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in Aktienfonds InfrastrukturLesedauer: 4 Minuten

22 Fragen an Joachim Tack „Bücher sind Weisheiten aus der zweiten Reihe“

Joachim Tack, Manager des Special Opportunities OP
Joachim Tack, Manager des Special Opportunities OP
1. Ihre erste prägende Erfahrung zum Thema Geld?

Mein Taschengeld war gering, und so musste ich mir mein eigenes Geld dazuverdienen. Angefangen habe ich, indem ich in der Freizeit Regale im Supermarkt aufgefüllt oder in den Sommerferien Kernsanierungen bei Altbauten begleitet habe. Es war ein gutes Gefühl, eigenes Geld zu verdienen, um es dann ausgeben zu können

2. Wie haben Sie Ihr Studium finanziert?

Ich habe nicht studiert, deshalb musste ich auch nichts finanzieren. Nach einer handwerklichen Ausbildung bin ich in den Versicherungsbereich gewechselt. Alles, was ich heute weiß und kann, habe ich in den vielen Jahren durch ständige Weiterbildungen erreicht

3. Haben Sie ein berufliches Vorbild?

Nein. Die tägliche Herausforderung an mich selbst ist mein Vorbild und spornt an

4. Die unsinnigste Börsen-Theorie, die Ihnen je untergekommen ist?

Schwer zu sagen, dafür gibt es zu viele davon. Klar ist aber eines: Die Börse schreibt grundsätzlich ihre eigene Geschichte, unabhängig von irgendwelchen Theorien

5. Welches Buch sollte jeder Fondsmanager gelesen haben?

Bücher sind Weisheiten aus der zweiten Reihe. Es ist gut, einige zu lesen, aber es ist wichtiger, seinen eigenen Weg zu gehen. Nach allen Regeln, die man sich selber auferlegt. Ein Fondsmanager, der ein Buch kopiert, ist kein Fondsmanager

6. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mit Ihrem Fonds einmal hinter der Konkurrenz zurückbleiben?

Man kann nicht immer der Erste sein. Hinter der Konkurrenz zu liegen, ist keine Schande. Wichtig ist nur, dass man seinen Anlagestrategien treu bleibt, diese aber immer wieder hinterfragt und gegebenenfalls anpasst. Ein Lucky Punch hat nichts mit Kontinuität zu tun

7. Und die Belohnung, wenn Sie alle anderen abgehängt haben?

Dann freue ich mich. Immerhin bin ich schwerpunktmäßig im eigenen Konzept investiert. Eine weitere Belohnung ist die Erkenntnis, alles richtig gemacht zu haben. Wir handeln im Sinne unserer Anleger, und Anerkennungen von dieser Seite sind wie ein Goldregen

8. Ihr bislang schönstes Erlebnis als Fondsmanager?

Unter den vielen Auszeichnungen, die ich bislang erhalten habe, war sicherlich 2008 das AAA-Rating von Citywire das schönste Erlebnis. Das haben damals europaweit nur circa 75 Manager erhalten. Für Citywire gehörte ich damit zu den 100 besten Fondsmanagern in Europa und zu den 38 besten in Deutschland

9. Worüber haben Sie sich in jüngster Zeit so richtig geärgert?

Über das Geschwätz griechischer Politiker und den Umgang mit der Krise innerhalb Europas

10. Und wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen?

Politikern aller Parteien und Lager. Es geht nicht nur um Griechenland – auch Russland, USA und die Ukraine sind Treiber von Unruhen und bieten Gesprächsbedarf ohne Ende. Unsere Politiker beziehen hier nur schwach Position

11. Was sammeln Sie?

Erinnerungen an schöne Zeiten mit der Familie. Es ist ein Glück, über solche zu verfügen