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26 Fonds im Crashtest Die besten ausgewogenen Mischfonds für Europa

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Der Performance-Sieger: Allianz Flexi Euro Balance

Die ausgewogene Mischfonds-Variante von Allianz Global Investors wird seit Anfang Mai 2015 von Jürgen Bokr gemanagt. Er verantwortet neben dem aktuellen Performance-Sieger auch den etwas sportlicher aufgestellten Schwesterfonds Allianz Flexi Euro Dynamik. Hier kann er den Aktienanteil auf 80 Prozent erhöhen. In der ausgewogenen Variante liegt sie zwischen 40 und 60 Prozent, aktuell sind es 47 Prozent.

Mithilfe der sogenannten Marktzyklus-Analyse bestimmt Bokr die Aufteilung des Fondsvermögens. Hier schaut der Manager auf das aktuelle Bewertungsniveau der Aktien- und Rentenmärkte und gewichtet prozyklisch die Anlageklasse mit entsprechend positivem Trend höher. Für die Aktienauswahl nutzt er die Conviction-Strategie seines Arbeitgebers. Gemeint ist damit eine fokussierte Anlagestrategie: Ins Portfolio kommen nur vergleichsweise wenige Aktien, von denen Bokr aber vollständig überzeugt ist.

Auf der Aktienseite favorisiert Bokr aktuell Wachstumswerte, wobei der Bankensektor seit einiger Zeit deutlich untergewichtet ist. Als Beispiel für Aktien mit Gewinnwachstum nennt er SAP aus dem Technologiebereich und Titel, die bei guter Cash-Flow-Entwicklung eine gute Dividendenrendite aufweisen. “Dies beobachten wir vor allem im Versicherungs- und Telekommunikationssektor“, sagt er.

Durch die anhaltend niedrigen Zinsen erwartet der Fondsmanager auch positive Impulse im Immobiliensektor und bei zyklischen Konsumgütern. Regional bevorzugt er Titel aus Frankreich und Deutschland, die zusammen mehr als 60 Prozent des knapp 200 Millionen großen Fonds ausmachen. Zu den Top-Positionen zählen neben SAP Total und der Brauereikonzern Anheuser Busch Inbev.

Den Rententeil steuert Bokr mit Hilfe der ebenfalls hauseigenen Advanced-Fixed-Income-Strategie. Diese verwendet einen strukturierten Ansatz, um fundamentale Ineffizienzen auszunutzen. Neben Staatspapieren aus Italien, die knapp 30 Prozent im Portfolio ausmachen, setzt Bokr aktuell auf Papiere aus Spanien, Frankreich und Österreich. In die Zukunft schaut er mit gemischten Gefühlen: „Wir gehen angesichts des inhaltlich und zeitlich ungewissen Fortgangs der Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU sowie der anstehenden Wahl in den USA davon aus, dass die Kapitalmärkte anfällig für Rückschläge bleiben“, sagt er.

Die anhaltende globale Niedrigzinspolitik sowie das positive globale Wirtschaftswachstum stellten jedoch auch interessante Chancen für aktive Manager in Aussicht. Dabei sieht Bokr in der „Kombination aus einer langfristigen Strategie mit kurzfristigem flexiblem Markt-Timing“ auch über die nächsten Quartale ein Erfolgsrezept.

Der Stresstest-Sieger: Deka Nachhaltigkeits Balance

Der im Dezember 2011 aufgelegte Fonds der Sparkassentochter Deka glänzt erneut mit der vollen Punktezahl im Stresstest. Kein Zufallstreffer, wie ein Blick auf die Volatilitäts-Kennzahlen der vergangenen drei Monate bestätigt. Während die beiden Sieger-Fonds von Meag und Allianz im Brexit-Monat um rund 4 Prozent nach unten korrigierten, liegt der Verlust des Deka-Fonds bei lediglich einem Prozent. Im Drei-Jahres-Vergleich liegt die Konkurrenz in puncto Performance allerdings deutlich vor dem Deka-Fonds.

Der Grund für die niedrige Volatilität liegt einerseits in der Aktienauswahl, für die Fondsmanager Markus Spory ausschließlich schwankungsarme Aktien bevorzugt und außerdem Nachhaltigkeits-Aspekte berücksichtigt. So scheiden sowohl Rüstungsunternehmen aus als auch Konzerne, die mit Verstößen gegen die Menschenrechte, Kinderarbeit oder Korruption in Verbindung gebracht werden.

In den vergangenen Monaten hat Spory seine Aktienquote sukzessive von 30 auf 40 Prozent aufgestockt und dabei europäische Aktien zugunsten eines weltweit breit gestreuten Portfolios verringert. So machen erstere nur noch rund 20 Prozent des Portfolios aus, amerikanische und japanische Titel kommen auf rund 7 Prozent. Aktuell bevorzugt der Deka-Manager Aktien von Versorgern, während er Bank-und Energietitel untergewichtet.

Spory setzt bei der Aktienauswahl auf eine breite Streuung und vermeidet Einzelwetten. Keinen Titel hat er mit mehr als einem Prozent gewichtet. Zu größeren Positionen zählen etwa Terna Rete Elettrica Nazio aus Italien oder Vinci aus Frankreich. Die Top-Positionen im Rentenbereich nehmen Bundesanleihen ein, die ebenfalls zum schwankungsarmen Verlauf des Fonds beitragen.

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