Nehmen wir an, Sie kennen den Kunden bereits persönlich. Der Kunde kauft später online eine preisgünstige Wohngebäudeversicherung. Sie wissen jedoch von seinem Schwimmbad im Keller. Nun können Sie sich nicht darauf zurückziehen, dass der Kunde alles selbst gemacht hat. Sie wussten vom Schwimmbad und haben folglich seine Bedürfnisse gemäß §62 VVG zu berücksichtigen. Das heißt nun müssen Sie prüfen, ob der vom Kunden gewählte Schutz auch das Schwimmbadrisiko enthält. Tun Sie dies nicht, haben Sie aufgrund Ihrer Offline-Kenntnis ein Ihnen bekanntes Bedürfnis ignoriert und damit entsprechend gegen §62 VVG verstoßen. Zusammengefasst: Wissen Sie von konkreten Bedürfnissen und Wünsche des Kunden (kennen Sie spezifische Risiken) müssen Sie diese in der Beratung berücksichtigen und zwar auch dann, wenn der Kunde sich mit Hilfe Ihres Vergleichsrechners selbst beraten hat. Was Sie tun müssen: Schauen Sie auf jeden eingehenden Onlinevertrag ob Sie den Kunden kennen und ob es Risiken gibt, von denen Sie wissen, dass der Kunde diese mit seiner Auswahl nicht berücksichtigt hat. Greifen Sie ggf. ein. Was Sie nicht tun müssen: Sie müssen weder bekannte noch unbekannte Kunden anrufen und herausfinden, ob es Risiken gibt, die im Versicherungsschutz nicht enthalten sind. Kunde macht etwas Idiotisches Nehmen wir an, Sie erhalten einen Antrag zur Berufsunfähigkeit über 300 Euro Monatsrente. Als Profi wissen Sie, dass dies nur Sinn machen kann, wenn es sich um eine ergänzende BU handelt. Denn wäre es anders, würde die Leistung ja voll auf Harz 4 angerechnet. Berufsunfähigkeitsrenten machen (in der Regel) nur Sinn, wenn diese deutlich oberhalb des Sozialhilfesatzes liegen. Nun erkennen Sie aber im Antrag, dass der Kunde keinerlei Vorversicherungen angegeben hat. Hier haben Sie zwar keine spezifischen Kenntnisse über den Kunden, doch wissen Sie, dass die Bedürfnisse des Kunden hier nahezu unmöglich erfüllt sein können – zumindest ist dies sehr unwahrscheinlich. Um Ihre Pflichten aus §62VVG zu erfüllen müssen Sie sicher gehen und den Kunden kontaktieren. Zusammengefasst: Reicht eine gute Sachkenntnis aus, um zu erkennen dass ein gewählter Onlineschutz aus ganz grundsätzlichen Gründen nicht die Bedürfnisse des Kunden erfüllt, müssen Sie eingreifen. Was Sie tun müssen: Kontaktieren Sie den Kunden, klären Sie die Angelegenheit und dokumentieren Sie dies oder weisen Sie die Eindeckung zurück.
3 Haftungstatbestände Wann ein Makler für Onlineverkauf haftet
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//Nehmen wir an, Sie kennen den Kunden bereits persönlich. Der Kunde kauft später online eine preisgünstige Wohngebäudeversicherung. Sie wissen jedoch von seinem Schwimmbad im Keller. Nun können Sie sich nicht darauf zurückziehen, dass der Kunde alles selbst gemacht hat. Sie wussten vom Schwimmbad und haben folglich seine Bedürfnisse gemäß §62 VVG zu berücksichtigen. Das heißt nun müssen Sie prüfen, ob der vom Kunden gewählte Schutz auch das Schwimmbadrisiko enthält. Tun Sie dies nicht, haben Sie aufgrund Ihrer Offline-Kenntnis ein Ihnen bekanntes Bedürfnis ignoriert und damit entsprechend gegen §62 VVG verstoßen. Zusammengefasst: Wissen Sie von konkreten Bedürfnissen und Wünsche des Kunden (kennen Sie spezifische Risiken) müssen Sie diese in der Beratung berücksichtigen und zwar auch dann, wenn der Kunde sich mit Hilfe Ihres Vergleichsrechners selbst beraten hat. Was Sie tun müssen: Schauen Sie auf jeden eingehenden Onlinevertrag ob Sie den Kunden kennen und ob es Risiken gibt, von denen Sie wissen, dass der Kunde diese mit seiner Auswahl nicht berücksichtigt hat. Greifen Sie ggf. ein. Was Sie nicht tun müssen: Sie müssen weder bekannte noch unbekannte Kunden anrufen und herausfinden, ob es Risiken gibt, die im Versicherungsschutz nicht enthalten sind. Kunde macht etwas Idiotisches Nehmen wir an, Sie erhalten einen Antrag zur Berufsunfähigkeit über 300 Euro Monatsrente. Als Profi wissen Sie, dass dies nur Sinn machen kann, wenn es sich um eine ergänzende BU handelt. Denn wäre es anders, würde die Leistung ja voll auf Harz 4 angerechnet. Berufsunfähigkeitsrenten machen (in der Regel) nur Sinn, wenn diese deutlich oberhalb des Sozialhilfesatzes liegen. Nun erkennen Sie aber im Antrag, dass der Kunde keinerlei Vorversicherungen angegeben hat. Hier haben Sie zwar keine spezifischen Kenntnisse über den Kunden, doch wissen Sie, dass die Bedürfnisse des Kunden hier nahezu unmöglich erfüllt sein können – zumindest ist dies sehr unwahrscheinlich. Um Ihre Pflichten aus §62VVG zu erfüllen müssen Sie sicher gehen und den Kunden kontaktieren. Zusammengefasst: Reicht eine gute Sachkenntnis aus, um zu erkennen dass ein gewählter Onlineschutz aus ganz grundsätzlichen Gründen nicht die Bedürfnisse des Kunden erfüllt, müssen Sie eingreifen. Was Sie tun müssen: Kontaktieren Sie den Kunden, klären Sie die Angelegenheit und dokumentieren Sie dies oder weisen Sie die Eindeckung zurück.
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