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100 Fondsklassiker Frischzellenkur für Fidelity-Flaggschiff

Von in FondsLesedauer: 4 Minuten
Porträtbilder von Matt Siddle (links) und Fred Sykes, Fidelity
Matt Siddle (links) und Fred Sykes, Fidelity | Foto: Fidelity

Es ist still geworden um den Fidelity European Growth (ISIN: LU0048578792). Zu seinen besten Zeiten hatte der 1990 aufgelegte, anfangs von den Star-Fondsmanagern Anthony Bolton und Graham Clapp geprägte Europa-Klassiker 24 Milliarden Euro unter Verwaltung, aktuell sind es nur noch etwas über 7 Milliarden Euro.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

 

Doch vor allem in Deutschland ist seine Bedeutung aufgrund der Einbindung in diverse Fondspolicen nach wie vor groß. Zudem existieren viele teilweise schon in den 1990er Jahren abgeschlossene Sparpläne, deren Erträge zumindest zum Teil steuerfrei sind. Ein Hintergrund, vor dem jede größere Veränderung zum Politikum wird.

 

 

 

Langjähriger Fondslenker geht von Bord

So auch in diesem Herbst: Der langjährige Fondsmanager Matt Siddle, seit Mitte 2012 am Ruder, hat den Fonds zum 1. September an Fred Sykes übergeben und Fidelity nach einer kurzen Einarbeitungsphase verlassen. Ebenfalls von Bord ging die langjährige Co-Managerin Helen Powell. Eine Zäsur, die nicht ohne Auswirkungen auf die Ausrichtung des Portfolios bleiben wird, denn der Nachfolger setzt andere Schwerpunkte als die ehemaligen Kollegen. Als Manager des knapp 500 Millionen Euro großen Fidelity European Dividend (LU0353647653) hat Sykes deutlich stärker Unternehmen im Blick, die als verlässliche Dividendenzahler gelten.

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

 

Für seine neue Aufgabe bringt Sykes durchaus Referenzen mit. Sowohl Morningstar als auch FWW bewerten den Fidelity European Dividend gegenwärtig mit der Höchstnote von fünf Sternen, während der Fidelity European Growth unter Siddle und Powell den Fondsanalysten nur drei Sterne wert war. Pluspunkte sammelt sein bisheriger Fonds, den er auch künftig weiter betreuen wird, vor allem in Schwächephasen.

So ging der Anteilspreis im Krisenjahr 2022 nur halb so stark in die Knie wie beim Durchschnitt der Wettbewerber, am Jahresende stand ein verschmerzbares, längst wieder aufgeholtes Minus von 7 Prozent. Eine Folge des hohen Qualitätsanspruchs, den Sykes an potenzielle Kaufkandidaten stellt. So ist eine niedrige Verschuldung ebenso Pflicht wie eine Dividendenrendite von mindestens 2 Prozent – wobei die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlung eine wesentlich größere Rolle spielt als die absolute Höhe. Und je einfacher das Geschäftsmodell, desto besser.

Fragenkatalog für mögliche Investments 

„Ich habe eine Checkliste mit 29 Fragen, die ich zu einem Unternehmen stelle, bevor ich über ein Investment nachdenke“, führt Sykes aus. Einige davon erforderten eine quantitative Analyse, bei vielen handele es sich jedoch um reine Beurteilungsfragen: „Ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der nachhaltige Gewinn pro Aktie in fünf Jahren mindestens 30 Prozent höher liegt als heute? Ist das Geschäft angesichts sich ändernder Makro-Faktoren widerstandsfähig?“ Je häufiger die Antwort „Ja“ laute, desto wahrscheinlicher ein Kauf.

Einige von Siddle und Powell in der Vergangenheit für den Fidelity European Growth ausgewählte Aktien scheinen diesem Kriterienkatalog nicht zu genügen. Der Umbau des Portfolios nämlich ist in vollem Gange, am Ende soll die Überschneidung mit dem Fidelity European Dividend 80 Prozent betragen. Zum Vergleich: Mitte Juli 2024 waren es erst 50 Prozent. Eine Verschmelzung beider Fonds schließt Fidelity allerdings aus den eingangs genannten Gründen aus, auch langfristig.

Altkunden des Fidelity European Growth haben dadurch zwar die Gewähr, dass es für ihr gewohntes Investment weitergeht – plus der Chance, sich damit anders als im vergangenen Jahrzehnt wieder öfter in der oberen Hälfte der Vergleichsgruppe der europäischen Standardwerte-Fonds zu bewegen. Doch ob das auf Dauer neue Kunden anzieht? Im Zweifel greifen viele dann vermutlich doch lieber zum deutlich schlankeren Original. Oder schauen, was die Konkurrenz so zu bieten hat.

 

 

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