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36 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für Umwelttechnologie-Aktien

Im Oktober 2006 erschien der Stern-Report und sorgte für Aufsehen. Der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Nicholas Stern, hatte im Auftrag der britischen Regierung nachgerechnet, wie sich der Klimawandel auswirken könnte. Stern erwartete jährliche Kosten, die mindestens 5 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts entsprechen – sollten die verantwortlichen Regierungen nicht sofort handeln. In der Folge war das Thema Klimawandel in aller Munde und fand auch Einzug in die Namen diverser neuer Fonds. Dann kamen Finanz- und Schuldenkrise und brachten andere Sorgen mit sich.

Die besten Umwelt-Aktienfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Easy-ETF FTSE Environmental Opportunities 100 226 86 95 45 12
2 Vontobel Clean Technology 224 85 89 50 57
3 HSBC Global Equity Climate Change 185 52 93 40 20
4 Pictet Environmental Megatrend Selection 171 44 90 37 52
5 Schroder Global Climate Change Equity 164 64 61 39 174
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 26. März 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 26. März 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Dennoch sind Klimawandel und Umweltschutz nach wie vor brisante Themen, die außer Regierungen auch ganze Wirtschaftszweige beschäftigen. Die Auswahl an Fonds, die sich diesem Wachstumsmarkt widmen, ist mittlerweile recht stattlich, auch wenn das Volumen der meisten Fonds bislang recht übersichtlich blieb.



Unter den 36 analysierten Fonds bringt es nur der Pioneer Global Ecology auf ein Volumen von über einer Milliarde Euro. Der Großteil der anderen Angebote verharrt im zweitstelligen Millionenbereich. Die meisten Fonds investieren global mit Schwerpunkt USA. Die Ansätze sind jedoch sehr unterschiedlich, so dass Anleger um einen etwas genaueren Blick in das Innenleben der Fonds nicht herumkommen.

Die Sieger-Fonds im Kurzporträt

Platz 1: Easy-ETF FTSE Environmental Opportunities 100

Der Crashtest-Siegerfonds ist ein ETF, der möglichst genau den FTSE Environmental Opportunities 100 Return Index nachbildet. Der Index umfasst die 100 größten Unternehmen des FTSE Environmental All-Share. Dieser wiederum enthält Unternehmen aus aller Welt, die mindestens 20 Prozent ihrer Aktivitäten im Bereich Umwelt und Umwelttechnologien haben. Dazu zählen unter anderem erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Wasserinfrastruktur und -technologie, Abfallmanagement sowie Land- und Forstwirtschaft. Wer im Einzelnen wie hoch vertreten ist, bestimmt FTSE auf Basis eines Klassifikationssystems, das der Indexanbieter zusammen mit Impax Asset Management entwickelt hat, einem Spezialisten für Umwelttechnologie-Investments.

Rund 45 Prozent des Index bestehen aus US-Unternehmen. Japanische Firmen machen knapp 20 Prozent aus. Die restlichen Indexmitglieder kommen vor allem aus Europa. In der Sektorengewichtung dominieren Industrieunternehmen mit über 50 Prozent. Ebenfalls stärker gewichtet sind Unternehmen aus den Bereichen Grundstoffe und Konsum mit jeweils rund 15 Prozent. Größter Einzelwert ist der US-Mischkonzern 3M mit etwa 5 Prozent. Weitere große Positionen: Siemens, Honeywell, Danaher und Thermo Fisher Scientific.

Die Marke Easy ETF gehört zu Theam, einem Unternehmen der BNP Paribas Gruppe, das den Index synthetisch nachbildet. Die Kosten belaufen sich auf 0,45 Prozent pro Jahr.

Platz 2: Vontobel Clean Technology

Mit diesem rund 60 Millionen Euro umfassenden Fonds setzen Anleger auf Unternehmen, die Technologien und innovative Lösungen anbieten, mit deren Hilfe sich Klimaveränderungen mildern und die Luft- und Wasserverschmutzung verringern lassen. Pascal Dudle, der den Fonds von Zürich aus managt, investiert in sechs große Themen (siehe Interview „Der Ausbau sauberer Energien jagt von Rekord zu Rekord“). Den größten Anteil am Fonds haben zurzeit die Themen Sauberes Wasser (29 Prozent) und Transport (24 Prozent). Das Thema Gebäudetechnologie macht 17 Prozent aus, saubere Energien 14 Prozent und Industrietitel 11 Prozent.

Den kleinsten Anteil mit nur 3 Prozent nimmt der Bereich Abfallbewirtschaftung und Recycling ein. „Da die einzelnen Themen unterschiedlichen Zyklen und Risiken unterliegen, sehe ich gerade in der Kombination der sechs Bereiche die besondere Attraktivität des Fonds“, so Dudle.

Bei der Titelausauswahl verfolgt der Schweizer einen Bottom-up-Ansatz. Er prüft das Wachstumspotenzial der Einzeltitel und lotet dann die Chancen im Sektor und im Gesamtmarkt aus. Größte Werte im Fonds sind aktuell der Düsseldorfer Spezialmaschinenbauer GEA Group, der US-Chemiekonzern Air Products & Chemicals und der US-Mischkonzern Danaher. Der Fonds investiert weltweit, der regionale Schwerpunkt liegt auf den USA (45 Prozent). Deutschland ist mit 13 Prozent die zweitgrößte Länderposition, China und Hongkong zusammen machen knapp 9 Prozent aus.

Platz 3: HSBC Global Equity Climate Change

Klimaschutz betrifft alle Branchen, so die Grundidee hinter diesem etwas mehr als 20 Millionen Euro schweren Fonds. Er ist daher kein Umwelttechnologiefonds im engeren Sinne. Das zeigt schon ein Blick auf die Top-Ten-Positionen, zu denen unter anderem Banken, Telekom- und Pharmakonzerne gehören. Der Fonds bietet vielmehr eine globale, über viele Sektoren gestreute Aktienanlage. Die Fondsmanager Angus Parker (siehe Bild) und Ben Hubbard konzentrieren sich dabei auf Unternehmen, die sich in ihrer Branche durch eine besondere Berücksichtigung des Klimawandels in ihren Geschäftsaktivitäten hervortun.

Zum Universum gehören zunächst alle Titel des MSCI All Countries World Index mit einem Börsenwert von mindestens einer Milliarde US-Dollar. Um die Klimaschutz-Aktivitäten des Unternehmens zu beurteilen, greifen Parker und Hubbard auf die Umfrageergebnisse des Carbon Disclosure Project zurück. Unternehmen, die in ihrer Branche zu den besseren 50 Prozent zählen, sind mögliche Anlagekandidaten – sofern sie die fundamentale Analyse überstehen und günstig bewertet sind.

Letztlich schaffen es 40 bis 50 Aktien in den Fonds. Alle sind gleich gewichtet, ihr Anteil am Portfolio beträgt zwischen 2,25 und 2,75 Prozent. Per Ende Februar hatten Parker und Hubbard rund die Hälfte des Fondsvermögens in den USA investiert. Es folgen Großbritannien (16 Prozent), Japan (9 Prozent) und Frankreich (5 Prozent). Bei den Sektoren dominieren IT und Finanzen mit jeweils rund 20 Prozent. Verpassen Sie keinen Beitrag aus unserem wöchentlichen Online-Magazin DER FONDS und melden Sie sich hier kostenlos per E-Mail an.

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