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Aktualisiert am 02.11.2015 - 17:30 Uhrin CrashtestLesedauer: 8 Minuten

193 Fonds im Crashtest Die besten defensiven globalen Mischfonds

Wer genau hinschaut, erkennt derzeit eine ganze Reihe von potenziellen Belastungen für die Finanzmärkte. Brisant bleibt nicht nur die politische Lage in der Ukraine und im erweiterten Nahen Osten. Auch in Europa brodelt es: Die Briten diskutieren über den Verbleib in der Europäischen Union, während die Katalanen die Stabilität Spaniens und somit ganz Europas herausfordern. Und in China könnte die wirtschaftliche Krise womöglich größer sein als bisher angenommen.

Die besten defensiven globalen Mischfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Acatis ELM Konzept 161 57 54 50 60
2 DWS Concept Arts Conservative 157 67 0 90 269
3 Allianz Flexi Rentenfonds 139 69 0 70 650
4 Sauren Global Defensiv 125 5 66 54 1.280
5 Fonds für Stiftungen Invesco 120 66 0 54 46
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 23. September 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 23. September 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Welche Auswirkungen diese Unsicherheiten tatsächlich auf die Märkte haben könnten, lässt sich nur erahnen. Risikoaverse Anleger setzen gerne auf eine breite Streuung schwankungsarmer Investments. Möglichst auf Nummer Sicher gehen und gleichzeitig einige Prozentpunkte Rendite einfahren, lautet die Devise. Defensiv ausgerichtete Mischfonds, die global auf eine breite Streuung verschiedener Anlageklassen setzen, scheinen da genau an der richtigen Stelle anzusetzen.


Quelle: FWW Fundservices GmbH

Ihre Aktienquoten sind in der Regel bei 35 Prozent gedeckelt, damit sind sie weniger anfällig für Turbulenzen an den Aktienmärkten. Im Acatis ELM Konzept sind Aktien mit 33 Prozent derzeit nahe dieser Marke vertreten. Dennoch kommt der Sieger des aktuellen Crashtests „Mischfonds defensiv global“ in der Stresstest-Wertung mit 54 Punkten und Rang 18 sehr gut weg. Zwar gibt es eine Reihe von Fonds, deren Volatilität insgesamt noch niedriger ist. Dafür findet man in deren Portfolios aber nur sehr wenige bis gar keine Aktien, was sie wiederum im Performance-Test überwiegend auf die hinteren Ränge befördert.

Auf der Suche nach dem passenden Risiko-Ertrags-Profil heißt es also auch bei diesem Mischfonds-Segment „Genau hinsehen, denn die Details machen den Unterschied“. Das zeigt sich auch beim DWS Concept Arts Conservative. Obwohl dieser Multi Asset-Dachfonds mit null Punkten beim Stresstest dem Konkurrenten aus dem Hause Acatis nicht das Wasser reichen kann, landet er in der Gesamtwertung auf dem zweiten Rang. Ausschlaggebend hierfür sind vor allem die herausragenden Bewertungen der Rating-Agenturen wie Feri, FWW und Lipper, die ihm den ersten Platz in dieser Wertung bescheren.

Gut geratet ist auch der Allianz Flexi Rentenfonds. Allerdings reicht es für den Vorjahressieger im aktuellen Crashtest insgesamt nur für den dritten Platz. In der Performance-Wertung liegt er allerdings weiter vor den beiden anderen Top-Platzierten und punktet dort insbesondere mit seiner Outperformance im Fünf-Jahres-Bereich.

Die drei Sieger-Fonds im Kurz-Porträt

Platz 1: Acatis ELM Konzept


Foto: Hendrik Leber (links), Frank Lübberstedt

Der neue Spitzenreiter (Vorjahr: Rang 20) hält je nach Marktlage eine Liquidität zwischen 10 und 50 Prozent. Für Hendrik Leber, dem im Portfoliomanagement Frank Lübberstedt als externer Berater zur Seite steht, unterstreicht das den defensiven Charakter des von ihm gemanagten Mischfonds. Derzeit liegt die Cash-Quote bei 44 Prozent. 17 Prozent sind in Anleihen investiert, 33 Prozent entfallen auf Aktien. Das Anleihen- und Aktienportfolio stellen Leber und Lübberstedt konsequent nach Value-Kriterien zusammen. Die Suche nach Unterbewertungen in den Märkten erfolgt anhand eines systematischen, datenbankgestützten Prozesses.

Das Hauptaugenmerk liegt auf Titel deutscher Unternehmen. So bevorzugen die Value-Experten aktuell zum Beispiel die Aktie des Bauspar- und Versicherungskonzerns Wüstenrot & Württembergische sowie eine Unternehmensanleihe des Windturbinenherstellers Nordex. Um von Unterbewertungen zu profitieren, kommen zusätzlich Discount-Zertifikate zum Einsatz. Derzeit machen sie 2 Prozent des Portfolios aus. Und auch zu Absicherungszwecken setzen Leber und Lübberstedt Zertifikate ein, die ihnen gleichzeitig auch Rendite bringen sollen. So verzeichnete der mit 7 Prozent recht hohe Anteil an Reverse-Bonus-Zertifikaten in den vergangenen Monaten signifikante Kursgewinne.

Der Acatis ELM Konzept kam im Mai 2007 zunächst als offensiver Mischfonds an den Markt. Ziel war es, Kurseinbrüche bis zu 25 Prozent ohne Einbußen abzufedern. Ende 2008 wurde das Anlagekonzept – unter dem Druck der Wirtschafts- und Finanzkrise – modifiziert und fortan konservativer ausgerichtet. Aus dem Acatis ELM Konzept wurde ein defensiver Mischfonds, der unabhängig von Marktbewegungen einen Wertzuwachs zwischen 3 und 7 Prozent pro Jahr erzielen soll – und das bei möglichst geringen Schwankungen.

Derzeit liegen Leber und Lübberstedt am oberen Ende des selbst gesteckten Rendite-Korridors: Seit Umstellung auf die vorsichtigere Gangart steht ein Plus von jährlich 6,8 Prozent zu Buche, bei einer Volatilität von 3,7 Prozent.

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