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Kryptowährungen „2021 war das Durchbruchsjahr für Decentralised Finance“

Werbung für NFTs in der Hong Konger U-Bahn
Werbung für NFTs in der Hong Konger U-Bahn: NFTs waren eines der Trendthemen des vergangenen Jahres für die Kryptobranche. | Foto: imago images / ZUMA Wire

Aktuell sind es nicht die rosigsten Zeiten für die Krypto-Branche. Manche Experten sprechen gar von einem Krypto-Winter. Ende März sorgte dann auch noch die EU für Aufregung mit ihrer Abstimmung zu den sogenannten unhosted Wallets, also zu privaten Geldbörsen, die nicht offiziell registriert sind. Laut der neuen Verordnung müssen Anbieter künftig Transaktionsdaten von Beträgen ab 1.000 Euro erfassen und den Behörden zur Verfügung stellen. Das kam in der Branche nicht gut an.

Zum Auftakt der Crypto-Assets-Conference 2022 des Frankfurt School Blockchain Centers, die vom 4. bis 6. April in Frankfurt stattfand, bezeichnete Sascha Rangoonwala, Country Manager Germany der Kryptobörse Coinbase, die EU-Entscheidung als „bedauerlich“. Aber er vertraue dem Prozess und habe nicht den Eindruck, dass jemand die Branche deshalb verlassen wolle.  

Rangoonwala verglich den aktuellen Stand der Krypto-Industrie mit dem Zeitpunkt, als Google 1998 gegründet wurde. Die gesamte Branche liege bei ihrer Marktkapitalisierung knapp unter der von Microsoft mit rund 2,3 Milliarden US-Dollar. Interessant sei, dass der Marktanteil von Bitcoin, der viele Jahre bei knapp 70 Prozent lag, derzeit nur noch bei knapp 40 Prozent liegt.

Kryptomarkt wird immer reifer

Aus Sicht von Rangoonwala werde der Markt immer stabiler, was er auch daran festmacht, dass es mittlerweile eine sehr große Anzahl institutioneller Investoren gibt, die dort unterwegs sind. Vor allem Venture-Capital-Investments waren aus seiner Sicht im vergangenen Jahr ein starker Wachstumstreiber. Allein Coinbase investiert laut Rangoonwala derzeit in knapp 150 Firmen.

Martin Leinweber, Digital Asset Product Strategist bei MV Index Solutions, sieht den Kryptomarkt derzeit als Bärenmarkt an. Eine Ausnahme sei der Smart-Contracts-Bereich. In einem kommenden Bullenmarkt würden diese Plattformen aus seiner Sicht den Bitcoin überrunden. Diesen sieht er aktuell hauptsächlich als Wertaufbewahrungsmittel, gerade im aktuellen Ukraine-Russland-Konflikt.

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Defi und NFTs verschmelzen immer mehr

Für Rangoonwala war 2021 das Durchbruchsjahr für den Bereich Decentralised Finance, kurz Defi, das Metaverse, das Web3 und auch für NFTs. Laut Jamiel Sheikh, Co-Gründer von Instamint, verschmelzen NFTs und der Defi-Bereich zunehmend. Für den Experten würden NFTs bei vielen Projekten als einmalige Kennziffern im Hintergrund benutzt. Als Beispiel nennt er ein Pilotprojekt der Weltbank mit Farmern und ihren Produkten aus Haiti, bei dem die Blockchain-Technologie für das Lieferkettenmanagement zum Einsatz kommt.

Vor allem die Vorselektion von NFTs sieht Christoph Iwaniez, Chief Financial Officer und Managing Director bei Nuri, bei einer Paneldiskussion als einen Trend der Szene an. Das Metaverse steht laut Nicolas Weber, dem Gründer von MetaGameHub DAO, vor allem vor der Herausforderung, dass die Apps noch benutzerfreundlicher gestaltet werden müssten, um mehr Personen zu erreichen.

Im Vorjahr war Defi das bestimmende Thema für den Kryptomarkt

Für Katharina Gehra, CEO & Co-Gründerin von Immutable Insight, war Defi der bestimmende Trend des Kryptomarktes 2021. Dazu gehört für die Expertin auch, „dass immer mehr Investoren bemerken, dass Krypto eine Anlageklasse ist, in die man systematisch in alle Arten von Risiko-Rendite-Profilen investieren kann“. Neben der Portfolio-Allokation geht es laut Gehra auch darum, dass immer mehr Menschen Kryptowährungen als Alternative zum zentralen Währungssystem erkennen. Das ist aus ihrer Sicht die wichtigste Veränderung.

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