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33 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für Lateinamerika-Aktien

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Der Performance-Zweite: Comgest Growth Latin America

Seit 2009 verfolgt die französische Fondsgesellschaft Comgest mit diesem Fonds den Ansatz, Qualitätsaktien mit Wachstumspotenzial zu kaufen. Fondsmanager Charles Biderman greift jedoch nur zu, wenn diese Aktien zu einem vernünftigen Preis zu haben sind. Dabei geht er hohe Einzelwetten ein, woraus sich ein übersichtliches Portfolio mit derzeit nur 31 Aktien ergibt.

In die engere Auswahl nimmt Biderman ausschließlich Unternehmen, die auf Sicht von drei bis fünf Jahren Wachstumspotenzial bieten. Die politischen Rahmenbedingungen interessieren ihn kaum, denn er ist stets darauf bedacht, das Portfolio möglichst so zusammenzustellen, dass die Titel sich unabhängig von makroökonomischen Faktoren gut entwickeln.

Dazu zählt er aktuell unter anderem Titel wie Odontoprev, einen brasilianischen Anbieter von zahnärztlichen Leistungen mit hohen Wachstumsraten und attraktiven Dividenden, der aktuell mit einem Anteil von 4,9 Prozent die zweitgrößte Einzelposition im Fonds stellt. Um Aktien des halbstaatlichen brasilianischen Ölkonzerns Petrobras macht er dagegen einen Bogen. Gefallen findet er vielmehr an Unternehmen, die Potenzial bieten für ein nachhaltiges, von anderen Marktteilnehmern bislang noch nicht erkanntes Ertragswachstum.

Mit einem Anteil von 63 Prozent dominieren aktuell brasilianische Aktien das Portfolio. Diese hält Biderman gegenüber dem MSCI Latin America deutlich übergewichtet, mexikanische Titel gewichtet er mit 18 Prozent hingegen deutlich niedriger als der Index. Auf Sektor-Ebene liegen aktuell Konsumgüter mit einer Gewichtung von rund 30 Prozent vorn, darunter der mexikanische Getränke-Konzern Femsa. Er ist mit 5,5 Prozent derzeit die größte Position im Fonds.

Der Stresstest-Zweite: Edmond de Rothschild Latin America

Mit 80 Punkten liegt dieser Anfang 2012 aufgelegte Fonds im Stresstest nur knapp hinter dem Gesamtsieger von Stewart Investors. Als Ziel deklariert die französische Investmentgesellschaft Edmond de Rothschild, die wichtigsten Anlagethemen Konsum, Infrastruktur und Energie abzudecken. Dies setzt Fondsmanagerin Patricia Urbano derzeit um, indem sie unter anderem 23 Prozent des Portfolios in Titeln aus dem Basiskonsumgüter-Bereich hält.

Dazu gehört auch die größte brasilianische Drogerie-Kette Raia Drogasil, die mit 5 Prozent derzeit die drittgrößte Position im Fonds stellt. Weitere 6 Prozent hat sie in Nicht-Basiskonsumtiteln investiert, Energieaktien machen derzeit ebenfalls rund 6 Prozent des Portfolios aus. Bei der Titelauswahl schätzt Urbano unter anderem solche Unternehmen, die trotz überzeugender Geschäftsmodelle mit einem Abschlag gehandelt werden.

Mit 50 Aktien streut sie das Portfolio breiter als Konkurrent Biderman. Anders als der Comgest-Manager hält sie auch Petrobras – die durch einen Korruptions-Skandal in die Schlagzeilen geratene Ölgesellschaft ist mit einem Anteil von 4 Prozent derzeit eine der fünf größten Positionen im Fonds. Ganz oben auf dieser Liste stehen die brasilianischen Finanzwerte Banco Bradesco und Itau Unibanco. Diese Branche nimmt mit 27 Prozent auch den größten Stellenwert ein.

Auf Länderebene setzt Urbano den Fokus sehr stark auf Brasilien, das sie mit 68 Prozent gewichtet und zuletzt aufgestockt hat. „Im Fokus standen dabei Unternehmen, die wie der Autovermieter Localiza von einer wirtschaftlichen Erholung besonders profitieren sollten“, erläutert Urbano und ergänzt: “Kurzfristig sehen wir in Brasilien durchaus noch mehr Potenzial. Wir gehen davon aus, dass die Regierung Reformen voranbringt, nachdem das Verfahren zur Amtsenthebung von Regierungschefin Dilma Rousseff Ende des Monats abgeschlossen sein dürfte.“

Mexiko bildet mit 17 Prozent die zweitgrößte Länderposition. Kleinere Positionen verteilt Urbano auf Argentinien, Peru, Chile und Kolumbien.

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