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21 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für Goldminenaktien

Dank der Liquidität, die die Notenbanken in die Märkte pumpen, sind viele Aktienmärkte in den vergangenen Jahren auf neue Rekordstände geklettert. Der Goldminenmarkt zählt definitiv nicht zu diesen Gewinnern. Zwar eröffnet die hohe Volatilität des Markts gute Gewinnmöglichkeiten – davon profitieren konnten in jüngster Zeit aber nur spekulative Kurzfrist-Anleger mit dem perfekten Händchen fürs Timing.

Crashtest: Die besten Gold-Aktien-Fonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Investec Global Gold Fund 249 92 97 60 137
2 Tocqueville Gold 224 86 73 65 78
3 Blackrock World Gold Fund 220 75 93 52 2.039
4 Falcon Gold Equity Fund 214 82 67 65 103
5 DJE Gold & Ressourcen 187 57 100 30 51
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 3. Februar 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 3. Februar 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Das muss jedoch nicht so bleiben. Erste Investoren wie der Finanzprofessor und Fondsmanager Max Otte sehen die niedrigen Kurse und Bewertungen im Markt als Einstiegschance. Viele Unternehmen haben ihre Kosten und die Investitionsausgaben gesenkt. Sollte der Goldpreis wieder anziehen, stehen die Chancen gut, dass die Minenaktien – wie auch in früheren Aufschwungsphasen – überproportional davon profitieren. Und dafür, dass der Goldpreis tatsächlich anzieht, stehen die Chancen ebenfalls gut, meint John Hathaway im Interview mit DER FONDS. Der Goldexperte ist für den zweitplatzierten Tocqueville Gold und den viertplatzierten Falcon Gold Equity verantwortlich.

Der aktuelle Crashtest untersucht, welche Goldminenfonds sich in den vergangenen Jahren am besten geschlagen haben. Ganz oben mit dabei sind bekannte Namen wie Blackrock oder Tocqueville. Aktive Strategien sind in diesem Segment die klaren Sieger. Die Top-Fonds investieren alle weltweit. Zwar dominieren kanadische Unternehmen die Portfolios, diese holen das Gold aber zum Großteil in allen Winkeln dieser Erde ans Tageslicht.



Auch wenn Goldaktienfonds grundsätzlich stark schwanken und zwischenzeitlich hohe Verluste hinnehmen müssen, gibt es auch hier Unterschiede. Klarer Sieger im Bereich Stresstest mit der Höchstpunktzahl von 100 ist der DJE Gold & Ressourcen, der es in der Gesamtwertung auf Platz 5 bringt. Er hat als einziger Fonds auf Drei-Jahres-Sicht eine Volatilität von unter 20 Prozent und schaffte es, den maximalen Verlust auf weniger als 50 Prozent zu begrenzen.

Die drei Sieger-Fonds im Kurzporträt

Platz 1: Investec Global Gold Fund

Der Gewinnerfonds kommt aus dem Goldminenland Südafrika von der Asset-Management-Tochter der in Johannesburg gegründeten Investec Bank. Eine besonders wichtige Rolle spielen in Südafrika notierte Firmen im Portfolio des Investec Global Gold mit rund 7 Prozent allerdings nicht. Wie bei den meisten anderen Goldminenfonds dominieren kanadische Werte mit knapp 50 Prozent.

Die Fondsmanager Bradley George (r.) und Scott Winship investieren schwerpunktmäßig weltweit in Unternehmen, die sich mit der Goldproduktion beschäftigen. Bis zu einem Drittel des Portfolios dürfen sie zudem in Unternehmen stecken, die andere Metalle oder Mineralien abbauen. Zurzeit machen Goldaktien rund 70 Prozent des Portfolios aus. Daneben setzen die Fondsmanager mit rund 15 Prozent über ETFs auf die Preisentwicklung von Palladium und Platin.

Die Aktienauswahl erfolgt anhand der Einschätzung der Entwicklung des Metallpreises und einer hauseigenen Analyse des Unternehmens. Dabei können sich die Manager weit vom ihrem Vergleichsindex lösen, dem Euromoney Global Gold TR. Das Indexschwergewicht Barrick Gold haben George und Winship zum Beispiel ganz aus dem Portfolio geschmissen.

Bradley, der zugleich Leiter der Rohstoffabteilung von Investec Asset Management  ist, managt den bereits 1990 aufgelegten Fonds seit 2009. Winship ist erst im Oktober 2013 dazugekommen, als der langjährige Fondsmanager Daniel Sacks ausstieg.

