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38 Fonds im Crashtest Die besten dynamischen Multi-Asset-Strategiefonds

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Der Performance-Sieger: Eaton Vance Global Macro USD

Mit 71 Punkten liegt dieser im Mai 2010 aufgelegte Fonds in punkto Performance vor allen anderen Konkurrenten, in der Gesamtwertung schneidet er mit Rang 6 ebenfalls sehr gut ab. Der Fondsname liefert bereits einen Hinweis auf die Strategie: Die Manager Michael Cirami (Foto), Eric Stein und John R. Baur investieren weltweit nach dem Global-Macro-Ansatz über Derivate in Währungen und Zinsen. Bei dieser Absolute Return-Strategie geht es darum, makroökonomische Marktentwicklungen zeitig zu erkennen und daraus lukrative Anlageideen abzuleiten – beispielsweise über die Spekulation auf steigende oder fallende Währungen.

Dabei kombiniert das Eaton-Vance-Team Long- und Short-Investments, um nicht nur von steigenden Kursen zu profitieren, sondern auch von fallenden. Derzeit ist der Fonds zu rund drei Vierteln in Staatsanleihen investiert, rund 20 Prozent des Portfolios hält das Trio in Geldmarktinstrumenten.

Insgesamt verteilt sich das Portfolio des rund 55 Millionen Euro schweren Fonds aktuell auf 80 Positionen aus 62 Ländern. Dabei agiert das Team der in Boston ansässigen Investmentgesellschaft Eaton Vance unabhängig von einer Benchmark. Auf der Währungsseite ist der Fonds derzeit long in US-Dollar investiert. In den vergangenen Wochen hat das Team das Portfolio zudem um Short-Positionen auf den Euro und den Singapur-Dollar ergänzt und das Long-Engagement in serbischen Dinar aufgestockt.

Letztere Währung ist abseits des US-Dollars mit 8,4 Prozent derzeit neben der Sri-Lanka-Rupie und dem russischen Rubel die drittgrößte Währungsposition. Die größten Short-Positionen laufen derzeit auf die chinesische Währung, den Singapur-Dollar und die Währung der Vereinigten Arabischen Emirate.

Auf Länderebene ist der Fonds außerhalb der USA mit 15 Prozent am stärksten in der Türkei investiert, gefolgt von Zypern mit 7 und Mazedonien mit knapp 6 Prozent. Die größte Short-Position stellt Südafrika mit minus 11 Prozent dar.

Der Stresstest-Sieger: Bellevue BB Global Macro

Auch beim von Lucio Soso betreuten Stresstest-Sieger liegt der Fokus auf der Absolute Return-Strategie. Dafür nutzt der Bellevue-Manager weltweit alle liquiden Anlageklassen – also Aktien und Anleihen, aber auch Währungen und Rohstoffe. Da für ihn Liquidität eine große Rolle spielt, setzt Soso mit dem Löwenanteil des Portfolios auf gut handelbare US-Staatsanleihen und Aktienindizes. Short-Positionen geht er nur selten ein, zudem bevorzugt er ein konzentriertes Portfolio.

Am Anfang des Anlageprozesses stehen die Szenario-Analyse und die Schätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit der möglichen Szenarien. Mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 60 Prozent geht das Bellevue-Team derzeit von steigenden Aktienmärkten und einem langsamen Anstieg der US-Zinsen aus. „Der Wahlsieg von Donald Trump markiert einen markanten Schwenk des wirtschaftspolitischen Kurses der USA“, analysiert Soso. So gehe es weg von der Politik des billigen Geldes und hin zu fiskalischen Maßnahmen, was in den kommenden Jahren einschneidenden Einfluss auf die Finanzmärkte haben werde.

Mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von jeweils 20 Prozent geht das Team von steigenden Zinsen in Europa beziehungsweise einer globalen Wirtschaftsflaute aus. Basierend auf den jeweiligen Einschätzungen entwickelt Soso passende Anlageideen und nennt aktuell die chinesische Währung als Beispiel: „Da wir in den beiden letztgenannten Szenarien eine Abwertung erwarten, haben wir hier eine Short-Position aufgebaut, um das Portfolio abzusichern.“

Mit seinem Ansatz will Soso jährlich 5 bis 7 Prozent Rendite für seine Anleger erwirtschaften und die Volatilität in jedem Zwölf-Monats-Zeitraum bei weniger als 7 Prozent halten. Über drei und fünf Jahre hat er das Renditeziel erreicht, die Volatilität lag in den vergangenen drei Jahren im Schnitt bei 5,2 Prozent per anno. Daraus ergibt sich auch das gute Abschneiden im aktuellen Stresstest. „Der niedrigere Wert resultiert unter anderem daraus, dass wir während der Korrekturphase im vergangenen Jahr sehr stark in Staatsanleihen investiert waren und somit vergleichsweise geringe Kurseinbußen zu verkraften hatten“, begründet Soso das gute Abschneiden in dieser Teildisziplin.

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