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261 Fonds im Crashtest Die besten globalen flexiblen Mischfonds

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Hendrik Leber

Der Performance-Sieger: Acatis Datini Valueflex

Mit 73 Punkten eroberte der Datini Valueflex den Spitzenplatz im Performance-Test. Den ungewöhnlichen Namen erklärt Fondsmanager und Acatis-Gründer Hendrik Leber mit einem Buch über den italienischen Kaufmann Francesco di Marco Datini, der vor rund 600 Jahren ähnlich wie Warren Buffett dachte. 2008 ursprünglich für eine vermögende Familie aufgelegt, ist der Fonds seit 2011 auch für Privatanleger zu haben.

Bei der Titelauswahl geht Leber situativ-opportunistisch vor und setzt – Acatis-typisch – schwerpunktmäßig auf Value-Werte. Dabei geht er durchaus auch zunächst unpopuläre Engagements ein. Auch Unternehmen, die sich unerkannt von der breiten Öffentlichkeit gut entwickeln, sind nach Lebers Geschmack: „Priceline gehört zu diesen Unternehmen. Das Unternehmen ist kaum bekannt und verdient gutes Geld mit Buchungsplattformen wie zum Beispiel booking.com.“

Die Aktienseite gewichtet der Acatis-Chef aktuell mit 66 Prozent, wobei auf der Branchenseite die Bereiche IT und Gesundheit dominieren. Die aktuelle Gewichtung von rund 16 Prozent im zweitgenannten Sektor will Leber auch angesichts des Wahlsiegs von Donald Trump nicht ändern: „Wir sehen Gesundheitsaktien weiter positiv. Die Umwälzungen in der Branche sind zu groß, diese kann auch der neue US-Präsident nicht beeinflussen“, so seine Einschätzung.

Regional liegt der Schwerpunkt mit einer Gewichtung von 28 Prozent auf US-Titeln, Deutschland bildet mit elf Prozent die zweitgrößte Länderposition auf der Aktienseite. Anleihen spielen mit einer Gewichtung von 9 Prozent derzeit eine untergeordnete Rolle im Fonds, ebenso Bankguthaben mit 7 Prozent Portfolio-Anteil. Der Rest des Fondsvermögens verteilt sich derzeit auf Aktienzertifikate, Zertifikate, Fondsanteile und Optionsscheine auf Aktien.

Eckart Langen

Der Stresstest-Sieger: PSM Growth UI

Dass dieser im Sommer 2002 gegründete Fonds im aktuellen Stresstest den Spitzenplatz einnimmt, unterstreicht die Zielsetzung der Grünwalder PSM Vermögensverwaltung: Werterhalt steht bei den Fonds der 1965 von Eckart Langen von der Golz gegründeten Gesellschaft an erster Stelle. Das spiegelt sich auch im Anlagekonzept des PSM Growth UI wider: Ziel ist es zwar, die Aktienquote bei mindestens 30 Prozent zu halten, doch wenn die Aktienmärkte größere Verwerfungen erwarten lassen, kann die Quote auch deutlich gesenkt werden.

Von dieser Freiheit macht Langen mit seinem Team aktuell auch Gebrauch: Derzeit liegt die Aktienquote nur bei knapp 3 Prozent. Diese niedrige Gewichtung ist seinen Worten zufolge allerdings nicht ausschließlich einer vorsichtigen Einschätzung der Aktienmärkte geschuldet: „Wir haben vor allem unterbewertete Spezialaktien mit aussichtsreichen Wachstumsperspektiven im Anlagefokus – und wir haben in den vergangenen Jahren nur wenige Titel gefunden, die unseren Bewertungskriterien gerecht werden.“

Da Langen traditionell auf Werterhalt setzt und Kursschwankungen vermeiden möchte, war die Anleihe- und Festgeldquote über die vergangenen Jahre verhältnismäßig hoch. Das zeigt sich auch in der Portfoliostruktur, die bereits 2016 recht konstant beibehalten wurde. Neben Fest- und Termingeldern mit einer Gewichtung von 33 Prozent dominieren Anleihen mit einem Anteil von 61 Prozent da Portfolio. Innerhalb dieses Segments greifen die Vermögensverwalter derzeit bevorzugt zu Unternehmensanleihen, die fast die Hälfte des Gesamtportfolios ausmachen. Das zeigt sich auch an den zehn größten Positionen im Fonds: Acht stammen von Unternehmen, darunter Coca-Cola, BASF, Sixt, Shell und SAP.

Das im Gruppenvergleich maue Abschneiden im Performance-Test – minus 15 Punkte und Rang 204 – stört Langen nicht. „Erstens sehen wir den Fonds eher als rentenbetontes Produkt, zweitens müssen wir angesichts der geringen Risikobereitschaft unserer Kunden in Kauf nehmen, dass unsere Mitbewerber uns zeitweilig mit der Performance voraus sind“, kommentiert er.

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