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in Recht & SteuernLesedauer: 3 Minuten

1,2 Billionen US-Dollar Banken müssen Kapitalpuffer erhöhen

Bankengiganten wie HSBC Holdings und JPMorgan Chase & Co. kennen nun die Kosten, die sie schultern müssen, damit das weltweite Finanzsystem kein zweites Lehman-Fiasko erlebt.

Der Finanzstabilitätsrat (FSB), der von den G20-Ländern in Folge der Krise geschaffen wurde, hat seinen Plan für den Umgang mit den Too-Big-to-Fail-Banken, also jenen, die als zu groß zum Scheitern angesehen werden, veröffentlicht. Demnach müssen die wichtigsten systemrelevanten Banken 2019 eine gesamte Verlustabsorptionsfähigkeit von mindestens 16 Prozent der risikogewichteten Aktiva aufweisen, die 2022 auf 18 Prozent steigen wird, wie der FSB am Montag mitteilte. Eine Anforderung für die Höchstverschuldungsquote (Leverage Ratio) wird auch festgesetzt. Diese wird von anfänglich 6 Prozent auf 6,75 Prozent steigen. Bloomberg hatte diese Zahlen bereits am 2. Oktober berichtet.

Die Lücke, vor der die Banken laut der 18-Prozent-Vorschrift stehen, beläuft sich, abhängig von den betrachteten Instrumenten, auf zwischen 457 Milliarden Euro und 1,1 Billionen Euro, so der FSB. Ohne die vier chinesischen Banken in der FSB-Liste der 30 weltweit wichtigsten systemrelevanten Institute sinkt diese Spanne auf 107 Milliarden Euro bis 776 Milliarden Euro.

Die Ankündigung zur gesamten Verlustabsorptionsfähigkeit ist äußerst wichtig. Es ist ein Meilenstein erster Rangordnung bei der Bankenreform und ein Ende des Too Big to Fail", sagte Wilson Ervin, Vice-Chairman des Group Executive Office bei Credit Suisse Group, vor der Ankündigung. „Es gibt viele wichtige Details zu berücksichtigen und hoffentlich zu verbessern. Aber das Wichtige ist, dass es einen Bankenrettungsfonds mit Ressourcen von 4 Billionen Dollar bis 5 Billionen Dollar gibt, so dass dieses Problem geknackt werden kann."

Mark Carney, der Gouverneur der Bank von England und Leiter des FSB, sagte, die Regeln würden einen großen Zusammenbruch weniger wahrscheinlich machen, da die Gläubiger der Banken nun wüssten, dass sie im Falle eines Kollapses Verluste mittragen müssten.

Zuvor hätten sich „die Kreditgeber, die unbesicherten Gläubiger, einer Bank implizit und letzten Endes explizit auf eine staatliche Unterstützung verlassen und sich daher nicht wirklich darum gekümmert, was die Institute tatsächlich tun", sagte Carney am Montag gegenüber Journalisten. Jetzt seien sie stärker involviert und dies werde letzten Endes Zusammenbrüche weniger wahrscheinlich machen.