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22 Fragen an Jorry Rask Nøddekaer „Mein Worst-Case-Szenario heißt Pensionierung“

Jorry Rask Nøddekaer, Manager des Nordea Emerging Stars
Jorry Rask Nøddekaer, Manager des Nordea Emerging Stars
1. Ihre erste prägende Erfahrung zum Thema Geld?

In der Schule haben wir im Geschichtsunterricht die Depression der 30er Jahre und andere Wirtschaftsereignisse jener Zeit behandelt. Das hat mich sehr interessiert und motiviert, später etwas in dieser Richtung zu studieren. Da ich zu jener Zeit viel mit Freunden ausgegangen bin, musste ich mir zudem bald darauf einen Nebenjob suchen, um eigenes Geld zu verdienen

2. Wie haben Sie Ihr Studium finanziert?

In Dänemark gibt es keine Studiengebühren. Was Lebenshaltungskosten, Bücher und so weiter betrifft, habe ich eine staatliche Studienbeihilfe mit Nebenjobs kombiniert. Gegen Ende meines Studiums habe ich dann selbst Makroökonomie an der Hochschule unterrichtet. Das war ein großartiger Job, denn er war im Verhältnis zu anderen Nebenjobs gut bezahlt, und ich hatte die Möglichkeit mit anderen jungen Leuten an einem Thema zu arbeiten, das mich sehr interessiert hat

3. Haben Sie ein berufliches Vorbild?

Nein – ich wurde von vielen verschiedenen Leuten geprägt. Wer ein guter Portfoliomanager sein will, braucht breit gefächerte Fähigkeiten und muss für ökonomische Theorien und Informationsquellen sehr aufgeschlossen sein



4. Die unsinnigste Börsen-Theorie, die Ihnen je untergekommen ist?

Ich bin sehr skeptisch bei allen Theorien der technischen Analyse. So muss ich zum Beispiel immer schmunzeln, wenn mir jemand erklärt, dass die Märkte gefallen sind, weil es mehr Verkäufer als Käufer gegeben hat

5. Welches Buch sollte jeder Fondsmanager gelesen haben?

Für mich war Financial Theory and Corporate Policy von Thomas Copeland und Fred Weston das Schlüsselwerk. Nicht unbedingt für Fortgeschrittene, aber es gab mir einen guten Einstieg in viele der Konzepte, die ich bis heute anwende

6. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mit Ihrem Fonds einmal hinter der Konkurrenz zurückbleiben?

Seit Auflegung des Nordea Emerging Stars bin ich bisher nicht wirklich hinter der Konkurrenz zurückgeblieben. Es ist uns gelungen, in dem Teil der Rangliste zu landen, in dem es grundsätzlich Spaß macht. Ansonsten: Ich bin von Natur aus sehr ehrgeizig und deshalb sehr fixiert aufs Gewinnen

7. Und die Belohnung, wenn Sie alle anderen abgehängt haben?

Ich belohne mich nicht, wenn ich einen Vorsprung habe, sondern konzentriere mich lieber darauf, diese Position zu halten

8. Ihr bislang schönstes Erlebnis als Fondsmanager?

Da fällt es mir schwer, ein spezielles Erlebnis zu nennen. Worüber ich mich aber immer wieder freue ist, wenn ich nach einem Meeting in einem Unternehmen von den Verantwortlichen um Rat zu einem geschäftlichen Thema gefragt werde. Dann fühle ich, dass ich eine gute Leistung gebracht und Vertrauen gewonnen habe

9. Worüber haben Sie sich in jüngster Zeit so richtig geärgert?

Ich ärgere mich jeden Tag – über eine Aktie, die nicht performt, oder über eine verpasste Kaufgelegenheit bei einem Unternehmen, das sich sehr gut entwickelt oder gute Ergebnisse verkündet

10. Und wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen?

Niemandem. Man lernt aus guten wie aus schlechten Erfahrungen – oft bringen einen die negativen Erlebnisse weiter. So sehr man sich deshalb auch ärgert, man sollte es besser für sich behalten

11. Was sammeln Sie?

Nichts. Ich versuche so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie – Frau und drei Kinder – zu verbringen. Wenn dann noch etwas Zeit übrig bleibt, treibe ich Sport: Fußball, Tennis, Mountainbike fahren und Skifahren im Winter

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