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Aktualisiert am 10.03.2020 - 15:11 Uhrin FondsLesedauer: 2 Minuten

16 Prozent Verlust Goldmarkt straft Hedgefonds-Guru David Einhorn ab

Gold hat seit dem 31. Dezember 7,5 Prozent verloren und steht vor einem dritten Jahresverlust in Folge. Einhorn hatte das anders vorausgesehen. Seit Jahren vertritt er die Auffassung, dass die Stimuli der Zentralbanken die Inflation anheizen und den Goldpreis hochtreiben werden.

„Geldpolitik und Regulierungen sind wie in einem missglückten Chemieexperiment zusammengekommen und haben eine potenziell destruktive Kraft heraufbeschworen, die es in der Realität gar nicht geben dürfte“, hatte der 46-jährige Hedgefonds-Star im April auf der Grant‘s Interest Rate Conference in New York gesagt.

Die Rohstoffposition, die aus physischem Gold besteht, machte am 31. März fast zehn Prozent des Investmentportfolios von Greenlight Capital Re Ltd. aus, wie aus einer Pflichtmitteilung des börsennotierten Rückversicherers hervorgeht. In einem Aktionärsbrief war zu lesen, dass Gold Ende Juni eine der sechs größten bekanntgegebenen Long-Wetten war. Spezifische Werte wurden jedoch nicht genannt.

Der wichtigste Hedgefonds von Greenlight hat in der ersten Jahreshälfte 3,3 Prozent verloren, während der Standard & Poor‘s 500 Index 1,2 Prozent einbrachte. Im vergangenen Jahr blieb der Hedgefonds mit einem Zuwachs von acht Prozent ebenfalls hinter dem S&P 500 zurück, der einschließlich reinvestierter Dividenden 14 Prozent einbrachte.

Greenlight Re notierte am Dienstag bei 27,31 Dollar und damit auf ähnlichem Niveau wie Anfang 2011. Die Gesellschaft mit Sitz auf den Cayman Islands gibt privaten und institutionellen Kunden die Möglichkeit, an Einhorns Hedgefondsstrategien teilzuhaben, und veröffentlicht Quartalsberichte, die Einblick in die Geschäftszahlen geben.

Die Goldpreise sind gefallen, weil Investoren für dieses Jahr eine Zinsanhebung in den USA erwarten, wodurch Gold weniger attraktiv würde, weil es keine Zinsen einbringt. Jeffrey Currie, Leiter Rohstoffresearch bei Goldman Sachs, hatte geschätzt, dass die Notierungen erstmals seit 2009 unter die Marke von tausend Dollar fallen könnten. Am Dienstag um 15:30 Uhr MESZ kostete Gold am Kassamarkt 1097,50 Dollar je Unze.

Der jüngste Rückgang ist bemerkenswert wegen Einhorns Gewinnen in der Vergangenheit. Der Haupt-Hedgefonds von Greenlight hat zwischen seiner Auflegung im Mai 1996 und Ende vergangenen Jahres durchschnittlich 19 Prozent pro Jahr zugelegt. Einhorn erregte Aufsehen mit seiner Wette gegen Lehman Brothers, bevor die Bank 2008 zusammenbrach.

Einhorn erklärte im Januar gegenüber Investoren, dass er sein Ziel, 20 Prozent im Jahr zu verdienen, aufgebe, um damit den niedrigeren Zinsen und den Rekordbewertungen bei Aktien Rechnung zu tragen, wie informierte Personen berichteten.

Einhorn sagte 2009, er setze auf Gold zur Absicherung gegen eine Abwertung der US-Währung vor dem Hintergrund eines „historisch grauenhaften Konjunktureinbruchs“. Später hat er die Stimulusprogramme der Zentralbanken mit dem Genuss zu vieler gefüllter Krapfen verglichen, was langfristig der Gesundheit schaden könne.

„Investoren vernachlässigen zurzeit die unbeabsichtigten Konsequenzen, die das Gelddrucken der Zentralbanken hat“, schrieb Einhorn in seinem Brief zum ersten Quartal 2013. „Unter diesen Umständen ist es merkwürdig, dass sich Gold nicht besser entwickelt.“

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