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16 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für afrikanische Aktien

Für Aktieninvestoren bedeutete Afrika lange Zeit vor allem Südafrika. Das Land wurde zwar im vergangenen Jahr von Nigeria als größte Volkswirtschaft des Kontinents abgelöst. Es ist aber immer noch das am weitesten entwickelte Land, und sein Aktienmarkt ist größer als alle anderen afrikanischen Aktienmärkte zusammen.

Crashtest: Die besten Fonds für Afrika-Aktien

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 JPM Africa Equity 217 90 87 40 300
2 Bellevue BB African Opportunities 201 78 83 40 98
3 Robeco Afrika Fonds 195 65 90 40 62
4 DB X-Trackers MSCI EFM Africa Top 50 167 51 71 45 22
5 Nordea African Equity Fund 165 56 89 20 62
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 22. Januar 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 22. Januar 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Während Südafrika und Ägypten nach MSCI-Klassifikation zu den klassischen Emerging Markets zählen, gehören die restlichen Länder, die überhaupt einen investierbaren Aktienmarkt besitzen, zu den Frontier Markets. Marokko wurde 2013 aufgrund von Liquiditätsproblemen zurückgestuft. Frontier Markets stehen noch am Anfang ihrer Entwicklungsphase, sie sind häufig politisch und wirtschaftlich instabil, die Rechtstaatlichkeit ist verbesserungsbedürftig und die Finanzmärkte sind noch unterentwickelt. Diesen Risiken stehen enorme Chancen gegenüber. Denn die Grenzmärkte wachsen tendenziell dynamisch und haben ein deutliches Aufholpotenzial gegenüber den etablierten Emerging Markets.

Das Angebot an Fonds, die in ganz Afrika investieren, ist zwar noch übersichtlich, aber gewachsen. Neben aktiv gemanagten Fonds stehen auch ETFs zur Auswahl. Der beste von ihnen hat es auf Platz 4 geschafft. Der DB X-Trackers MSCI EFM Africa Top 50 ist zwar günstiger als die aktiven Fonds, hat aber eine Pauschalgebühr von immerhin 0,65 Prozent. Exotik ist eben teurer als der Dax.

Die drei Sieger-Fonds im Kurzporträt

Platz 1: JPM Africa Equity Drei Investmentthemen stehen im Zentrum dieses im Frühjahr 2008 aufgelegten Fonds: die vorteilhafte Demografie als Grundlage für einen anziehenden Konsum, Rohstoffe als wichtigstes Exportgut und Infrastrukturausgaben, die die Experten von JP Morgan Asset Management als Katalysator für den Wandel sehen. Das Fondsmanager-Duo Sonal Tanna und Oleg Biryulyov investiert in ganz Afrika. In der Regel fließt ein Drittel der Gelder in etablierte Emerging Markets, zu denen JP Morgan Südafrika und Ägypten zählt. Ein weiteres Drittel steckt in Frontier Markets wie Nigeria oder Kenia. Das letzte Drittel ist dem Rohstoff-Thema gewidmet. „Hier investieren wir typischerweise in international gelistete Unternehmen, die den Hauptteil ihres Geschäfts in Afrika machen“, erläutert Tanal. Der Investmentansatz ist fundamental und Bottom-up. „Wir suchen nach Unternehmen mit hoher Qualität und überdurchschnittlichem Gewinnwachstum“, so Tanal. Das Portfolio besteht in der Regel aus 60 bis 110 Titeln. Südafrika ist mit 63 Prozent die größte Position im Fonds, gegenüber der Benchmark, dem MSCI Emerging and Frontier Markets Africa Index, jedoch untergewichtet. Stark übergewichtet haben Tanal und Biryulyov hingegen Kenia und Nigeria, die zusammen rund 17 Prozent des Fondsvermögens ausmachen.

Platz 2: Bellevue BB African Opportunities Der mit Abstand größte Aktienmarkt des Kontinents, Südafrika, spielt für den Afrika-Fonds der Schweizer Fondsboutique Bellevue Asset Management nur eine Nebenrolle. Zurzeit hat er ein Gewicht von 12 Prozent. Das Land ist für Fondsmanager Malek Bou-Diab schon viel zu stark in die globale Wirtschaft eingebunden. Er investiert dort weniger in die klassischen Rohstoffunternehmen, sondern in Unternehmen anderer Sektoren, die auch in anderen afrikanischen Ländern aktiv sind. Ansonsten konzentriert sich Bou-Diab auf die noch nicht so weit entwickelten Staaten. Ziel ist es, von länderspezifischen Entwicklungen zu profitieren. Schon seit geraumer Zeit liegt sein Fokus klar im Norden. Knapp 40 Prozent des Fondsvermögens sind in Ägypten investiert, weitere 15 Prozent in Marokko und Tunesien. Die Einzeltitelauswahl beruht auf drei Säulen: Transparenz, stabiles Wachstum sowie die Erfahrung und Krisenfestigkeit eines Unternehmens. Denn Krisen und unerwartete Entwicklungen gehören in Afrika zum Alltag. Bou-Diab bevorzugt daher Unternehmen, die damit umgehen können. Von der Qualität der Firmen überzeugt er sich gern selbst. „Haben wir nicht die Möglichkeit, mit dem Management eines Unternehmens zu sprechen, investieren wir dort nicht“, sagt Bou-Diab. In der Regel hält er 50 bis 70 Aktien im Fonds. Neben der Analyse der Einzeltitel spielt bei der Zusammenstellung des Portfolios auch die Top-down-Analyse eine Rolle. „Sie kann durchaus 50 Prozent der Entscheidung ausmachen“, so der Fondsmanager.

Platz 3: Robeco Afrika Fonds Erst das Land, dann die Unternehmen – so das Motto von Fondsmanager Cornelis Vlooswijk. „Untersuchungen haben ergeben, dass makroökonomische und politische Faktoren die Aktienrenditen in Schwellenmärkten eher antreiben als Sektor-Merkmale“, erklärt der Niederländer, der den Fonds seit Anfang 2011 managt. Zunächst identifiziert er daher die attraktivsten Länder, bevor er im zweiten Schritt über eine Fundamentalanalyse die Aktien ausgewählt, die das Potenzial haben, sich langfristig besser als die Vergleichsgruppe zu entwickeln. Am Ende steht ein Portfolio von meist 45 bis 65 Unternehmen. Besonders angetan ist Vlooswijk zurzeit von Botswana: „Es gibt dort keine großen politischen und sozialen Probleme, und die Wirtschaft sollte in den kommenden Jahren einen stabilen jährlichen Zuwachs von 4 Prozent aufweisen.“ Auch Kenia und Ghana gefallen dem Fondsmanager. Als größtes Problemkind sieht er Südafrika. Aufgrund seiner Größe und der vergleichsweise hohen Liquidität des Marktes ist das Land aber dennoch mit 46 Prozent die größte Position im Fonds. Am zweitstärksten gewichtet ist Nigeria. „Auch dieses Land hat einige Probleme“, so Vlooswijk. Allerdings seien die Unternehmen es gewohnt, auch in harten Zeiten Gewinne zu erzielen. Auf der Sektor-Ebene steckt mit Abstand am meisten Geld (45 Prozent) in Finanztiteln wie der Kenya Commercial Bank oder dem in vielen afrikanischen Ländern aktiven Finanzdienstleister Letshego. „Über Banken versuchen wir, vom Ertragswachstum der steigenden Kreditnachfrage zu profitieren“, erklärt Vlooswijk.

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