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in Aktienfonds InfrastrukturLesedauer: 5 Minuten

22 Fragen an Gideon Smith „Ich habe alle Höhen und Tiefen von Manchester City mitgemacht“

Gideon Smith
Gideon Smith
1. Ihre erste prägende Erfahrung zum Thema Geld?

Zu meinem 18. Geburtstag hat mir mein Onkel je 18 Aktien von Marks and Spencer und eines kleinen, an der AIM gelisteten Unternehmens geschenkt. Ich erinnere mich noch sehr lebhaft daran, wie ich in den folgenden Monaten und Jahren deren Kursverlauf verfolgt habe. Die Aktien von Marks and Spencer halte ich immer noch, das andere Unternehmen ist längst vom Kurszettel verschwunden

2. Wie haben Sie Ihr Studium finanziert?

Ich hatte das große Glück, dass es damals noch keine Studiengebühren gab und ich meinen Lebensunterhalt mit einigen kleineren Jobs im Studentenwerk bestreiten konnte. Für mein späteres MBA-Studium an der London Business School ist dann mein Arbeitgeber Axa Rosenberg aufgekommen – das ist einer der Gründe, warum ich ihm bis heute die Treue halte

3. Haben Sie ein berufliches Vorbild?

Ich habe im Laufe meiner Karriere mit vielen interessanten Menschen zusammengearbeitet. Mit am meisten inspiriert haben mich jedoch zwei meiner Lehrer an der London Business School: Andrew Scott und Ian Cooper

4. Die unsinnigste Börsen-Theorie, die Ihnen je untergekommen ist?

„Dieses Mal ist alles anders.“ Ist es nicht …

5. Welches Buch sollte jeder Fondsmanager gelesen haben?

Wealth, War and Wisdom von Barton Biggs. Ein großartiges Buch, das anhand konkreter Beispiele aufzeigt, wie Anleger mit der richtigen Strategie gut durch schwierige Zeiten kommen

6. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mit Ihrem Fonds einmal hinter der Konkurrenz zurückbleiben?

Als bekennender Quant-Manager ruhe ich nicht eher, bis ich die Ursache bis ins kleinste Detail analysiert habe. Im Idealfall helfen einem solche Phasen der Underperformance, den Markt besser zu verstehen und die eigene Anlagestrategie zu verbessern

7. Und die Belohnung, wenn Sie alle anderen abgehängt haben?

Noch mehr Analyse, um auch aus Phasen der Outperformance etwas mitzunehmen, das die eigene Strategie verbessert

8. Ihr bislang schönstes Erlebnis als Fondsmanager?


Dass der erste Kunde, den ich 1998 nach meinem Einstieg bei Axa Rosenberg getroffen habe, heute immer noch unser Kunde ist

9. Worüber haben Sie sich in jüngster Zeit so richtig geärgert?


Ich bin ein klarer Befürworter von regulierten Märkten. Was aber mitunter von profilierungssüchtigen Politikern an Vorschlägen zu diesem Thema kommt, frustriert mich zutiefst

10. Und wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen?


All jenen Politikern, denen in punkto Regulierung Populismus vor Praktikabilität geht

11. Was sammeln Sie?

Meine Frau und ich lieben moderne Kunst. Weil unser Geschmack sehr vielseitig ist und wir gerne interessante Stücke dazukaufen, steht unser Haus voll davon. Als Investment taugt allerdings das Wenigste – dieser Aspekt ist mir nur im Job wichtig

12. Wann schalten Sie Ihr Handy aus?

Nicht oft genug, das bringt der Beruf so mit sich. Am Wochenende versuche ich von Zeit zu Zeit, mein Handy einen ganzen Tag lang in der Schublade zu lassen – mit wechselndem Erfolg

13. Wem folgen Sie auf Twitter?

The Economist, dem Financial-Times-Undercover-Autoren Tim Harford, dem für einen Deutschen vermutlich nur schwer verständlichen Kult-Kanal Very British Problems und natürlich Axa IM

14. Ihre liebste TV-Serie?

Ohne jeden Zweifel The West Wing

15. Und wo schalten Sie sofort ab?

Bei jeder Form von Reality-TV

16. Was weckt eher Ihre Leidenschaft – Fußball oder Rockmusik?

Ich würde gerne sagen “Rockmusik”, aber es ist der Fußball. Ich bin ein glühender Anhänger von Manchester City und habe alle Höhen und Tiefen mitgemacht, die dieser Verein in den vergangenen Jahrzehnten zu bieten hatte

17. Welches Spiel haben Sie jüngst besucht?


Das Champions-League-Gruppenspiel AS Rom gegen Manchester City, das uns den Weg ins Achtelfinale geebnet hat

18. Auf welchen Luxusartikel würden Sie nur ungern verzichten?

Da kommt mir einiges in den Sinn: unsere Kaffeemaschine, die Fruchtpresse – und natürlich mein I-Phone

19. Und wofür würden Sie notfalls sogar Ihr Konto überziehen?

Für ein gutes Investment, das mir bei vertretbarem Risiko mehr einbringt als ich auf der anderen Seite für die Überziehung bezahlen muss

20. Wein oder Bier zum Essen?


Gerne jederzeit einen guten Cabernet Sauvignon – es sei denn zum Barbecue. Dann bevorzuge ich Bier

21. Welches Hilfsprojekt haben Sie jüngst finanziell unterstützt?


Verwandte von mir leben in Israel, und als Student bin ich in der Region viel umhergereist. Deshalb unterstütze ich diverse Projekte, die sich um eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts bemühen

22. Wo wollen Sie leben, wenn Sie einmal nicht mehr Fondsmanager sind?

Ich war immer ein Stadtmensch und kann mir im Moment nicht vorstellen, irgendwo anders als in London zu leben

Gideon Smith

Der 1970 in London geborene Engländer studiert nach dem Schulabschluss Informatik an der Manchester University. Seine berufliche Karriere beginnt er 1993 als Wirtschaftsprüfer bei Arthur Andersen in London, bevor er zwei Jahre später zum Software-Entwickler Avid Technology wechselt. Seit 1998 arbeitet Smith für Axa Rosenberg und übernimmt dort verschiedene Aufgaben in der Systementwicklung und im Portfolio-Management, bevor er 2007 zum Anlage-Chef für Europa aufsteigt. In dieser Funktion betreut er neben dem im Mai 2000 aufgelegten Axa Rosenberg Global Small Cap Alpha Fund diverse europäisch ausgerichtete Fond.

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