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36 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für Umwelttechnologie-Aktien

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Henning Padberg

Der Performance-Sieger: Nordea Global Climate and Environmental

Der vom Nordea International Focus Equity Team in Kopenhagen gemanagte Fonds zeigt eindrucksvoll, dass sich Investitionen mit Nachhaltigkeitsbezug nicht hinter der Wertentwicklung des MSCI World verstecken müssen. Mit einem Wertzuwachs von rund 38 Prozent über ein Jahr und den höchsten Renditen über drei und fünf Jahre sicherte sich das im März 2008 aufgelegte Portfolio den Performance-Sieg. Einher geht das allerdings mit einer etwas höheren Volatilität. So reicht es im Stresstest nur für einen Platz im Mittelfeld, der dem Fonds in der Gesamtauswertung Platz 6 einbringt.

Fondsmanager Henning Padberg und sein Team suchen weltweit nach Unternehmen, die innovative Lösungen für Klima- und Umweltprobleme anbieten und sich dem nachhaltigen Wirtschaften verschrieben haben. In ihrem fundamental geprägten Bottom-Up-Investmentprozess suchen die Fondslenker nach Aktien, die signifikante Cashflows für die Zukunft erwarten lassen. Aus einem Investment-Universum von rund 1000 Titeln werden Unternehmen mit guten Fundamentaldaten, Geschäftsergebnissen und einem attraktiven Bewertungsniveau gesucht.

Heraus kommt ein Portfolio mit aktuell 49 Positionen, die in drei Teilbereiche kategorisiert werden: Ressourceneffizienz, Umweltschutz und alternative Energien. Der Fonds unterliegt keinen Beschränkungen mit Blick auf die Marktkapitalisierung und darf sowohl in sehr große als auch in kleine Unternehmen investieren. In der Länderallokation dominieren die USA mit knapp 50 Prozent, gefolgt von Deutschland (14 Prozent) und Japan (8 Prozent).

Einen größeren Anteil am Portfolio stellen mittelgroße Wachstumsunternehmen, da diese Padberg zufolge oft besser positioniert sind, um aus Klima- und Umweltschutzlösungen Kapital zu schlagen. Die größten Sektoren im 158 Millionen großen Fonds sind die Bereiche Industrie und IT, gefolgt vom Rohstoffsektor und dem Gesundheitswesen.

Sehr gut entwickelt haben sich jüngst die Aktien von Bunge, ein global agierender Landwirtschafts- und Nahrungsmittelkonzern. Auch Carbonfaser-Spezialist Hexcel und Mentor Graphics, ein US-Hersteller, der Softwareprodukte für elektronisches Design für die Auto- und Konsumgüterbranche programmiert, gehören zu den Top-Picks der vergangenen Monate.

Für die zukünftige Fondsentwicklung ist Henning Padberg sehr zuversichtlich. Auch er betont, dass die Wahl von Donald Trump den Umwelt-und Klimaschutztrend nicht aufhalten kann: „Selbst wenn er aus dem UN Klimaabkommen aussteigen sollte, wird Trump Milliarden in die US Wirtschaft investieren, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen und Amerikas Wasser- und Umweltinfrastruktur zu verbessern.“

Matthias Graf von Westphalen

Der Stresstest-Sieger: FG & W Better World

Die Franzen Gerber & Westphalen Asset Management ist eine 1999 gegründete unabhängige Vermögensverwaltung aus Kronberg im Taunus. Punkten konnte ihr im Oktober 2008 aufgelegter Fonds vor allem in den Teilbereichen Beta und Volatilität, so dass er sich im Stresstest ganz nach vorn gearbeitet hat.

Schlechter lief es dafür im Teilbereich Performance. Hier war das Gros der Konkurrenz vor allem über ein- und drei Jahre besser. Mit einem betreuten Fondsvolumen von 16 Millionen gehört er zudem zu den Winzlingen im Testfeld. Fondsmanager Matthias Graf von Westphalen hat sich bereits Anfang der 90er Jahre einen Namen gemacht und gehört zu den Pionieren in Sachen Öko-Investments. So managte er ab 1992 den Focus Umwelttechnologiefonds (heute: Invesco Umwelt und Nachhaltigkeitsfonds), der als einer der ersten in Deutschland erhältlichen Fonds ökologische und nachhaltige Kriterien berücksichtigte.

In seinem Fonds setzt von Westphalen neben Aktien bisweilen auch auf ETFs, Wandelanleihen und Rentenpapiere. Zu Beginn seiner mehrstufigen Analyse filtert er Titel anhand negativer Ausschlusskriterien (zum Beispiel Rüstung, Atomkraft, Lohn-Dumping, Kinderarbeit, Tabak, Gentechnik). Im zweiten Schritt sucht er dann nach Titeln, die seine Vorgaben hinsichtlich Umweltverbesserung und Menschenrechte erfüllen.

Im Investmentprozess geht er dann strikt Bottom-Up vor, so dass sich schließlich ein Portfolio ergibt, das sich geografisch mitunter stark vom MSCI World unterscheidet. So kommen Beteiligungen aus den USA aktuell nur auf 28 Prozent, deutsche Aktien dagegen auf 18 Prozent und Titel aus Frankreich und Österreich auf 7 beziehungsweise 6 Prozent.

Auf Sektor-Ebene streut Westphalen sehr breit. Im Portfolio befinden sich Unternehmen aus den Bereichen Grünstrom, Transport, Medizintechnik, Wasseraufbereitung, Bio-Lebensmittel, Smart Grid oder Photovoltaik. Die größte Position ist aktuell mit knapp 5 Prozent Gewicht der Lyxor ETF World Water, der einzige ETF im Portfolio der hessischen Vermögensverwalter. Weitere Titel sind United Health Group, der deutsche Logistiger VTG, Fresenius oder Tesla. Den Anleihebereich hat der Manager stark zurückgefahren, so dass mit etwas über 3 Prozent lediglich der Kepler-Ethik Rentenfonds noch im Fondsbestand ist.

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