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„2013 müsste es wegen der Bundestagswahl "Sell in July" heißen“

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Europa gleitet auf die sozialistische Ebene ab

Die beschriebene Zuversicht wird lediglich dadurch getrübt, dass offensichtlich in Europa, unter ideologischer Führung der französischen Regierung, ein Modell verfolgt wird, das seit Jahren in anderen Ländern der Welt nicht mehr opportun ist.

In Frankreich sinkt die Wettbewerbsfähigkeit rasant. Die Industrie blutet aus und flüchtet aus dem Land, ausländische Investitionen nehmen ab, Arbeitslosigkeit nimmt zu, das Land erreicht die Maastricht-Ziele zur Neuverschuldung seit Jahren nicht mehr.

Aber die Politik wird nicht kritisch überdacht Im Gegenteil, die alten Maßnahmen werden verstärkt. Für viele gilt Frankreich als Modell mit hoher Staatsquote, hohen Steuern und vielen Einschränkungen der freien Marktwirtschaft und das nicht nur in Südeuropa.

Auch in Deutschland wird erstmals seit Jahrzehnten versucht, trotz Rekordsteuereinnahmen die Bundestagswahl mit einer Orgie von Steuererhöhungen zu gewinnen. Einkommensteuer-Erhöhung, Wiedereinführung der Vermögenssteuer, Vermögens-Abgabe, Erhöhung Kapitalertragssteuer, Finanztransaktionssteuer, Grundsteuer, Grunderwerbsteuer, Gewerbesteuer, Erbschafts- u. Schenkungssteuer, Erhöhung der Betragsbemessungsgrenze et cetera.

Davon sollten laut den Grünen 90 Prozent der Bevölkerung nicht betroffen sein? So geht das also – alle werden entlastet, aber über die Steuer belastet. Eine Philosophie/Ideologie, die sich weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick erschließt. Ein Zitat von Martin Wirth FPM AG, erscheint uns an dieser Stelle hilfreich: „Steuern erhebt man so, dass sie ergiebig sind, der Erhebungsaufwand niedrig, die Ausweichmöglichkeiten begrenzt und der Widerstand der Opfer gering ist. Und eben nicht, wo das Aufkommen gering ist, der Widerstand groß und nur die eigene Ideologie befriedigt wird.“

Wie schon oft an dieser Stelle ausgeführt, liegt die Mehrzahl der Beteiligung an deutschen Unternehmen im Ausland (im  Dax rund 70 Prozent). Ursachen sind die wenig ausgeprägte Aktienkultur sowie die Diffamierung der Aktie als Risiko und Investments in Unternehmensbeteiligungen als Zockerei.

Sollte sich also im Herbst ein Regierungswechsel abzeichnen, werden deutsche Aktien im internationalen Vergleich schlecht abschneiden. Denn die wichtigste und größte Volkswirtschaft Europas, die bisher noch vernünftig geführt und verwaltet wird, verliert dann für ausländische Investoren massiv an Attraktivität – mithin der einzige Grund für „Sell in July“.

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