LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in ImmobilienfondsLesedauer: 10 Minuten

195 Fonds im Crashtest Die besten globalen ausgewogenen Mischfonds

Die Europäische Zentralbank hat Historisches vollbracht und die Zinsen komplett abgeschafft. Der durchschnittliche Zinssatz, der noch für Tagesgeld bezahlt wird, liegt laut Bundesbank im Schnitt bei 0,12 Prozent, Tendenz fallend. Andererseits wird das Klima an den internationalen Finanzmärkten immer rauer. Seit Mitte vergangenen Jahres bläst Aktionären im Zuge des China-Crashs der Wind wieder kräftiger ins Gesicht.

Die besten globalen ausgewogenen Mischfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Nordea Stable Return Fund 205 45 80 80 8407
2 MFS Meridian Global Total Return Fund 155 85 0 70 2542
3 Allianz Strategiefonds Balance 154 64 0 90 551
4 BL Fund Selection 0 - 50 150 22 84 44 375
5 Argentum Stabilitäts-Portfolio 1 147 23 100 24 28
190 weitere Fonds >>
Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 8. März 2016), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 8. März 2016), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Weitere dunkle Wolken wie der Verfall der Ölpreise und Konjunktursorgen machen sich am Börsenhimmel breit.
Und mit Staatsanleihen ist derzeit auch kein Blumentopf zu gewinnen. Alles in allem keine einfachen Voraussetzungen, um Geld noch vernünftig zu vermehren. Daher bauen immer mehr Privatanleger auf Mischfonds als wichtigstes Element in ihren Depots.



Einen eigenen Anlagemix zu kreieren überfordert die meisten Menschen hierzulande jedoch. Entweder fehlt ihnen das nötige Wissen, denn das Thema Geldanlage wird in der Schule immer noch viel zu stiefmütterlich behandelt. Oder es mangelt an der nötigen Zeit und dem Interesse für das Thema.

Doch auch wenn Mischfonds eine bequeme und flexible Alternative sind, um auf einfachem Weg vom Kapitalmarkt zu profitieren: Hinsichtlich der Anlagekonzepte gibt es doch erhebliche Unterschiede, wie auch der aktuelle Crashtest offenbart. Insgesamt qualifizierten sich dafür in diesem Jahr 195 Fonds mit ausgewogenem Risikoprofil. Das sind nochmal 23 mehr als im vergangenen Jahr.

Das Spektrum reicht von Produkten mit sehr defensivem Charakter wie dem Stresstest-Sieger Argentum Stabilitäts-Portfolio 1, der keine Aktien enthält, bis hin zu eher offensiv aufgestellten Portfolios. So dürfen die Macher des Patriarch Select Wachstum die Aktien-Quote theoretisch auf bis zu 75 Prozent hochfahren.

Wer die milliardenschweren Verkaufsschlager Ethna-Aktiv und Carmignac Patrimoine sucht, der muss in der Gesamt-Tabelle bis ins Mittelfeld scrollen. Weil die Wertentwicklung in den vergangenen Jahren nur unterdurchschnittlich war, gab es in der Performance-Auswertung Minuspunkte. Außerdem lag Edouard Carmignac mit seinen Wetten auf Währungen, Länder und Branchen in jüngerer Vergangenheit oft falsch.

Auch ein über die Börse handelbarer ETF befindet sich erstaunlicherweise im oberen Viertel des Testfeldes (Rang 43). Mit dem DB-X Tracker Portfolio Total Return bietet die ETF-Tochter der deutschen Bank eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Fonds. Die TER der Misch-Konstruktion liegt bei nur 0,72 Prozent. Im Fonds selbst befinden sich wiederum ausschließlich ETF's, die Diplom-Mathematiker Andreas Beck mittels wissenschaftlich-mathematischer Analyse auswählt und achtmal pro Jahr neu festlegt oder rebalanciert.

Über eine gute Platzierung darf sich in diesem Jahr auch Jan Ehrhardt freuen. Der von ihm gemanagte DJE Zins & Dividende kletterte im Vergleich zum Vorjahr von Platz 74 auf Platz 12. Ehrhardt verfolgt einen Absolute-Return Ansatz, indem er Dividendenaktien mit erfolgversprechenden Anleihen kombiniert. Letztere findet er derzeit hauptsächlich bei Firmen-Bonds. Auf Sicht der vergangenen fünf Jahre macht die Wertentwicklung des Fonds einen sehr stabilen Eindruck.

Die drei Siegerfonds im Kurzporträt

Der Gesamtsieger: Nordea Stable Return


Kaum jemand schaffte es in den vergangenen Jahren, das Risiko und die Rendite eines Fonds so gut in Einklang zu bringen wie Asbjorn Trolle Hansen (im Bild), Claus Vorm und Kurt Kongstedt. Das Trio aus Kopenhagen mutete Anlegern seit 2013 einen maximalen Verlust von weniger als 5 Prozent zu, bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite seit Start des Fonds im Jahr 2005 von 4,7 Prozent.

In ihren Anlageentscheidungen werden Hansen, Vorm und Kongstedt vom großen Multi-Asset-Team der skandinavischen Gesellschaft unterstützt. Darin haben sich 40 Mitarbeiter auf unterschiedliche Themenbereiche wie Duration, Rohstoffe, Währungen oder Aktien aus diversen Sektoren spezialisiert. Die einzelnen Teil-Teams verfolgen die Börsen kontinuierlich und entwickeln dabei fortlaufend Modelle oder Computerprogramme, um die Märkte noch besser analysieren und auswerten zu können und dadurch die Risiken im Portfolio möglichst gering zu halten.

Der Allwetter-Fonds darf neben Aktien und Anleihen auch Derivate einsetzen – vorrangig, um bestehende Positionen abzusichern. 60 Prozent des Portfolios legen Hansen und sein Team derzeit in Aktien an, von denen 14 Prozent aus Schwellenländern stammen.

Wert legen die Macher des Fonds dabei auf eine sehr breite Streuung und stabile Titel, die sich entweder durch eine solide Dividendenpolitik oder gute Unternehmensführung auszeichnen. Beispiele sind der US -Versicherungskonzern United Health Group oder die japanische Nippon Telegraph & Telephone. Durch Short-Positionen auf Indizes wie den MSCI World beträgt der Netto-Aktienanteil derzeit allerdings nur 44 Prozent.

Auf der Anleihe-Seite sind die Manager vornehmlich in Bonds mit hoher Bonität investiert, und zwar zu 30 Prozent in Staatsanleihen aus den USA und Großbritannien und zu 21 Prozent in europäische und dänische Pfandbriefe. Kleinere Positionen an Unternehmensanleihen und Titeln aus dem Cross-Credit-Segment runden den Bond-Anteil ab.

In den ersten Monaten des neuen Jahres konnte sich der Fonds gut gegen die Marktverwerfungen stemmen und war einer der wenigen Produkte, die überhaupt im positiven Terrain geblieben sind. Geholfen haben Hansen zufolge der Fokus auf Aktien mit niedrigem Risiko, die beigemischten Short-Derivate und eine Währungsposition, die von Kursgewinnen des Yen gegenüber dem Britischen Pfund profitierte.

Der Fonds verzeichnet aufgrund seines Erfolges in jüngster Zeit hohe Mittelzuflüsse. So ist das Volumen seit dem Crashtest vor einem Jahr, in dem der Nordea Stable Return Rang 2 belegte, um mehr als 3 Milliarden Euro auf derzeit 9,3 Milliarden Euro angewachsen. Ein Kapazitätsproblem sehen die Manager derzeit allerdings noch nicht.

Tipps der Redaktion