„2013 müsste es wegen der Bundestagswahl "Sell in July" heißen“
Daniel Zindstein ist verantwortlich für das Portfoliomanagement der vier Dachfonds des unabhängigen Finanzdienstleisters Gecam. Einer davon ist beispielsweise der Gecam Global Balanced (WKN: A0MKTV).
„Sell in May and go away“ gehört jedes Jahr wieder zum beliebtesten Börsen-Bonmot. De facto jedoch war der Mai gar nicht so schlecht – zumindest was den Dax betrifft. Dieser lag nämlich seit 1988 durchschnittlich im Mai 0,5 Prozent im Plus.
Wieso hält sich dann dieser Spruch so hartnäckig? Fakt ist auch, dass der Dax ein Performance-Index ist, das heißt die Dividenden sind mit enthalten. Rechnet man diese heraus, wie bei den meisten Indizes üblich – unter anderem auch bei den großen Leitindizes aus den USA, dem Ursprungsland jener Börsenweisheit – landet die durchschnittliche Mai-Performance der Aktienindizes im Minus.
Tatsächlich sind die schwachen Börsenmonate jedoch der August und September, in denen der Dax im Schnitt zwischen 2 und 3 Prozent verliert. In den Spätsommermonaten wird das oft konjunkturzyklisch schwache dritte Quartal (Sommer, Hitze in vielen Ländern, Urlaubszeit, et cetera) verarbeitet und führt zu Kursverlusten.
In starken Jahren setzen Gewinnmitnahmen früher ein
Durchschnittlich gewinnt der Dax in positiven Jahresanfangsphasen 6,2 Prozent bis Ende April (ohne Dividenden). Ist ein noch stärkerer Verlauf zu konstatieren, neigen die Anleger dazu ihre Gewinne zu sichern.
Dies führt zu früheren und stärkeren Kurseinbrüchen ab Juli. In diesem Jahr – Dax plus 1,5 Prozent – ist das nicht der Fall. Wir gehen also aus heutiger Sicht von keinen großen Einbrüchen aus, weder im Mai noch im Sommer.
Risiko-Anlagen sind im Plus
Die in den vergangenen Jahren oft als „Risikoanlagen“ bezeichneten Anlageklassen wie Aktien und Staatsanleihen der europäischen Peripherie, liegen dieses Jahr allesamt im Plus. In Euro gerechnet kommen die US-Aktien auf ein Plus von rund 7 Prozent, der japanische Nikkei auf sogar 15 Prozent, während der europäische Aktienmarkt (Euro Stoxx 50 und der deutsche Dax) nur leicht im Plus notiert.
Immerhin waren diese im vergangenen Jahr sehr stark gelaufen. Mit italienischen Staatsanleihen war im laufenden Jahr schon eine Rendite von über 4 Prozent zu erzielen und das trotz Regierungskrise. Auch das auf die sozialistische Schiene abrutschende Frankreich kann sich immer günstiger finanzieren. Erst am gestrigen Donnerstag konnten lang laufende Anleihen über 8 Jahre zu 1,42 Prozent (bisher 2,85 Prozent), 10 Jahre zu 1,81 Prozent und sogar 19 Jahre zu 2,50 Prozent (bisher 2,84 Prozent) platziert werden.
Lediglich Rohstoffe sind zum Teil kräftig im Minus. Aus unserer Sicht ist dies jedoch nicht als Vorbote einer stark einbrechenden Weltkonjunktur zu interpretieren, sondern lediglich als Entlüftung einer Blase, die mit Einführung von Indexfonds auf direkte Rohstoffinvestments in den vergangenen 10 Jahren entstanden ist. Bis auf die Rohstoffe sind also alle wichtigen Anlageklassen seit Jahresanfang im Plus.
Daraus resultiert eine stärkere Risikotoleranz vor allem institutioneller Investoren, die erst zu massiven Verkäufen in bestimmten Asset-Klassen gezwungen werden, wenn die Einstandspreise unterschritten werden, nicht schon beim Abschmelzen „stiller Reserven“. Solche Konstellationen hatten meist relativ ruhige Marktphasen zur Folge, was unsere Erwartung nur geringer Schwankungen nach unten in absehbarerer Zeit unterstützt.
