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3 Tipps vom Vermögensverwalter Diese Strategien sichern Sie gegen einen Aktiencrash ab

Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung
Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung
In unserer jüngsten Kolumne „Strategien statt Glaskugel“ hatten wir unsere Ansicht pointiert dargelegt: Prognosen für die Geldanlage sind schön und gut, solange man ihnen nicht folgt. Dass eine ordentliche Portion Skepsis von Vorteil ist, zeigte sich 2016 gleich in den ersten Handelswochen: Die Analysten von 21 Banken hatten für den DAX im Schnitt einen Jahresendstand von 11.900 Zählern vorausgesagt, für den Euro Stoxx 50 von 3.715 Punkten. Doch statt zu steigen, verloren die Indizes bisher jeweils bis zu 13 Prozent.

Börsenturbulenzen verunsichern Anleger

Viele Anleger, die sich auf solche Prognosen verlassen hatten, sitzen nun auf spürbaren Verlusten. Auch wenn wir selbst es für wahrscheinlich halten, dass der DAX im Jahresverlauf die Marke von 12.000 Punkte erreichen dürfte – was nutzt diese Aussicht einem Anleger, dessen angegriffenes Nervenkostüm ihn nun dazu bringt, das Handtuch zu werfen? Dadurch würden die Papier-Verluste zum dauerhaften Vermögensschaden. Denn: Unser Anleger würde wohl so schnell nicht mehr an den Aktienmarkt zurückkehren und damit den Aufschwung nach der Korrektur verpassen.

Für unsichere Anleger: Extreme Diversifikation

Um dies zu vermeiden, setzen wir bei Albrech & Cie. auf Strategien statt auf Prognosen. Die erste Lösung, um große Verluste zu vermeiden: Das Vermögen wird derart breit auf mehrere Anlageklassen gestreut, dass die Gesamtverluste selbst in Stressphasen moderat ausfallen. Als verlässliche Stabilisatoren bei Krisen an den Aktienmärkten fungieren nach unseren langjährigen Auswertungen Staatsanleihen sowie Gold – beide Anlageklassen pufferten durch ihren Wertzuwachs die Aktienverluste nicht nur 2008 und 2011, sondern auch im Januar hervorragend ab. Fazit der „extremen Diversifikation“: Während Portfolios mit ähnlichen Risiken bis zu fünf Prozent unter Wasser stehen (22. Januar), verloren derart breit gestreute Strategiedepots nur ein halbes Prozent.
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Für erfahrenere Anleger: Trendfolge nach klaren Regeln

Die zweite Variante, stärker an den Möglichkeiten des Aktienmarkts teilzuhaben und das Vermögen dennoch weitgehend vor großen Verlusten zu schützen, ist die Trendfolge nach festen Regeln. Dabei kauft man einen Aktienindex per Indexfonds (ETF), wenn er etwa am Monatsende über dem Durchschnittswert der vergangenen zwölf Monate liegt – und man verkauft den Index, wenn er am Monatsende unter diesem Wert notiert. Der Effekt: Der Anleger ist bei jedem größeren Aufwärtstrend auf jeden Fall dabei, und er ist bei jedem länger anhaltenden Abwärtstrend garantiert nicht mehr am Aktienmarkt investiert.

Voraussetzung ist jedoch, dass der Investor diese Handelssignale, die relativ selten vorkommen, genau befolgt. Eben dies fällt vielen Privatanlegern schwer, wie die Erfahrung und die vielfältigen Forschungen der „Behavorial Finance“ zeigen: Zum einen lassen sich viele Anleger zu sehr von (Finanz)Nachrichten und Stimmungen beeinflussen; zum anderen müssen sie es zwangsläufig hinnehmen, dass sie Fehlsignale bekommen. Das heißt: Sie kaufen etwa einen DAX-ETF nach ihrem Signal, müssen aber wenige Monate später mit einem kleinen Verlust verkaufen, weil der Markt nun doch sinkt. Oder sie verkaufen und müssen später teurer zurückkaufen, weil der Markt wider Erwarten steigt.

Für mehr Seelenruhe: Diversifikation plus Trendfolge

Anleger können beide Modelle auch kombinieren. Dabei kann ein sehr breit gestreutes Portfolio etwa aus Aktien, Anleihen, Immobilien-ETFs, Rohstoffen und Gold nach dem Prinzip der Trendfolge geführt werden. Auf lange Sicht, so zeigen es Kapitalmarkt-Untersuchungen, hat ein solches Portfolio wegen seiner geringeren Wertschwankungen ein sehr gutes Rendite-Risiko-Profil – und damit eine gute Basis für langfristigen Erfolg. Voraussetzung ist auch hier, dass der Anleger die Signale ohne Wenn und Aber befolgt.

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