109 Fonds im Crashtest Die besten Aktienfonds für europäische Nebenwerte
Der Performance-Sieger: Bellevue BB Entrepreneur Europe Small
Der 2011 aufgelegte Fonds ist eines von drei Mitgliedern der Entrepreneur-Fondsfamilie von Bellevue Asset Management. Gemanagt wird er wie der Entrepreneur Europe und der Entrepreneur Switzerland von Birgitte Olsen und Michel Keusch, seit 2015 gehört auch Karim Bertoni zum Team.
Per Definition kauft das Trio grundsätzlich eigentümergeführte Unternehmen, beim Entrepreneur Europe Small konzentriert es sich auf kleine Unternehmen aus Kontinentaleuropa. Rund 1.000 Firmen zählen die Fondsmanager zum Anlageuniversum. Olsen: „Den Vorteil inhabergeführter Firmen sehen wir unter anderem darin, dass Unternehmer eine langfristige Sichtweise einnehmen, was über einen längeren Zeitraum in der Regel zu höheren Erträgen führt.“
Bei der Titelauswahl geht das Team auch ungewöhnliche Wege. So fragt Olsen durchaus auch Unternehmer, von denen sie überzeugt ist, nach Empfehlungen und nimmt diese dann genauer ins Visier. Zudem macht sich das Team über rund 400 Unternehmensbesuche jährlich vor Ort ein Bild von infrage kommenden Kandidaten.
Im Schnitt halten die Bellevue-Manager rund 30 bis 40 Titel im Fonds, die unter anderem in punkto Umsatzwachstum, Gewinnpotenzial und Cashflow überzeugen. Zudem müssen Kandidaten für den Fonds über ein Kurspotenzial von mindestens 20 Prozent verfügen und das Risikoprofil des Unternehmens muss stimmig sein.
Zu den aktuellen Favoriten der Fondsmanager gehört unter anderem Corticeira Amorim, Weltmarktführer in Sachen Korkproduktion mit einem Marktanteil von 25 Prozent. Gefallen findet das Bellevue-Team auch an Fila, einem italienischen Hersteller von Farbstiften mit Sitz in Mailand. Auch Asetek ist ein typischer Vertreter eines Unternehmen, wie die Fondsmanager es schätzen: Es ist auf Kühlsysteme auf Wasserbasis für PCs, Server und Datenzentren spezialisiert und hat einen Marktanteil von weltweit 65 Prozent. „Dieses Kühlprinzip ist äußerst energieeffizient und wir sehen großes Wachstumspotenzial für das Unternehmen“, erläutert Olsen.
Der Stresstest-Zweite: MFS Meridian European Smaller Companies
Mit 57 Punkten liegt der MFS Meridian European Smaller Companies im Stresstest gleichauf mit dem Gesamtsieger Squad Growth. Damit beweisen die Fondsmanager Peter Fruzzetti und Sandeep Mehta, dass sie ihr Handwerk verstehen. Bei der Titelauswahl geht das Duo nach dem Bottom-up-Ansatz vor, gute Fundamentaldaten der Unternehmen und Branchen sind für die Anlageentscheidungen also wichtiger als die Anlageregion.
Ein besonderes Augenmerk richtet das Team auf Unternehmen, die sich noch am Anfang ihrer Geschäftstätigkeit befinden und zugleich ein überdurchschnittliches Wachstum erwarten lassen. Um die Risiken zu streuen, investiert Fruzzetti das Fondsvermögen sehr breit in 100 bis 200 Titel, aktuell setzt sich das Portfolio aus 127 Positionen zusammen. Damit ist es aktuell etwas fokussierter als noch vor einem Jahr, als der Fonds 153 Titel umfasste.
Erneut dominieren britische Titel klar das Portfolio: Gut 43 Prozent des Fondsvermögens hält das Team in Aktien von der Insel, die damit rund 10 Prozentpunkte mehr als im Vergleichsindex MSCI Europe Small Mid Cap. Auch deutsche Titel sind mit 15 Prozent gegenüber dem Index übergewichtet. Anders bei französischen Aktien: Deren Anteil ist mit knapp 6 Prozent nur halb so groß wie in der Benchmark.
Auf Sektor-Ebene bevorzugt Fruzzetti derzeit die Segmente Spezialprodukte und –dienste, die mehr als ein Viertel des Portfolios ausmachen. Deutlich untergewichtet ist er weiter in Finanzdienstleistern, deren Anteil aktuell 9 Prozent beträgt. Auch für Unternehmen aus dem Bereich Industriegüter und -dienstleistungen kann sich Fruzzetti derzeit nicht so recht erwärmen: Während sie im Index mit 11 Prozent gewichtet sind, hält er weniger als 4 Prozent des Portfolios in solchen Titeln.
Zu den aktuellen Top-Positionen des 2005 aufgelegten Fonds gehören neben dem Pizza-Lieferdienst Domino’s auch die LEG Immobilien AG sowie der Duft- und Geschmacksstoff-Hersteller Symrise.
Wie beim Gesamtsieger Squad Growth gilt auch für den MFS-Erfolgsfonds ein Soft Closing, das die Fondsgesellschaft im November 2015 verhängte.
