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in CrashtestLesedauer: 7 Minuten

271 Fonds im Crashtest Die besten globalen flexiblen Mischfonds

Gold-Tagebau im westaustralischen Murchison: Zwei der drei Crashtest-Sieger kamen mit Gold-Investments und Minenaktien gut durch die Corona-Krise
Gold-Tagebau im westaustralischen Murchison: Zwei der drei Crashtest-Sieger kamen mit Gold-Investments und Minenaktien gut durch die Corona-Krise | Foto: imago images/imagebroker

And the winner is – nein, nicht der Acatis Datini Valueflex. Obwohl die Sache auf den ersten Blick ziemlich eindeutig aussieht: Zum Stichtag 26. Mai 2020 legt der beim vorangegangenen Crashtest auf Rang 3 liegende flexible Mischfonds erneut die mit Abstand beste Fünf-Jahres-Performance seiner Vergleichsgruppe hin (51,0 Prozent). Das ist mehr als doppelt so viel, wie Publikumsliebling Flossbach von Storch Multiple Opportunities (22,8 Prozent) auf Rang 9 und der diesjährige Gewinner BL-Global Flexible (21,9 Prozent, siehe Tabelle) schafften. Trotzdem reicht es am Ende nur für Rang 13.

Grund ist – regelmäßige Leser dieser Kolumne ahnen es bereits – das im Vergleich zur Konkurrenz wenig überzeugende Risikoverhalten. Dies ließ sich einmal mehr in der Corona-Krise beobachten: Zwischen Mitte Februar und Mitte März 2020 verlor der Acatis Datini Valueflex fast 30 Prozent an Wert. Ein Verlust, den Fondsmanager Hendrik Leber allerdings bis Anfang Juni fast vollständig aufholte.

Was wieder einmal zeigt: Den objektiv „besten“ Mischfonds gibt es nicht, jedes Urteil darüber ist immer nur so aktuell wie der jüngste Abrechnungs-Stichtag. Und wer sich vor zwischenzeitlich etwas stärker ausfallenden Schwankungen nicht fürchtet, für den kann der Acatis Datini Valueflex eine exzellente Wahl sein. Der Flossbach von Storch Multiple Opportunities natürlich auch, ebenso wie einige weitere Fonds aus dem oberen Drittel des insgesamt 271 Teilnehmer umfassenden Feldes.

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Rang Fondsname ISIN Punkte Gesamt Punkte Performance Punkte Stresstest Punkte Aktives Management Fondsvolumen in Mio EUR
1 BL-Global Flexible EUR LU0211339816 74 31 18 25 1,370
2 FVM-Classic UI DE000A0NFZR1 72 24 30 18 131
3 Varios Flex Fonds UI DE000A0NFZQ3 71 33 17 21 22
4 Fonds Secure Systematik DE000A0D95Y4 70 28 15 27 13
5 Ruffer Total Return International LU0638558717 69 22 24 23 2,115

>>Zum Gesamt-Ranking des Crashtests mit 266 weiteren Fonds

Trotzdem lohnt es sich auch dieses Mal, einen näheren Blick auf die Siegerfonds und ihre Stärken zu werfen. Beim BL-Global Flexible der Banque de Luxembourg etwa genießt Fondsmanager Guy Wagner wie Acatis-Konkurrent Leber sämtliche Freiheiten, die das Anlagesegment hergibt: Er muss sich an keinem Index orientieren, darf die Aktienquote zwischen null und 100 Prozent variieren, kann bestehende Positionen komplett absichern und je nach Markteinschätzung auch größere Teile des Portfolios als Barreserve halten. So wie Ende Januar, als Wagner angesichts der deutlich gestiegenen Bewertungen bei diversen Titeln Gewinne mitnahm und fortan fast 30 Prozent Cash vor sich herschob.

Für das, was ab Mitte Februar folgte, war das schon mal eine ziemlich gute Grundlage. So ging zwar mit Ausbruch der Corona-Pandemie zunächst auch der BL-Global Flexible um fast 15 Prozent in die Knie. Da Wagner aber auf dem Höhepunkt der Krise beherzt zukaufte und dabei unter anderem einen Schwerpunkt auf Goldminenaktien setzte, konnte er das Minus bis Mitte Mai komplett ausbügeln.

Wie es weitergeht? Da tut sich Wagner nach wie vor schwer, das mittlerweile zurückeroberte Kursniveau mit dem Corona-bedingten Absturz der Weltwirtschaft in Einklang zu bringen. Auf der anderen Seite warnt er davor, die massiven geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken zu unterschätzen: „Ihre Feuerkraft ist nach wie vor unbegrenzt.“ Auch wenn davon im Prinzip alle Titel profitieren, achtet Wagner momentan mehr denn je auf Qualität. Zudem konzentriert er sich auf Branchen wie Technologie, Konsum oder Gesundheit, die schon vor dem Einbruch gut liefen. „Häufig gibt es nach einem solchen Ereignis einen Favoritenwechsel, doch davon ist dieses Mal weit und breit nichts zu sehen“, konstatiert er.

Ein anderer Trend hat sich Wagner zufolge in der Krise sogar noch verstärkt: „Staatsanleihen sind uninteressanter denn je.“ Dort würde er erst dann wieder zugreifen, wenn sich der Zins für 30-jährige US-Papiere über der Marke von 1,5 Prozent einpendelt, und auch dann nur mit 5 bis maximal 15 Prozent. Firmenbonds wiederum sind für Wagner generell keine Option: „Wenn wir unternehmerische Risiken eingehen, dann auf der Aktienseite.“

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