10 Thesen zu Nachhaltigkeits-Investments „Deutsche Investoren hinken im europäischen Vergleich hinterher“
Deutschlands Profi-Investoren sollten nicht nur auf der Basis von Finanzkennziffern entscheiden, sondern die Nachhaltigkeit zur Grundlage einer Risiko- und Chancenbewertung machen und in ihre Anlageentscheidung einbeziehen. Das beschlossen Anfang dieser Woche die Teilnehmer eines Branchentreffens in Frankfurt.
Nachhaltigkeitsaktivitäten im Finanzsektor
Der so genannte Sustainable Finance Gipfel Deutschland war die erste öffentliche Veranstaltung des im Sommer gegründeten „Hub for Sustainable Finance“ (H4SF). In diesem Gremium koordinieren die Deutsche Börse und der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) unter der Schirmherrschaft des Bundesfinanzministeriums verschiedene Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit im Finanzsektor.
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Nach den Vorstellungen der Initiatoren vereint der H4SF künftig die Diskussion über eine nachhaltige Investitions- und Anlagepolitik in Deutschland unter seinem Dach. Dadurch soll dem Thema hierzulande eine stärkere Stimme gegeben werden. Denn Finanzwirtschaft und Investoren in Deutschland hinkten im europäischen Vergleich deutlich hinterher, kritisiert der H4SF.
Richtlinien zur nachhaltigen Geldanlage
Um das zu ändern, soll der H4SF das Gespräch mit der neuen Bundesregierung organisieren, betont Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Dabei gehe es darum, das Engagement der Politik für Richtlinien zur nachhaltigen Geldanlage zu steigern. Hierfür präsentierte der H4SF-Steuerungskreis jetzt zehn Thesen für eine nachhaltigere Finanzwirtschaft.
Diese Richtlinien richten sich sowohl an die Finanzmarktakteure als auch an die Politik. Denn der Staat müsse seine Vorbild- und Lenkungsfunktion zur konkreten Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie im Finanzsektor stärker wahrnehmen. Und Investoren sollten einerseits Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Risikorechnung aufnehmen und andererseits ihren Einfluss als Aktionäre aktiv ausüben.