehören unter anderem zusätzliche Kosten durch planerische Restriktionen seitens Bund, Ländern und Kommunen, fehlende beziehungsweise zu teure bebaubare Grundstücke, steigende Baukosten und Zeitverzögerungen durch Baurechtschaffung, welche Projektplanungen unsicher werden lassen und teilweise erhebliche Zusatzkosten für das Gesamtprojekt verursachen.

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