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Aktualisiert am 23.09.2016 - 12:04 Uhrin CrashtestLesedauer: 8 Minuten

14 Fonds im Crashtest Die besten globalen Long-Short-Aktienfonds

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Der Performance-Sieger: Sycomore L/S Opportunities

Wie es der Name schon andeutet, steht bei diesem 2004 aufgelegten Fonds das Ausnutzen besonderer Marktsituationen im Vordergrund. Dabei kombiniert Fondsmanager Gilles Sitbon konservative Investments mit opportunistischen Anlageideen. Im Fokus hat er dabei das Ziel, von Hausse-Phasen zu zwei Dritteln zu profitieren und die Verluste in Abwärtsphasen auf ein Drittel zu begrenzen. In schlechten Börsenphasen nutzt er dazu unter anderem die Pair-Trade-Strategie: Dabei geht er bei zwei Unternehmen derselben Branche je eine gleich hohe Short- und Long-Position ein, um marktneutral zu bleiben.

Den regionalen Schwerpunkt setzt Sitbon bei Aktien aus der Eurozone, insgesamt hat er rund 1.300 Titel auf dem Radar. Ins Portfolio kommen nur solche, bei denen das Aufwärtspotenzial mindestens zwei Drittel des Abwärtsrisikos deckt. Bei der Titelauswahl steht der Value-Gedanke im Vordergrund, wobei Sitbon Faktoren wie Änderungen auf Management-Ebene der Unternehmen oder Übernahmen berücksichtigt.

Bei den Short-Engagements setzt Sitbon automatisch Stop-Loss-Marken: Short-Positionen, die Verluste von mehr als 150 Basispunkten verzeichnen, verkauft er systematisch. Aktuell befinden sich neben 42 Long- neun Short-Engagements im Fonds, darunter im Industrie-, Konsum- und Telekommunikations-Sektor. Auf Long-Ebene dominieren derzeit Verbrauchsdienstleistungen mit knapp 20 Prozent das Portfolio, gefolgt von Tech-Titeln mit 14 und Industrieaktien mit 9 Prozent.

Die Aktienquote kann Sitbon zwischen minus 50 und 150 Prozent variieren, aktuell liegt sie bei 55 Prozent. Zu seinen jüngsten Portfolio-Aktivitäten zählt der Einstieg bei Nokia, zudem hat er sein Engagement beim US-Solarzellen-Hersteller Sunpower weiter aufgestockt.

Der Stresstest-Sieger: Candriam Index Arbitrage

Einen marktneutralen Ansatz verfolgt auch Candriam-Manager Emmanuel Terraz. Im Mittelpunkt steht beim Stresstest-Sieger die Index-Arbitrage. Dafür analysiert Terraz Indexanpassungen, die beispielsweise aufgrund von Fusionen oder Übernahmen vorgenommen werden. „Bei den quartalsweisen Anpassungen der Zusammensetzung müssen Indexfonds die jeweilige Aktie verkaufen oder kaufen. Damit steigen die Umsätze rapide an und es kann zu Preisschwankungen kommen“, erläutert Terraz.

Er will davon profitieren, indem er Short-Positionen zu Aktien aufbaut, die aus dem Index verschwinden. Umgekehrt investiert er long in Aktien, die in den Index aufgenommen werden. Darüber hinaus verfolgt Terraz auch Arbitrage-Strategien, bei denen Unternehmensereignisse und Bewertungs-Asymmetrien im Vordergrund stehen. Neben der Arbitrage gehört auch Pair Trading zu den Strategien, die Terraz nutzt.

Insgesamt machen diese Engagements jedoch nur rund 20 Prozent des Portfolios aus, was auch aktuell der Fall ist. Den Rest parkt Terraz am Geldmarkt. Die maximale Brutto-Aktienquote von 200 Prozent ist eher eine theoretische Größe, denn seit Auflegung des Fonds vor rund 13 Jahren liegt sie üblicherweise unter 40 Prozent.

Wie der Stresstest mit der überaus niedrigen Drei-Jahres-Volatilität von 0,46 Prozent zeigt, ist der Fonds gut für Anleger geeignet, die auf Sicherheit aus sind und sich dafür auch mit etwas niedrigeren Renditen zufriedengeben. Für den Candriam Index Arbitrage lautet das Renditeziel nämlich, einen absoluten Mehrertrag gegenüber dem Euro-Tageszinssatz Eonia zu erwirtschaften. Aktuell liegt er über zwölf Monate mit 0,27 Prozent im Plus. Sein Ziel hat er damit mehr als erreicht.

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