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Edelmetall Gold 2020 als Startschuss in die goldenen Zwanziger?

Von in AnalysenLesedauer: 5 Minuten
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Zunächst gehen wir davon aus, dass sich die schwierige Situation rund um den Globus, ausgelöst durch Sars-Cov2, erst frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 aufhellen dürfte. Mit breit angelegten Impfkampagnen und dosierten Kontaktbeschränkungen dürfen aber einige Staaten darauf hoffen, bis zum Jahresende ohne weitere gravierende Einschränkungen durch die Krise zu kommen.

Die wirtschaftliche Erholung könnte dann rasch einsetzen – fraglich ist aber, ob diese Erholung rechtzeitig ankommt. Einige Folgen werden erst allmählich zutage treten, wenn die staatlichen Unterstützungsprogramme auslaufen oder die privaten Rücklagen aufgebraucht sind. Was auf jeden Fall eintreten dürfte, ist eine steigende Inflation – aufgrund von hohen Staatsausgaben, staatlichen Garantien und Förderprogrammen sowie insgesamt einer Ausweitung der Geldmenge.

Daneben gibt es weiter schwelende Unsicherheitsfaktoren, die im Zuge der Pandemie beinahe völlig aus dem Fokus geraten sind. Die Verschuldung in Italien und Spanien dürfte bei den Hütern der Eurozone noch so manches Stirnrunzeln erzeugen. Die Folgen des Ausscheidens von Großbritannien aus der Europäischen Union sind unausweichlich und tiefgehend, insbesondere für die Netto-Zahler-Staaten. Daneben treten die Bruchlinien zwischen den „alten“ EU-Staaten und den jünger hinzugekommenen Nationen in Zentral- und Osteuropa immer deutlicher zutage.

Auch der vergleichsweise schwache Eurokurs sollte im Blick bleiben, wenn sich die wirtschaftliche Lage in den USA unter Präsident Biden stabilisieren dürfte und China wieder zu alten Wachstumszahlen zurückkehren will. In derartig bewegten Zeiten rechnen wir damit, dass Gold als krisenfeste Anlageform an Attraktivität zulegt, die Preise folglich steigen.

Zu dieser Entwicklung dürfte die Industrie nur wenig beisteuern, und die Schmuckbranche, selbst von der verhaltenen Konsumlaune betroffen, dürfte weiter rückläufig tendieren. Als Treiber sehen wir dabei vielmehr Privatanleger, ebenso wie die Nachfrage einiger Zentralbanken, darunter die Institute von China und Russland. Diese dürften dazu tendieren, Gold nachzukaufen. Offen ist auch die Frage, wie die Europäische Zentralbank und die US-amerikanische Federal Reserve auf die jeweiligen Situationen reagieren.

 Neuer Höchststand im Visier

Mittelfristig rechnen wir damit, dass Gold die Marke von 2.000 US-Dollar erneut knackt, mit einem Kurspotenzial von bis zu 2.300 US-Dollar. Im Schatten von Gold bleibt Silber, das sich bei einem Kurs zwischen 22 und 25 US-Dollar festigen kann. Palladium dagegen kann nach einer kurzfristig stabilen Phase gegen Ende des Jahres auf einen positiven Ausblick hoffen. Mit diesen Kurspotenzialen gilt auch für 2021: Ein gewisser Anteil an Gold im Portfolio ist als Absicherung gegen krisenbedingte Negativausschläge immer zu empfehlen.


Über der Autor:
Raphael Scherer ist Geschäftsführer vom Goldanbieter Philoro Edelmetalle Deutschland.

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