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19 Anleihe-Experten klären auf Blasengefahr: Von diesen Anleihe-Segmenten sollten sich Investoren jetzt fernhalten

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„Schmerzhaftes Warten“

Wolfgang Kuhn, Head of Pan European Fixed Income bei Aberdeen Asset Management: 

„Das ist nicht leicht zu beantworten. Denn selbst wenn eine Blase vorhanden ist, kann der Zeitraum bis zum Platzen dieser Blase so lang sein, dass es praktisch nicht möglich ist, sich gänzlich fernzuhalten. Auch muss man zwischen „risikoloser“ Rendite und Risikoaufschlag unterscheiden.

Auch wenn Unternehmensanleihen im Verhältnis zu den meist negativen Staatsanleihen-Renditen, absolut gesehen, teuer erscheinen, sind wir gleichwohl der Meinung dass sie in Relation zu den Credit-Spreads noch nicht besonders teuer sind. Sind zum Beispiel zehnjährige italienische Staatsanleihen drei Monate vor einem wegweisenden Referendum mit 1,2 Prozent Rendite überbewertet? Das hängt davon ab, inwieweit man davon ausgehen kann, dass die Europäische Zentralbank bereit steht, um eventuell aufkeimende Panik zu vertreiben und italienische Spreads im Zaum zu halten. Aber auch wenn man davon ausgeht, dass die EZB dazu irgendwann nicht mehr in der Lage sein wird -darauf zu warten, könnte sehr schmerzhaft sein. Gerade deshalb ist aber Quantitative Easing so gefährlich – je länger es andauert, desto nachhaltiger werden Anleger dazu getrieben, Risiken zu ignorieren.“

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