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26 Fonds im Crashtest Die besten ausgewogenen Mischfonds für Europa

in ImmobilienfondsLesedauer: 10 Minuten
Angesichts minimal verzinster Sparbücher, die oftmals im Nullkommapromille-Bereich liegen, suchen deutsche Sparer eher notgedrungen nach Anlagealternativen. Um der Zinslosigkeit zu entrinnen, wandern vor allem gemischte Fonds-Konzepte über die Verkaufstresen der Banken. Je diversifizierter der Mix aus verschiedenen Anlageklassen, desto geringer ist schließlich die Gefahr gleichzeitiger Kursrückgänge. Das glättet, zumindest theoretisch, den Kursverlauf entsprechend aufgestellter Portfolios.

Die besten ausgewogen Europa Mischfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Condor Balance-Universal 203 95 58 50 32
2 W&W Europa-Fonds 200 74 56 70 43
3 Starmix Ausgewogen 196 78 88 30 22
4 Meag Euro Balance 187 70 40 77 181
5 Allianz Flexi Euro Balance 178 89 47 42 202
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices (Stichtag: 10. Februar 2016), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices (Stichtag: 10. Februar 2016), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Ausgewogene Mischfonds dürften deshalb für viele Anleger ein guter Kompromiss sein. Die vorgeschriebenen Aktienquoten bewegen sich bei den meisten Produkten zwischen 30 und 60 Prozent. Das reicht allemal, um dürftigen Zinserträgen auf der Anleiheseite zu begegnen. Bei einem Aktien-Crash wiederum sollten sich die Verluste in verschmerzbaren Grenzen halten.



So liegt etwa die Volatilität, welche die Schwankungsbreite misst, beim Stresstest-Sieger Deka Nachhaltigkeit-Balance bei nur geringen 3,4 Prozent über drei Jahre. Beim Kategorie-Durchschnitt sind es rund 8 Prozent. Zum Vergleich: Bei reinen Europa-Aktienfonds wie dem in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich erfolgreichen Jupiter European Growth liegt die gemessene Schwankungsbreite im selben Zeitraum bei fast 14 Prozent.

Ein in der Zukunft liegendes Problem sollten Besitzer von Mischfonds allerdings ins Kalkül ziehen: Die Lage an den Anleihemärkten wird es klassischen Mischfonds künftig erschweren, ihre in der Vergangenheit gezeigten Leistungen zu wiederholen. Weil die Zinsen kaum noch tiefer fallen dürften, entfällt an dieser Stelle die Möglichkeit größerer Kursgewinne. Umgekehrt könnte es durchaus zu größeren Kursverlusten bei Anleihen kommen, wenn die Zinsen irgendwann einmal wieder steigen.

Die Anzahl der Fonds, die sich für den Crashtest qualifiziert haben, hat sich mit 26 Produkten gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Einige wenige neue Produkte sind hinzugekommen, während der letztjährige Crashtest-Sieger BHF Value-Balanced FT in die deutlich größere Kategorie der globalen ausgewogenen Mischfonds umgezogen ist. Der ehemals 32 Millionen große Allianz Best-in-One-Europe Balanced  hingegen wurde im Oktober 2015 aufgelöst und mit dem weltweit agierenden Dachfonds Premium Stars Wachstum verschmolzen.

Neu dabei ist der Echiquier Arty auf Rang 12. Der Fonds der französischen Fondsboutique La Financière de l'Echiquier gehört mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Euro zu den größten Fonds im Testfeld, ist hierzulande aber noch wenig bekannt. Seine Fondsmittel legt er zu einem Großteil (54 Prozent) in seiner Heimat Frankreich an.

Die drei Siegerfonds im Kurzporträt

Der Gesamtsieger: Condor Balance-Universal


Sowohl der Gesamtsieg als auch der Sieg in der Performance-Wertung geht an Dachfondsmanager Steffen Bender von Feri Trust. Für die Versicherungsgesellschaften Condor und HUK managt er verschiedene Dachfonds mit unterschiedlichen Risikoprofilen, die jedoch auch außerhalb von Versicherungspolicen frei erhältlich sind.

Im Condor Universal-Balance muss Bender mindestens 30 Prozent in Rentenfonds anlegen. Für bis zu 70 Prozent kann er Aktienfonds kaufen, hier bevorzugt Fonds mit Fokus auf europäischen Aktien.

Im Laufe des neuen Jahres hat Bender die Aktienquote von knapp 70 Prozent auf aktuell 47 Prozent gesenkt. „Die Erfahrung zeigt, dass es sich nie lohnt, Asset-Klassen vollkommen abzubauen“, sagt er. Stattdessen sei es immer besser, diversifiziert zu bleiben. Als „überraschend gering“ schätzt Bender zudem den Einfluss des richtigen Kaufzeitpunktes und die Auswahl einzelner Wertpapiere ein.

Im Aktienbereich achtet Bender trotzdem sehr stark auf die Person. Infrage kommende Fondsmanager werden in persönlichen Gesprächen umfangreich analysiert. Mit 30 Prozent des Fondsvermögens setzt er derzeit auf das Können von Phillip Dicken und Peter Fruzzetti sowie ihre Nebenwertefonds Threadneedle Pan European Smaller Companies und MFS Meridian European Smaller Companies. Ergänzend sind Europa-Klassiker wie der MFS Meridian European Value und der Blackrock European Special Situations im Portfolio.

Eine erste kleine Position hat Bender im noch recht jungen und weniger bekannten Value-Small-Cap-Fonds Fortezza Finanz Aktienwerk aufgebaut. Dessen Manager Jochen Waag war zuvor am Erfolg des Scherrer Small Caps Europe maßgeblich beteiligt.

Die Rentenseite deckt Bender derzeit ausschließlich mit ETFs ab. Aktiv gemanagte Rentenfonds sind dem Dachfondsmanager aufgrund des niedrigen Zinsniveaus schlichtweg zu teuer. Der zunehmende Wettbewerb der ETF-Anbieter führe außerdem dazu, dass die Kosten in diesem Segment weiter gefallen seien und sich von reinen institutionellen Mandaten kaum noch unterschieden.

Die jüngsten Kurseinbrüche versteht Bender als Ausdruck einer unsicheren Zukunft. Pessimistisch ist er aber keineswegs, wie er beteuert: „Volatilität ist der Freund des aktiven Managers. Opportunistische Anlagechancen bieten sich 2016 in unterschiedlichen Regionen und Bereichen. Wir setzen daher weiter auf erfahrene Zielfondsmanager.“

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