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Aktualisiert am 02.04.2020 - 11:36 Uhrin FondsLesedauer: 7 Minuten

27 Fonds im Crashtest Die besten ausgewogenen Mischfonds für Europa

Die spezielle Gruppe ausgewogener Mischfonds, die sich auf Europa konzentriert, macht nur einen relativ kleinen Teil der insgesamt rund 185 Milliarden Euro aus, die Ende Januar in Mischfonds steckten. Insgesamt 27 von ihnen qualifizierten sich für den Crashtest, vier weitere waren zu klein oder zu jung.

Crashtest: Die besten ausgewogenen europäischen Mischfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 BHF Value Balanced FT 231 73 78 80 111
2 Meag Euro-Balance 187 75 32 80 169
3 Condor-Balance-Universal 185 84 61 40 28
4 Fidelity Euro Balanced Fund 183 96 27 60 764
5 Best-in-One Europe Balanced 182 64 68 50 39
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 11. März 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 11. März 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Mit einem Volumen von knapp 770 Millionen Euro der mit Abstand größte ist der Fidelity Euro Balanced Fund auf Rang 4. Er fällt nicht nur beim Volumen aus der Reihe, sondern gehört auch zu den wenigen, die nicht aus einem deutschen Fondshaus stammen. Darüber hinaus ist er auch der Sieger im Bereich Performance.



Die Sieger-Fonds im Kurzporträt

Platz 1: BHF Value Balanced FT

Dieser 2007 aufgelegte Mischfonds ist privaten Anlegern erst seit Dezember frei zugänglich. Bis dahin war er den Vermögensverwaltungs-Kunden der BHF-Bank vorbehalten. Zwischen 35 und 60 Prozent kann Fondsmanager Tilo Wannow die Aktienquote hoch- und runterschrauben. Ein Spielraum, den er voll nutzt, auch wenn die Allokation nicht im Vordergrund steht. Ein schnelles Rein und Raus gibt es nicht. So liegt der Aktienanteil schon seit 2011 bei über 50 Prozent, zurzeit sind es sogar mehr als 55 Prozent.

Wannow kann zwar weltweit in Aktien investieren, sein Schwerpunkt liegt jedoch auf Europa. Aktuell entfallen rund 25 Prozent des Aktienanteils auf US-Titeil. In den Schwellenländern hat er nur eine kleine Position, und zwar über den von ihm selbst gemanagten Fonds FT Emerging Consumer Demand. „Über Fonds ist es in den Emerging Markets einfacher, eine ausreichende Diversifizierung zu erreichen“, begründet Wannow. Bei der Aktienauswahl setzt der Fondsmanager auf einen nachhaltigen Value-Ansatz. Er bevorzugt substanzstarke Unternehmen, vorzugsweise mit attraktiver Dividendenzahlung.

Im Rentenbereich stehen für Wannow Unternehmensanleihen im Vordergrund. „Staatsanleihen sind zu teuer bewertet“, so der Fondsmanager. Er konzentriert sich auf Euro-Titel im Investmentgrade-Bereich, kann aber auch High Yields und Fremdwährungsanleihen beimischen. Dabei geht er jedoch mit Bedacht vor: „Der Rentenanteil soll für Stabilität im Fonds sorgen.“

Platz 2: Meag Euro Balance

Für diesen bereits 1991 aufgelegten Fonds ist die Steuerung des Aktien- und Rentenanteils der größte Performance-Treiber. Die Grundausrichtung liegt bei 50 zu 50. Fondsmanager Rainer Link  kann die Aktienquote aber zwischen 20 und 80 Prozent bewegen – und macht dies auch sehr aktiv. In den vergangenen beiden Jahren reichte sie des Öfteren an die 70 Prozent heran. Im Herbst 2014 dagegen sank der Aktienanteil ganz kurzfristig sogar auf unter 10 Prozent. Um schnell und kostengünstig zu agieren, nutzt Link für die Allokation Aktien-Futures. Zurzeit liegt die Aktienquote bei neutralen 50 Prozent.

Basis des Portfolios ist ein relativ ausgewogener Mix aus europäischen Renten und Aktien. Die Einzeltitelauswahl der Aktien erfolgt über eine Kombination aus fundamentaler und technischer Analyse. Sie ist zusammen mit der Allokation der Sektoren der zweitwichtigste Faktor für die Performance. Die drei größten, allerdings nur je 1,2 Prozent gewichteten Werte sind die Öl-Titel BP, Royal Dutch Shell und Total.

Das Rentenportfolio soll einen stabilen Basisertrag liefern und konzentriert sich auf Euro-Staatsanleihen aus dem Investmentgrade-Bereich. Die Duration kann Link über Zins-Futures steuern.

Platz 3:
Condor-Balance-Universal

Dieser Dachfonds wurde für die Fondspalette der Condor Versicherung aufgelegt, er ist aber auch außerhalb von Fondspolicen frei erhältlich. Berater ist Steffen Bender von Feri Trust. Sein regionaler Fokus liegt auf Europa, er kann bis zu 70 Prozent in europäische Aktienfonds anlegen und muss stets mindestens 30 Prozent in europäischen Rentenfonds halten. Diesen Spielraum nutzt Bender aus: „2014 haben wir die Aktienquote kurzfristig auf bis zu 40 Prozent des Fondsvolumens gesenkt. Seit Jahresanfang 2015 liegt sie wieder bei knapp 70 Prozent.“

Der Rentenanteil von rund 30 Prozent ist zurzeit weitgehend über drei ETFs abgedeckt. „Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus schlägt die Total Expense Ratio aktiver Manager derzeit relativ hoch zu Buche, sodass wir bereits in den vergangenen Jahren ausschließlich ETFs eingesetzt haben“, begründet Bender.

Auch auf der Aktienseite kann der Feri-Manager ETFs einsetzen. Wenn er zum Beispiel lediglich eine bestimmte reine Marktabdeckung wünscht, bevorzugt er die kostengünstigen Produkte. Aktuell setzt Bender aber auf aktive Fonds. „Wir schauen seit einiger Zeit auf Fonds, die in qualitativ hochwertige Aktien in Europa investieren“, so seine Begründung. Die beiden größten Aktienfonds sind mit 18 beziehungsweise 15 Prozent der Blackrock European Special Situations und der Main First Top European Ideas. Insgesamt hält Bender zurzeit neun Fonds im Portfolio.

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