2019-nCoV Mit welchen BIP-Szenarien in China zu rechnen ist
Aktuell gibt es weltweit mehr als 17.000 bestätigte Fälle des Coronavirus (2019-nCoV), und die Zahl steigt rapide an. Bis heute sind nach offiziellen Angaben mindestens 300 Menschen an dem Virus gestorben.
Der Rückblick auf SARS gibt die Richtung vor: Die potenziellen Auswirkungen des Coronavirus auf das Wachstum von Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) lassen sich ungefähr abschätzen.
Die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus
Die Praktiken der Infektionskontrolle – seien es selbstauferlegte Vorsichtsmaßnahmen oder staatliche Auflagen – schaden in der Regel dem Konsum und dem Einzelhandelsabsatz. Diese Umstände schlagen sich in realen wirtschaftlichen Kosten nieder. Während der SARS-Epidemie von 2003 fiel das BIP-Wachstum Chinas innerhalb eines Quartals um rund zwei Prozentpunkte: Von 11,1 Prozent im ersten Quartal auf 9,2 Prozent im zweiten Quartal.
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Die wahrscheinliche Auswirkung des neuen Coronavirus-Ausbruchs könnte daher lauten: Wird die Epidemie innerhalb von drei Monaten eingedämmt, könnte das reale BIP um 0,8 Prozent sinken. Dauert es neun Monate bis zur Eindämmung der Seuche, könnte der Rückgang des BIP bis zu 1,9 Prozent betragen. Aktuell wird geschätzt, dass die Epidemie das chinesische Wachstum um einen Prozentpunkt nach unten drückt. Dementsprechend wird erwartet, dass China die Geld- und Fiskalpolitik lockern wird, um sein Wachstumsziel von 6 Prozent im Jahr 2020 zu erreichen – was jüngst passiert ist: Die Zentralbank des Landes pumpt umgerechnet mehr als 150 Milliarden Euro in das chinesische Finanzsystem.