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20 Jahre nachhaltige Geldanlagen „Der SRI-Markt in Europa ist 11 Billionen Euro schwer“

Béatrice Verger, Investmentexpertin für nachhaltige Geldanlagen bei BNP Paribas Investment Partners
Béatrice Verger, Investmentexpertin für nachhaltige Geldanlagen bei BNP Paribas Investment Partners

DAS INVETSMENT.com : Was sind Social Responsible Investments (SRI)?

Béatrice Verger: Social Responsible Investments wenden das Konzept der nachhaltigen Entwicklung auf Finanzinvestitionen an. Dafür verknüpfen sie die finanzielle Performance mit sozialem oder ökologischem Mehrwert. Um entsprechende Wertpapiere auszuwählen, werden dabei die so genannten ESG-Kriterien berücksichtigt. ESG steht für Umwelt (englisch Environment), Soziales sowie Unternehmensführung (englisch Governance).

Es gibt mehrere Ansätze, sozial verantwortlich zu investieren, zum Beispiel der Best-In-Class-Ansatz oder der Einsatz von Ausschlusskriterien. Was sind deren Vor- und Nachteile?

Verger: SRI-Themenfonds zielen auf Unternehmen, deren Geschäftsmodell direkten Einfluss auf die Umwelt oder das soziale Umfeld haben. Dazu gehören zum Beispiel Anbieter aus den Branchen Erneuerbare Energien, Wassermanagement oder Emissionskontrolle, aber auch Themen wie Gesundheitsvorsorge, fairer Handel und Armutsbekämpfung.

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Best-in-Class-Fonds hingegen schließen in der Regel keine Branchen bereits im Vorhinein aus, sondern prüfen, welche Unternehmen einer bestimmten Branche unter bestimmten Gesichtspunkten vorbildlich agieren. Das kann Bereiche wie Personalmanagement, Klimaschutz, Energiesparen und Umweltschutz betreffen. Aber auch Prinzipien einer guten Unternehmensführung wie etwa die Unabhängigkeit der Aufsichtsgremien gehören dazu.

Doch auch Best-in-Class-Fonds folgen dort strengen Ausschlusskriterien, wo Unternehmen mit ihrem Geschäftsmodell übergeordneten Standards und Konventionen zuwiderhandeln. Das ist unter anderem bei der Produktion von Personenminen, Streumunition und anderen allgemein geächteten Waffen der Fall.

In der Praxis ist es durchaus möglich, beide Philosophien miteinander zu kombinieren, denn letztlich ergänzen sie sich gegenseitig. Dieser undogmatische Ansatz kann helfen, die finanzielle Performance eines Fonds zu verbessern und sein Risiko wegen des größeren Anlageuniversums zu verringern.

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