LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 04.08.2020 - 10:59 Uhrin CrashtestLesedauer: 10 Minuten

142 Fonds im Crashtest Die besten Aktienfonds für Schwellenländer

Seite 2 / 2

Platz 2: Vontobel Sustainable Emerging Markets Leaders

Roger Merz

Vontobel Asset Management hat 2012 ein mittlerweile aus 15 Mitarbeitern bestehendes Team ins Leben gerufen, das systematisch nach in ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld führenden Top-Unternehmen Ausschau hält. Geleitet wird es von Roger Merz, der seit Februar 2013 mit Co-Manager Thomas Schaffner auch den auf Schwellenländer spezialisierten Fonds der Serie betreut. Weitere Angebote sind der Vontobel Sustainable Asian Leaders ex Japan, der Vontobel Sustainable Global Leaders und der Vontobel China Leaders.

Für alle vier Leaders-Fonds gelten dabei die gleichen Anlageprinzipien. „Der wichtigste Faktor, nach dem wir Unternehmen auswählen, ist die Rentabilität“, erläutert Merz. Als Maßstab nennt er die Kennzahl ROIC, die für „Return on invested capital“ steht. Auf gut Deutsch: Je mehr Gewinn eine Firma aus ihrem investierten oder geliehenen Kapital herausholt, desto besser. „Wir suchen nach Branchenführern, die ihren ohnehin schon hohen ROIC stetig verbessern und trotzdem eine attraktive Bewertung aufweisen”, führt Merz weiter aus.

Am Ende des Prozesses steht – der Namensbestandteil Sustainable deutet es an – ein spezieller Nachhaltigkeits-Filter. Er schließt Waffen- und Tabakproduzenten aus und definiert ansonsten für jede einzelne Branche Mindestkriterien in punkto Umwelt- und Sozialstandards. Dadurch wollen Merz und Schaffner verhindern, dass ein einmal ins Portfolio aufgenommenes Unternehmen in der Zukunft durch Verstöße in diesem Bereich unter Druck gerät.

Klar, dass bei einem derart rigiden Ausleseprozess nicht übermäßig viele Kaufkandidaten im Netz hängen bleiben. Aktuell finden sich im Vontobel Sustainable Emerging Markets Leaders Aktien von 45 Firmen, etwas mehr als im langjährigen Durchschnitt. Dazu gehören unter anderem Samsung, der Halbleiter-Hersteller TSMC und der chinesische Internet-Multi Tencent Holdings – nicht jedoch dessen Gegenspieler Alibaba, der bei den Nachhaltigkeitskriterien die erforderliche Mindestpunktzahl verfehlt. Im Branchen-Mix liegen Technologie- und Finanzwerte mit zusammen 53 Prozent an der Spitze.

Während auf Länder-Ebene China-Titel das Portfolio mit derzeit 37 Prozent eindeutig dominieren, kommen die ursprünglich drei anderen Bric-Länder Brasilien, Russland und Indien zusammengenommen nur auf knapp 14 Prozent. Insbesondere an der Börse von Mumbai tun sich Merz und Schaffner schwer, mit ihrem Ansatz kaufenswerte Unternehmen zu finden. Merz: „Es gibt in Indien zwar eine ganze Reihe Marktführer mit interessanten Geschäftsmodellen, doch die meisten davon sind geradezu astronomisch hoch bewertet.“

Platz 3: UBS Global Emerging Markets Opportunity

Urs Antonioli

Dieser im August 2008 aufgelegte Fonds folgt der von UBS Asset Management definierten HALO-Strategie. Das Kürzel steht für High Alpha Long Term Opportunity und damit für den Willen seiner Manager, Käufern gegenüber dem Vergleichsindex MSCI Emerging Markets auf Sicht von drei bis fünf Jahren einen Mehrwert von jährlich 5 Prozentpunkten zu bescheren. „Ein Ziel, das wir bislang erreicht beziehungsweise sogar übertroffen haben“, merkt Urs Antonioli, mit Geoffrey Wong seit dem Start für die Anlagepolitik verantwortlich, nicht ohne Stolz an.

Als Basis für eine Kaufentscheidung dienen Antonioli und Wong die besten Ideen der jeweiligen Industrie-Analysten ihres 25 Mitarbeiter umfassenden Teams. Insgesamt schaffen es auf diese Weise 25 bis 35 Aktien ins Portfolio, wo sie sich in der Regel über mehrere Jahre halten. Umschichtungen gab es deshalb in den vergangenen Monaten kaum. „Die größte Veränderung in diesem Jahr war eine Investition in zwei chinesische A-Aktien, welche seit kurzem neu von Ausländern gekauft werden dürfen“, sagt Antonioli.

Ähnlich wie im zweitplatzierten Vontobel Sustainable Emerging Markets Leaders dominieren vor allem Technolgie- und Finanztitel das Portfolio. Mit 58 Prozent liegt der entsprechende Anteil beim UBS Global Emerging Markets Opportunity derzeit sogar noch etwas höher. Auch die Top-Positionen ähneln sich – mit dem Unterschied, dass Antonioli und Wong keine Vorbehalte gegen Alibaba hegen und die Aktie mit 6,2 Prozent sogar noch etwas höher gewichten als TSMC und Tencent. Hier zeigt sich einmal mehr, dass Nachhaltigkeit als Kriterium bei der Aktienauswahl ein relativer Faktor ist, denn die UBS-Manager arbeiten ebenfalls mit einem entsprechenden Filter. „Entscheidend sind aber Bewertung, Profitabilität und die Positionierung im jeweiligen Sektor“, betont Antonioli.

Mit der HDFC Bank gehört aktuell auch ein indischer Wert zu den zehn größten Positionen des Fonds. Insgesamt kommen an der Börse Mumbai beheimatete Unternehmen auf einen Anteil von 11 Prozent – gegenüber dem MSCI Emerging Markets ein Übergewicht von 2,3 Prozentpunkten. Auch russische Aktien sind gegenüber dem Vergleichsindex mit etwas mehr als 5 Prozent leicht übergewichtet. Mit zusammen 56 Prozent ist der Block China-Südkorea noch einen Tick dominanter als im zweitplatzierten Vontobel Sustainable Emerging Markets Leaders (51 Prozent).

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion