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Von in Global

Aktien

Enguerrand Artaz | © LFDE
Enguerrand Artaz ist Investmentstratege beim französischen Fondsanbieter LFDE | Foto: LFDE

US-Aktien: Stärkster Einbruch seit der Corona-Krise

Die ersten 100 Tage der Trump-Präsidentschaft waren geprägt von einer erhöhten Volatilität bei risikoreichen Vermögenswerten und einer negativen Performance der Aktienmärkte, insbesondere in den USA. Letztere befanden sich nach zwei Jahren mit starken Kursgewinnen, hohen Bewertungen und übermäßigem Optimismus der Anleger, der zu einer sehr hohen Positionierung führte, in einer fragilen Situation.

Die sehr aggressiven Ankündigungen von Donald Trump in den ersten Tagen nach seinem Amtsantritt brachten das Momentum bei US-Aktien zum Stillstand. Die aggressive Handelspolitik – von den ersten Maßnahmen gegen Mexiko und Kanada bis hin zu den am „Liberation Day“ angekündigten reziproken Zöllen – sowie die Eskalation der Spannungen und die Erhöhung der Zölle gegenüber China waren der Hauptauslöser für einen brutalen Einbruch der Märkte. In den zwei Tagen nach den Ankündigungen zum „Liberation Day“ brach der S&P 500 um 10,5 Prozent ein. Dies war der stärkste Einbruch in einem so kurzen Zeitraum seit der Covid-Krise und davor seit der Krise von 2008.

In diesem außergewöhnlich turbulenten Umfeld litten die US-amerikanischen Small und Mid Caps besonders stark und schnitten deutlich schlechter ab als Large Caps. Dies ist auch nachvollziehbar. Der Anstieg der US-Zölle dürfte sich in erster Linie auf die US-Wirtschaft auswirken, vor allem über die Binnennachfrage, und dann insbesondere für kleine Unternehmen nachteilig sein. Da die Bewertungen im historischen Vergleich aber immer noch hoch sind, glauben wir, dass die Auswirkungen von den Märkten noch nicht vollständig eingepreist sind.

Europäische Aktien: Auf die Aufholjagd folgt die Korrektur

Auf europäischer Seite haben die Aktienmärkte ihren amerikanischen Pendants lange widerstanden – und diese deutlich übertroffen. Zunächst dank einer Korrektur des Ende 2024 erreichten übermäßigen Pessimismus, dann dank der Ankündigungen des deutschen Konjunkturprogramms und des Plans „Re-Arm Europe“ für strategische Autonomie.

Nach der Ankündigung reziproker Zölle am 2. April korrigierten die europäischen Aktien jedoch im Einklang mit den anderen globalen Aktienmärkten stark. Während die anfänglichen US-Zollmaßnahmen, die sich auf Mexiko und Kanada konzentrierten, kaum Auswirkungen auf die europäischen Wachstumsaussichten hatten, drückte die Anfang April bekannt gegebene allgemeine Erhöhung der Zölle auf die globalen Wachstumserwartungen, insbesondere durch eine Verlangsamung des Welthandels. Dass Europa eine der am stärksten exportorientierten Volkswirtschaften der Welt ist, erweist sich als nachteilig, zumal die Wachstumsprognosen für 2025 bereits niedrig waren – etwa 0,7 Prozent für die Eurozone insgesamt.

In diesem Umfeld schnitten die europäischen Small und Mid Caps jedoch nicht schlechter ab als die Large Caps. Sie sind zwar im Allgemeinen stärker von starken Marktrückgängen betroffen, profitieren aber dennoch von den verbesserten Aussichten für die europäische Binnenkonjunktur, insbesondere dank der deutschen und europäischen Konjunkturprogramme, und von einer EZB, die ihre Geldpolitik weiter lockert.

Enguerrand Artaz ist Investmentstratege beim französischen Fondsanbieter LFDE

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