„Sell in May and go away“ gehört jedes Jahr wieder zum beliebtesten Börsen-Bonmot. De facto jedoch war der Mai gar nicht so schlecht – zumindest was den Dax betrifft. Dieser lag nämlich seit 1988 durchschnittlich im Mai 0,5 Prozent im Plus.
Wieso hält sich dann dieser Spruch so hartnäckig? Fakt ist auch, dass der Dax ein Performance-Index ist, das heißt die Dividenden sind mit enthalten. Rechnet man diese heraus, wie bei den meisten Indizes üblich – unter anderem auch bei den großen Leitindizes aus den USA, dem Ursprungsland jener Börsenweisheit – landet die durchschnittliche Mai-Performance der Aktienindizes im Minus.
Tatsächlich sind die schwachen Börsenmonate jedoch der August und September, in denen der Dax im Schnitt zwischen 2 und 3 Prozent verliert. In den Spätsommermonaten wird das oft konjunkturzyklisch schwache dritte Quartal (Sommer, Hitze in vielen Ländern, Urlaubszeit, et cetera) verarbeitet und führt zu Kursverlusten.
In starken Jahren setzen Gewinnmitnahmen früher ein
Durchschnittlich gewinnt der Dax in positiven Jahresanfangsphasen 6,2 Prozent bis Ende April (ohne Dividenden). Ist ein noch stärkerer Verlauf zu konstatieren, neigen die Anleger dazu ihre Gewinne zu sichern.
Dies führt zu früheren und stärkeren Kurseinbrüchen ab Juli. In diesem Jahr – Dax plus 1,5 Prozent – ist das nicht der Fall. Wir gehen also aus heutiger Sicht von keinen großen Einbrüchen aus, weder im Mai noch im Sommer.
Risiko-Anlagen sind im Plus
Die in den vergangenen Jahren oft als „Risikoanlagen“ bezeichneten Anlageklassen wie Aktien und Staatsanleihen der europäischen Peripherie, liegen dieses Jahr allesamt im Plus. In Euro gerechnet kommen die US-Aktien auf ein Plus von rund 7 Prozent, der japanische Nikkei auf sogar 15 Prozent, während der europäische Aktienmarkt (Euro Stoxx 50 und der deutsche Dax) nur leicht im Plus notiert.
Immerhin waren diese im vergangenen Jahr sehr stark gelaufen. Mit italienischen Staatsanleihen war im laufenden Jahr schon eine Rendite von über 4 Prozent zu erzielen und das trotz Regierungskrise. Auch das auf die sozialistische Schiene abrutschende Frankreich kann sich immer günstiger finanzieren. Erst am gestrigen Donnerstag konnten lang laufende Anleihen über 8 Jahre zu 1,42 Prozent (bisher 2,85 Prozent), 10 Jahre zu 1,81 Prozent und sogar 19 Jahre zu 2,50 Prozent (bisher 2,84 Prozent) platziert werden.
Lediglich Rohstoffe sind zum Teil kräftig im Minus. Aus unserer Sicht ist dies jedoch nicht als Vorbote einer stark einbrechenden Weltkonjunktur zu interpretieren, sondern lediglich als Entlüftung einer Blase, die mit Einführung von Indexfonds auf direkte Rohstoffinvestments in den vergangenen 10 Jahren entstanden ist. Bis auf die Rohstoffe sind also alle wichtigen Anlageklassen seit Jahresanfang im Plus.
Daraus resultiert eine stärkere Risikotoleranz vor allem institutioneller Investoren, die erst zu massiven Verkäufen in bestimmten Asset-Klassen gezwungen werden, wenn die Einstandspreise unterschritten werden, nicht schon beim Abschmelzen „stiller Reserven“. Solche Konstellationen hatten meist relativ ruhige Marktphasen zur Folge, was unsere Erwartung nur geringer Schwankungen nach unten in absehbarerer Zeit unterstützt.