Platz 2: Tocqueville Gold

Eine intensive Due Diligence, eine hohe Selektivität und eine niedrige Umschlagshäufigkeit nennt John Hathaway (l.) als die drei Hauptmerkmale seines Fonds. Er investiert weltweit in Unternehmen, die sich mit der Förderung und Gewinnung von Gold beschäftigen. Bei der Titelauswahl stützt sich Hathaway vor allem auf das hauseigene Research. „Dieses wird ergänzt durch häufige Firmenbesuche und persönliche Treffen mit dem Management der Unternehmen“, sagt Hathaway, der den Geologen Douglas Groh als zweiten Fondsmanager an seiner Seite hat. Auf rund 500 Unternehmenskontakte bringt es sein Team im Jahr. Hathaway ist wählerisch, ins Portfolio gelangen nur 30 bis 50 Aktien. Zurzeit sind es 40.

Sein Ziel ist es, den Philadelphia Stock Exchange Gold & Silver Performanceindex, kurz Xau, zu schlagen. Seit 1998 ist ihm das bis auf fünf Mal in jedem Kalenderjahr gelungen – oft mit bemerkenswertem Vorsprung. Ein Grund liegt im relativ hohen Anteil von kleineren und mittelgroßen Unternehmen. „Die durchschnittliche Marktkapitalisierung in unserem Portfolio beträgt rund 60 Prozent des Börsenwerts in der Vergleichsgruppe“, erläutert Hathaway. Derzeit stecken über 40 Prozent des Fondsvermögens in Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von unter 2 Milliarden US-Dollar. Der geografische Schwerpunkt des Portfolios ist mit 73 Prozent Kanada.

Hathaway gehört im Geschäft mit Goldaktien zu den bekannten Größen, er verwaltet über 2 Milliarden Dollar in seiner Strategie. 1998 startete er seinen Fonds bei Tocqueville Asset Management in New York. Seit 2008 ist der Fonds auch über die französische Tochter in Europa erhältlich. Zudem managt Hathaway seit 2012 den Falcon Gold Equity. „Beide Fonds werden exakt gleich gemanagt. Ein regelmäßiges Rebalancing sichert, dass die Gewichtung aller Positionen identisch ist“, so Hathaway. Besonderheit beim Tocqueville-Fonds: Er erhebt eine Rücknahmegebühr von bis zu einem Prozent.


Platz 3: Blackrock World Gold

Evy Hambro bleibt optimistisch. Der Manager des größten Goldaktienfonds mit deutscher Vertriebszulassung sieht mittelfristig Potenzial für einen steigenden Goldpreis. Als Pro-Argument sieht er neben der hohen Nachfrage aus Asien, den Goldkäufen der Zentralbanken und der Inflationsgefahr aufgrund der Notenbankpolitik unter anderem auch die sich stabilisierende Minenproduktion und begrenzte neue Goldvorkommen. Er hofft, dass die verbesserte Kapitaldisziplin und der effizientere Betrieb vieler Förderfirmen das Vertrauen der Investoren wieder stärkt.

Hambro managt den 3 Milliarden Dollar schweren Blackrock World Gold seit 2002. Wie das Minengeschäft läuft, hat der studierte Geologe schon früh gelernt: Sein Vater ist Chairman des Goldproduzenten Petropavlovsk. Hambro investiert mindestens 70 Prozent des Fondsvermögens in Unternehmen aus dem Goldbergbau. Daneben kann er auch in Firmen investieren, die andere Edelmetalle, Diamanten oder Grundmetalle abbauen. Zurzeit stecken drei Viertel des Portfolios in Goldaktien und knapp 15 Prozent in Silberproduzenten. Physisches Gold kommt nicht in den Fonds.

Sein Portfolio teilt er auf in die Stichworte Fundament, Überbau und Verzierungen. Das Fundament bilden vor allem die großen Konzerne mit hohem Produktionswachstum und gleichzeitig aussichtsreichen Explorationsprojekten. Für den Überbau verwendet er werthaltige Unternehmen mittlerer Größe. Und für die Verzierungen geht er ins Risiko und kauft auch Unternehmen, deren Investitionen sich erst noch auszahlen müssen.

Zurzeit hat Hambro große Unternehmen gegenüber seinem Vergleichsindex FTSE Gold Mines deutlich untergewichtet. Stattdessen setzt er vor allem auf mittelgroße und kleine Unternehmen. Knapp 60 Werte hat er im Portfolio, die größten zehn von ihnen machen über 50 Prozent aus. Auch im Blackrock World Gold überwiegen mit gut 40 Prozent Anteil Unternehmen aus Kanada. Britische und US-amerikanische Unternehmen kommen auf jeweils 20 Prozent.


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