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Aktualisiert am 18.02.2020 - 10:47 Uhrin FondsLesedauer: 6 Minuten

18 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für globale Nebenwerte

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Orientierung am Fünf-Kräfte-Modell

Bei der Auswahl orientiert sich der Columbia-Threadneedle-Manager unter anderem am Fünf-Kräfte-Modell des Wirtschaftswissenschaftlers Michael E. Porter. Die fünf maßgeblichen Kräfte, die demzufolge auf Unternehmen wirken, sind der brancheninterne Wettbewerb, die Verhandlungsstärke von Kunden auf der einen und Lieferanten auf der anderen Seite sowie der Druck durch neue Konkurrenten und Ersatzprodukte. Woods: „Je besser ein Unternehmen mit Blick auf diese fünf Kriterien positioniert ist, umso interessanter ist es für uns.“

Als Beispiel nennt Woods Trex, einen amerikanischen Hersteller von Terrassendielen aus Verbundwerkstoffen. „Das Unternehmen verwendet recyceltes Material bei der Herstellung, was ihm einen Kostenvorteil gegenüber Wettbewerbern verschafft“, erläutert er. Hinzu kämen eine innovative Produkt-Pipeline, ein immer stärker werdendes Vertriebsnetz und das schwindende Interesse vieler Verbraucher an Holzterrassen. Faktoren, die den Trex-Aktienkurs in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 1.800 Prozent in die Höhe katapultiert haben.

Aktien mit vergleichbarem Potenzial versucht Woods mit Hilfe seines Netzwerkes möglichst früh zu identifizieren. Im Durchschnitt hält er dann etwa sechs Jahre an ihnen fest und schert sich bei unverändert positiven Aussichten auch nicht darum, wenn das Kursfeuerwerk die Marktkapitalisierung auf mehr als 10 Milliarden US-Dollar hievt. Aufstockungen sind für ihn ab diesem Niveau allerdings ebenso tabu wie der erstmalige Kauf eines Unternehmens.

Erfolg des Fonds beruht auf Teamwork

So sehr das Management des Threadneedle Global Smaller Companies auf Teamwork beruht: Ein nicht zu unterschätzender Anteil am Erfolg gebührt sicher auch Woods‘ Vorgänger Mark Heslop, unter dessen Ägide der Fonds im Herbst 2013 seinen Höhenflug startete. Nach Heslops Wechsel zum Konkurrenten Jupiter stellte die Ratingagentur Scope ihn prompt „under review“ – was sich sinngemäß mit „Erst mal schauen, wie der Neue so einschlägt“ übersetzen lässt. Immerhin, Woods arbeitet bereits seit 2015 im Small-Cap-Team von Columbia Threadneedle und war bis zu Heslops Weggang dessen Stellvertreter. Einzige sichtbare Veränderung seither: Die Anzahl der Firmen im Portfolio sank von 84 auf 76.

Damit kommt der Threadneedle Global Smaller Companies in puncto Konzentration dem Crashtest-Dritten AS World Smaller Companies von Aberdeen Standard ein kleines bisschen näher. Dort nämlich hält das von Stephen Docherty geführte Team für globale Aktien in der Regel lediglich 40 bis 60 Titel, aktuell sind es 50. Was deren Auswahl betrifft, so stehen neben der vorab definierten Marktkapitalisierung von 500 Millionen bis 5 Milliarden US-Dollar ebenfalls fünf Kriterien im Mittelpunkt: die Beständigkeit des Geschäftsmodells, die Attraktivität der Branche, die Stärke der Finanzkennzahlen, die Fähigkeiten des Managements und schließlich das Erfüllen ethisch-sozialer Standards.

Ähnlich wie Columbia-Threadneedle-Manager Woods kann sich Docherty über mangelnde Hilfestellung nicht beklagen: Insgesamt arbeitet ihm weltweit ein Team von mehr als 150 Research-Analysten zu. Auffallend ist der mit 15 Prozent vergleichsweise geringe USA-Anteil des Portfolios (Threadneedle Global Smaller Companies: 44 Prozent).

Computergestützte Investment-Strategie

Für den zweitplatzierten Kepler Small Cap Aktienfonds wiederum wählt Fondsmanager Roland Zauner im Rahmen einer computergestützten Minimum-Varianz-Strategie bevorzugt Titel aus, die außer einem etablierten Geschäftsmodell und attraktiven Finanzkennzahlen möglichst geringe Kursschwankungen aufweisen. Entsprechend hoch ist der Anteil an Titeln, die ihren Aktionären eine attraktive Dividende zahlen – die durchschnittliche Dividendenrendite des Portfolios liegt bei 2,6 Prozent.

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